„Wendy & Peter – Verloren im Nimmerwald“ von Aiden Thomas erinnerte mich sofort an meine Kindheit mit den Filmen rund um den verwunschen Jungen Peter, der zusammen mit seiner Naseweis durch Nimmerland fliegt und sich um verlorene Kinder kümmert. Da war direkt Nostalgie da! Diese Neuauflage des
Klassikers hier interessierte mich insofern, dass sie wesentlich düster klingt und es hier teilweise auch…mehr„Wendy & Peter – Verloren im Nimmerwald“ von Aiden Thomas erinnerte mich sofort an meine Kindheit mit den Filmen rund um den verwunschen Jungen Peter, der zusammen mit seiner Naseweis durch Nimmerland fliegt und sich um verlorene Kinder kümmert. Da war direkt Nostalgie da! Diese Neuauflage des Klassikers hier interessierte mich insofern, dass sie wesentlich düster klingt und es hier teilweise auch um „ältere Kinder“ geht. Ein bisschen dunkel, ein bisschen mysteriös aber immer noch mit Fantasie, genau das, was ich mag!
Vor fünf Jahren ereignete sich in der Heimatstadt von Wendy ein schreckliches Geschehen. Die damals Dreizehnjährige verschwand spurlos mit ihren beiden jüngeren Brüdern John und Michael im Wald. Sie wurde nach sechs Monate völlig verängstigt und apathisch gefunden. Ihre Brüder bleiben bis heute verschwunden. Wendy kam über diesen Verlust und die Ungewissheit nicht hinweg und igelte sich total ein. Sie fühlte sich immer mit dafür verantwortlich, dass ihre kleinen Brüder verschwanden und ertrug auch die stille Anklage ihrer Eltern. Nun, fünf Jahre danach, fängt das Verschwinden anderer Kindern wieder an und Wendy fühlt sich direkt in die Geschichte von damals zurückgeworfen. Außerdem spürt sie auch eine gewisse Verantwortung gegenüber den vermissten Kindern, denn diese sind ihr nicht unbekannt. Sie möchte die Kinder retten, koste es was es wolle. Denn tief in ihrem Inneren weiß Wendy, dass die Kinder noch am Leben sind. Und die leise Hoffnung, dass ihre Brüder auch noch leben könnten, auch nach so langer Zeit, lässt sie durchhalten und weitermachen. Dabei ist sie allerdings nicht alleine, denn sie findet im Wald einen mysteriösen Jungen, der sich Peter nennt und ihren Namen kennt. Wendy geht direkt auf Abwehr, denn der Name Peter ist ihr zwar sehr wohl bekannt, aber es kann nicht sein, dass es sich um DIESEN Peter handelt… Den berühmt berüchtigten Peter Pan kennt Wendy von den Geschichten ihrer Mutter und sie selbst erzählte die Geschichten ihren Brüdern und auch heute noch den Kindern im Krankenhaus in welchem sie arbeitet. Es kann einfach nicht sein, dass genau dieser Peter vor ihr im Wald auf der Straße liegen soll. Doch es stellt sich heraus, dass dem wirklich so ist und Peter Wendys Hilfe braucht. Genauso wie damals vor so vielen Jahren schon einmal.
Ich liebe die Idee hinter diesem Buch und der Geschichte rund um Peter Pan, den sicherlich jedes 90er Kind kennt. Auch, dass es sich hierbei quasi um eine Neuauflage handelt mit einer neuen Handlung und einem etwas älteren Peter finde ich klasse. Ich habe die Geschichte auf jeden Fall gefühlt und bin total abgetaucht. Alleine deshalb schon, weil es sich eben um Peter Pan handelt. Ich denke, dass es das ist, was dieses Buch für mich so besonders macht. Die Achtzehnjährige Wendy, die auf ihren alten Freund Peter trifft, an den sie sich allerdings nicht mehr erinnern kann, gibt mir direkt das Gefühl, dass auch ich es sein könnte, die mit ihrer Kindheit und Vergangenheit im Allgemeinen konfrontiert wird. Man fühlt sich direkt zurückversetzt und fiebert mit Wendy mit. Auch die Gefühle, die sich zwischen dem älter werdenden Peter und Wendy aufbauen, sind teilweise zu greifen. Noch ein bisschen mehr davon hätte ich mir gerne gewünscht, denn so schnell diese Szenen mit den beiden kamen, so schnell waren sie auch wieder vorbei. Auch die Charaktere neben Wendy und Peter wurden nur sehr kurz angerissen. Da hätte ich mir auch mehr Tiefe gewünscht und ein paar mehr Erklärungen. Zum Beispiel bei Jordan, Wendys bester Freundin. Meiner Meinung nach hätte sie in der ganzen Geschichte auch eine größere und tragende Rolle spielen können. Über Wendys Eltern hat man zwar ein wenig mehr erfahren, aber für mein Dafürhalten hätte da auch noch mehr drin sein können. Gelungen fand ich wiederrum, dass man sich alles so lebhaft vorstellen konnte. Das Düstere im Buch wurde so gut beschrieben, dass ich es praktisch vor mir sehen konnte. Alles in allem ist die Geschichte also sehr gelungen, auch wenn mir an so mancher Stelle doch noch das ein oder andere an Tiefe gefehlt hat. Das Buch hat mir auf jeden Fall unterhalten und war mit seinen 400 Seiten durch die Spannung darin wirklich schnell zu lesen.