29,99 €
inkl. MwSt.
Versandkostenfrei*
Sofort lieferbar
  • Gebundenes Buch

In dieser bemerkenswerten und zeitgemäßen Ergänzung zu seiner Principles-Reihe nimmt Dalio die Leser mit auf seine Studie über die großen Imperien einschließlich des holländischen, britischen und amerikanischen und rückt den »großen Zyklus«, der die Erfolge und Misserfolge aller großen Länder der Welt im Laufe der Geschichte bestimmt hat, ins rechte Licht.
Vor einigen Jahren begann Ray Dalio beunruhigende politische und wirtschaftliche Entwicklungen zu bemerken, denen er in seiner 50-jährigen Karriere noch nie zuvor begegnet war. Auf der Suche nach einer Erklärung entdeckte er, dass solche
…mehr

Produktbeschreibung
In dieser bemerkenswerten und zeitgemäßen Ergänzung zu seiner Principles-Reihe nimmt Dalio die Leser mit auf seine Studie über die großen Imperien einschließlich des holländischen, britischen und amerikanischen und rückt den »großen Zyklus«, der die Erfolge und Misserfolge aller großen Länder der Welt im Laufe der Geschichte bestimmt hat, ins rechte Licht.

Vor einigen Jahren begann Ray Dalio beunruhigende politische und wirtschaftliche Entwicklungen zu bemerken, denen er in seiner 50-jährigen Karriere noch nie zuvor begegnet war. Auf der Suche nach einer Erklärung entdeckte er, dass solche Kombinationen von Bedingungen charakteristisch für Perioden des Übergangs sind, in denen sich Reichtum und Macht in einer Weise verschoben, die die Weltordnung neu gestaltete.

Dieses Buch analysiert die turbulentesten wirtschaftlichen und politischen Phasen der Geschichte, um zu zeigen, warum die vor uns liegenden Zeiten sich radikal von denen unterscheiden werden, die wir bisher erlebt haben.
Autorenporträt
Ray Dalio ist Gründer von Bridgewater Associates, dem weltgrößten Hedgefonds. Er gehört zu den einflussreichsten Menschen der Welt. Nach Abschluss der Long Island University besuchte er die Harvard Business School und jobbte an der Wall Street. Im Alter von 26 Jahren gründete er in Manhattan seinen eigenen Hedgefonds ¿ Bridgewater Associates war geboren. Mit seiner Familie lebt er in Connecticut.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Thomas Speckmann hält den milliardenschweren Investor Ray Dalio durchaus für einen Zeitgenossen, der uns die Welt, wie sie ist und wie sie werden könnte, erklären kann. Dalios Buch setzt ihm die Sicht des Hedgefondsmanagers auf die gegenwärtigen Krisen auseinander, beruhigen kann es ihn kaum. Dass sich Geschichte und die für Gedeih und Verderb von Imperien verwantwortlichen Faktoren für Dalio zyklisch verhalten, erfährt Speckmann beim Lesen. Was das für uns heute bedeutet, erläutert ihm der Autor anhand des Konflikts zwischen China und den USA. Dalios Sorgen im Hinblick auf Taiwan scheint der Rezensent zu teilen.

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 13.08.2022

Zähe
Zyklen
Ray Dalio hat den größten Hedgefonds
der Welt aufgebaut – und nun ein Buch über
die Zukunft der Menschheit verfasst.
Kann man von ihm etwas lernen?
VON THOMAS SPECKMANN
Neue Weltordnung. Weltunordnung. Welt aus den Fugen. Klimakrise, Coronakrise, Wirtschaftskrise. Polykrise durch die Folgen von Russlands Krieg gegen die Ukraine und Chinas Aggression gegen Taiwan: Energiekrise, Inflationskrise, Globalisierungskrise. Es liegt nahe, die Gegenwart im Moment als vollkommen neu zu erleben und entsprechend zu beschreiben. Aber stimmt das auch? Ja, meint Ray Dalio, Multimilliardär und Co-Chef von Bridgewater Associates, des größten Hedgefonds der Welt. In seinem Buch „Weltordnung im Wandel“ schreibt er: „Die Zeiten, die vor uns liegen, werden ganz anders sein als alles, was wir bisher erlebt haben.“ So weit, so üblich für die Zeitdiagnostik dieser Tage. Ungewöhnlicher für einen Investor seines Rangs ist jedoch, dass er sich offenbar auch wirklich intensiv mit der Frage beschäftigt, was vielleicht doch nicht ganz so unerhört neu ist. Dalio glaubt nämlich auch, dass sich zur aktuellen Lage in der Geschichte „dennoch viele Parallelen“ finden lassen.
Für die Zuverlässigkeit der Prognosen – oder wenigstens den Anschein ihrer Zuverlässigkeit –, die als Investor sein Geschäft sind, ist diese Ansicht natürlich unerlässlich. Ein Buch schreiben nur die wenigsten seiner Kollegen darüber. Aber Ray Dalio ist auch nicht irgendein Milliardär, Wired etwa hat ihn schon als „Steve Jobs des Investmentgeschäfts“ beschrieben. Will sagen, er ist nicht nur erfolgreich, er redet auch gern und viel Grundsätzliches.
Aber was taugen nun seinen historischen Beobachtungen und Schlüsse, bringen sie einen Erkenntnisgewinn, der über seine Geschäftsinteressen hinausreicht? Nun, Dalio ist natürlich nicht der einzige Beobachter, dem bereits vor ein paar Jahren auffiel, dass Entwicklungen einsetzten, die seine Generation so noch nie erlebt hatte, die sich jedoch in der Geschichte so oder ähnlich bereits abgespielt hatten. Aber das macht die Beobachtung natürlich nicht weniger virulent. Im Gegenteil.
Hohe Verschuldung traf auf niedrige oder sogar negative Zinsen. Die drei großen Reservewährungen der Welt – Dollar, Euro, Yen – warfen die Druckerpressen an. Es entstanden heftige politische und gesellschaftliche Konflikte, vor allem in den USA, wo die Unterschiede bei Wohlstand, politischen Einstellungen und Werten seit rund einem Jahrhundert nicht mehr so groß waren. Parallel schwang sich China zu einer neuen Weltmacht auf, was die bisherige Weltmacht USA und die bis dahin bestehende Weltordnung infrage stellt. Dalio und andere Beobachter erinnert das an die Jahre 1930 bis 1945, oder den Aufstieg und vor allem den Fall des niederländischen und des britischen Weltreichs oder der chinesischen Dynastien.
Wie kommt Dalio zu diesem Vergleich? Sein Studium der Geschichte habe ihn gelehrt, dass diese in aller Regel in relativ klar definierten Lebenszyklen ablaufe – ähnlich wie bei Organismen, die sich von einer Generation zur nächsten weiterentwickeln. Dalio begreift die Geschichte und die Zukunft der Menschheit als Gesamtheit aller Lebensgeschichten, die sich im Laufe der Zeit ereignen. Für ihn laufen diese einzelnen Fäden zu einer allumfassenden Geschichte zusammen, vom Beginn historischer Aufzeichnungen bis heute. In diesem Geschichtsverständnis spielt sich wieder und wieder dasselbe ab, mehr oder minder aus denselben Gründen. Indem er festgestellt habe, wie sich viele ineinandergreifende Fallbeispiele gemeinsam entwickelten, habe er die Muster und kausalen Zusammenhänge erkennen können, die ihnen zugrunde lagen. Auf dieser Grundlage stelle er sich die Zukunft vor.
Für Dalio gibt es in der Geschichte Aspekte, die immer wesentlicher Bestandteil des Aufstiegs und Falls von Imperien seien – etwa das Niveaus ihrer Bildung, ihre Produktivität, ihre internationalen Handelsbeziehungen, ihre militärische Stärke, ihre Währungen und so weiter. Diese Kräfte verhalten sich nach Dalios Analyse ausnahmslos zyklisch und stehen untereinander in Zusammenhang. So wirke sich beispielsweise das Bildungsniveau einer Nation auf ihr Produktivitätsniveau aus, und dieses wiederum auf das Niveau des internationalen Handelsverkehrs, was seinerseits Einfluss habe auf die militärische Stärke, die erforderlich sei, um Handelsrouten zu schützen. Im Zusammenspiel habe dies Effekte auf die Landeswährung und andere Märkte. Aus derlei Entwicklungen setzen sich die langen Konjunktur- und Politikzyklen zusammen. So könne der Zyklus eines besonders erfolgreichen Imperiums oder einer entsprechenden Dynastie 200 oder 300 Jahre dauern. Sämtliche Imperien und Dynastien, die Dalio untersucht hat, bewegen sich in einem großen Zyklus auf und ab. Dieser weise klare Marker auf, an denen man erkennen könne, in welchem Zyklusabschnitt man sich gerade befinde.
Die von Dalio identifizierten Zyklen schwanken zwischen friedlichen, florierenden Phasen von hoher Kreativität und Produktivität, die den Lebensstandard enorm heben, und Phasen von Depression, Revolution und Krieg, in denen intensiv um Vermögen und Macht gerungen und viel Wohlstand, Leben und anderes Wertvolles vernichtet wird. Wobei er erkannt zu haben meint, dass die friedlichen, kreativen Phasen deutlich länger dauern als die Zeiten von Depression, Revolution und Krieg – im Regelfall im Verhältnis von etwa fünf zu eins. Man könne also sagen, dass es sich bei Letzteren um Übergangsphasen zwischen den normalen friedlichen, kreativen Zeiten handele.
Aber was bedeutet das nun für unsere Gegenwart und Zukunft? Dalio hält China und die USA auf absehbare Zeit für mächtig genug, um einander schwerwiegenden Schaden zuzufügen, so dass die Aussicht auf gegenseitige Vernichtung einen militärischen Krieg verhindern sollte. Fast sicher sei dennoch, dass es zu gefährlichen Scharmützeln kommen werde. Dalio geht davon aus, dass dieser Zustand so lange anhalten wird, bis ein überraschender technischer Durchbruch – zum Beispiel ein wesentlicher Fortschritt im Quantencomputing – einer der beiden Mächte einen asymmetrischen Vorteil verschafft. Dann wachse die Gefahr einer Eskalation rapide.
Setze sich der Niedergang der USA und der Aufstieg Chinas fort, komme es vor allem darauf an, wie „elegant“ das beiden Ländern jeweils gelinge. Für Dalio das große Risiko: Würden existenzielle unversöhnliche Differenzen entstehen und gebe es keinen gemeinsam festgelegten Schlichter oder Prozess, um den Konflikt friedlich beizulegen, sei die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es zum Kampf komme. Dalio blickt mit einigen Sorgen nach Taiwan, wo er die unversöhnlichsten Differenzen zwischen den USA und China sieht.
Aus der historischen Empirie, die Dalios Denken prägt, leitet er die Überzeugung ab, dass es von den inneren Fähigkeiten abhängt, ob ein Land das Spiel um Wohlstand und Macht gewinnt, weshalb er diese Faktoren in seinen Indizes ebenso beobachtet wie die schlichte militärische Stärke: Wie die Chinesen genau wüssten und andere sich bewusst machen sollten, sei die beste Vorbereitung auf einen Krieg, stark zu werden und dem Gegner die eigene Stärke zu demonstrieren, damit dieser vor einem Kampf zurückschreckt. Das wird die Welt nach Dalios Prognose höchstwahrscheinlich in den nächsten Jahren erleben.
Auch eine Intensivierung des Handels- und Wirtschaftskrieges, des Technologiekrieges, des Kapitalkrieges und des geopolitischen Krieges hält er für wahrscheinlich, wenn China noch wettbewerbsfähiger werde und zunehmend global agiere. Er verweist auf das viel beachtete Buch „Auf dem Weg zum Krieg: Können Amerika und China der Falle des Thukydides entkommen?“ von Graham Allison. Der Politikwissenschaftler von der Harvard Kennedy School hat bereits 2017 erklärt, dass es in den vergangenen 500 Jahren in zwölf von 16 Fällen zu militärischen Auseinandersetzungen gekommen sei, wenn zwei fast gleichstarke Mächte unversöhnliche Differenzen gehabt hätten. Massive Aufrüstung habe zudem in 80 bis 90 Prozent aller Fälle zu größeren Kriegen geführt.
Dem stellt Dalio das Gleichgewicht des Schreckens gegenüber, das die Kriegswahrscheinlichkeit wiederum verringere. Seinen Berechnungen zufolge liegt die Wahrscheinlichkeit eines großen Krieges in den nächsten zehn Jahren demnach bei rund 35 Prozent – auch in seinen Augen ein gefährlich hohes Risiko. Ist Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine also erst der Anfang?
In diesem Geschichtsverständnis
spielt sich immer dasselbe ab,
aus denselben Gründen
Gelingt einer der Großmächte ein
technischer Durchbruch, wächst
die Eskalationsgefahr rapide
Ray Dalio
Foto: imago
Abschreckungsarbeit oder Kriegsvorbereitung? Chinesische Militärübung nahe Taiwan Anfang August.
Foto: IMAGO/Xinhua
Ray Dalio: Weltordnung im Wandel. Vom Aufstieg und Fall von Nationen. Aus dem Englischen von Petra Pyka. Finanzbuch Verlag, München 2022. 672 Seiten, 30 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
…mehr
»Ray Dalio hat ein besonderes Talent, die Schlüsselfragen unserer Zeit zu erkennen. Ein wichtiger Beitrag - und eine dringende Warnung an den Westen.« HENRY KISSINGER »Ray Dalio hat ein einzigartiges Talent, wichtige und komplexe Themen einfach darzustellen. [...] Dies könnte das wichtigste Buch des Jahres, wenn nicht gar des Jahrzehnts sein. Eine Pflichtlektüre.« ARIANNA HUFFINGTON »Ein bemerkenswertes Buch« Cicero, Magazin für politische Kultur