Wohin steuert die Welt?
Die internationale politische und wirtschaftliche Ordnung sowie deren Erklärungsmodelle sind durch eine Krisenkaskade erschüttert worden, die mit Putins Angriff auf die Ukraine ihre Klimax erreicht hat. Vor diesem Hintergrund identifiziert der renommierte Politikwissenschaftler Ulrich Menzel die Wendepunkte einer Welt in Aufruhr. Die Globalisierung ist entzaubert, die USA und China ringen um die Hegemonie. Wir erleben eine Rückkehr alter Grenzen, der Anarchie der Staatenwelt, des Autoritären (weltweit und in den liberalen Gesellschaften), ja sogar des Krieges in Europa. Stehen wir am Übergang vom liberalen amerikanischen zum autoritären chinesischen Jahrhundert? Wie soll sich Europa, wie soll sich Deutschland in dieser Übergangsphase positionieren?
Die internationale politische und wirtschaftliche Ordnung sowie deren Erklärungsmodelle sind durch eine Krisenkaskade erschüttert worden, die mit Putins Angriff auf die Ukraine ihre Klimax erreicht hat. Vor diesem Hintergrund identifiziert der renommierte Politikwissenschaftler Ulrich Menzel die Wendepunkte einer Welt in Aufruhr. Die Globalisierung ist entzaubert, die USA und China ringen um die Hegemonie. Wir erleben eine Rückkehr alter Grenzen, der Anarchie der Staatenwelt, des Autoritären (weltweit und in den liberalen Gesellschaften), ja sogar des Krieges in Europa. Stehen wir am Übergang vom liberalen amerikanischen zum autoritären chinesischen Jahrhundert? Wie soll sich Europa, wie soll sich Deutschland in dieser Übergangsphase positionieren?
Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Ulrich Menzel hat dieses Buch aus einer globalgeschichtlichen Perspektive geschrieben, so Rezensent Jens Balzer. Was sich darin ausdrücke, dass der Autor in Zeitdimensionen denke, die viele Jahrhunderte umfassen. So zeichnet Menzel laut Balzer nach, wie verschiedene Machtblöcke - China, muslimische Welt, westliche Welt - schon seit 1000 Jahren um Vorherrschaft ringen, wobei zunächst Mongolen, dann Chinesen und schließlich, dank des europäischen Kolonialismus, der Westen die Vormacht errang. Nun, das steht Balzer zufolge für Menzel fest, ist die Zeit des Westens wieder vorbei und zumindest im nächsten Jahrhundert wird wieder China dominieren. Was für den Autor, führt der Rezensent aus, bedeutet, dass nicht nur die Demokratie, sondern auch der Kapitalismus an Einfluss verlieren wird, da China nicht auf kapitalistische Erträge, sondern auf ein Rentenmodell setzt. Ganz überzeugt ist Balzer von diesem letzten Punkt nicht, da Chinas Strategie, andere Staaten in die wirtschaftliche Abhängigkeit zu treiben, durchaus mit dem Modell des europäischen Kolonialismus vergleichbar ist. Europa jedenfalls sollte, so Menzel laut Balzer, in Zukunft seinen eigenen Weg gehen. Ob es dazu in der Lage ist, ist allerdings unklar, so ein ernüchterter Balzer mit Menzel.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Wendepunkte kann als Collage des enormen Wissensfundus von Ulrich Menzel bezeichnet werden, der politikwissenschaftliche Diskussionslinien zieht und Debattenstränge aufnimmt, die nach dem Ende des Kalten Krieges, als man sich mit Francis Fukuyama am 'Ende der Geschichte' glaubte, nicht gründlich bearbeitet worden waren und deshalb heute mit umso größerer Wucht zurückkehren.« Tamara Ehs Portal für Politikwissenschaft 20240402