In Rio de Janeiro startet ein Bus, der quer über den südamerikanischen Kontinent bis nach Lima fährt. Es ist die längste Busreise der Welt. Der Fahrer Pablo hat eine bunte Mischung von Mitreisenden an Bord, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Zu diesem Zeitpunkt ahnt noch niemand, das dieser
Bus nicht in Lima ankommen wird. Die Strecke ist gesperrt. Pablo entscheidet sich für eine schmale…mehrIn Rio de Janeiro startet ein Bus, der quer über den südamerikanischen Kontinent bis nach Lima fährt. Es ist die längste Busreise der Welt. Der Fahrer Pablo hat eine bunte Mischung von Mitreisenden an Bord, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Zu diesem Zeitpunkt ahnt noch niemand, das dieser Bus nicht in Lima ankommen wird. Die Strecke ist gesperrt. Pablo entscheidet sich für eine schmale Ausweichstraße durch die Berge. Mitten in den Bergen wird der Bus überfallen. Nicht alle Mitreisenden überleben. Die restlichen Insassen werden entführt. Sie werden in ein Camp gebracht. Dort müssen sie neben den klimatischen Verhältnissen Südamerikas mit den Entführern, ihren Erlebnissen, den Entbehrungen und miteinander zurecht kommen. Werden sie überleben? Welches Ziel verfolgen die Entführer? Kommen sie wieder nach Hause?
Das Cover spiegelt die Inhaltsbeschreibung auf der Rückseite gut wieder. Wir sehen die südamerikanische Wildnis, eine kleine Gruppe von Menschen, Titel und Autor sind gut sichtbar. Es fällt schon mit den Komplementärfarben grün und lila auf. Mich hat es neugierig gemacht. Der Titel “Wendepunkte” ist eher als Metapher zu verstehen.
Der Einstieg in diesen Thriller ist mir leicht gefallen. Der Schreibstil des Autors ist meistens ruhig. Er erzeugt eine atmosphärisch dichte, und eher dunkle Stimmung. Die Busreise ist nur der Aufhänger für diesen Roman. Er lebt von ausführlichen Rückblenden in das Leben der entführten Insassen. So werden wir Teil der Lebensgeschichten von Will, André, James, Mike, Ignacio, Toschi und dem Busfahrer Pablo. Sie sind nicht alle nett und sie haben viel erlebt. Der Autor passt seinen Schreibstil seinen Campinsassen an. Somit wird der Stil zwischenzeitlich gelegentlich rau. Einige Szenen sind recht brutal. Christian Knoche einen guten Weg gefunden, diese nicht zu sehr auszuschlachten. Fast nebenbei vermittelt er neben interessanten Kenntnissen der südamerikanischen Flora und Fauna auch Informationen über die politische Lage und Entwicklung des Kontinents.
Dem Buch ist anzumerken, dass der Autor selbst eine Weile in Brasilien gelebt hat. Ich hätte mir ein paar Fußnoten mit Erklärung zu den politischen Organisationen gewünscht, denn mir waren sie nicht bekannt. Alles in allem gibt es von mir eine Leseempfehlung für alle die sich auf das Abenteuer Südamerika einlassen möchten und somit 4 verdiente Lesesterne.