Eines gleich vorweg: Die 30 Aktionstage, die Ina Remmel für ihren Selbstversorgergarten ansetzt, sind keine kompletten Arbeitstage, sondern sie markieren bestimmte Arbeitsschritte im Gartenjahr, wie z. B. die Beetplanung oder die Bodenvorbereitung. Meistens ist man in ein paar Stunden damit durch.
Sieht also fast so aus, als könnte man wirklich einfach nur faul im Gras liegen, aber ganz so ist es…mehrEines gleich vorweg: Die 30 Aktionstage, die Ina Remmel für ihren Selbstversorgergarten ansetzt, sind keine kompletten Arbeitstage, sondern sie markieren bestimmte Arbeitsschritte im Gartenjahr, wie z. B. die Beetplanung oder die Bodenvorbereitung. Meistens ist man in ein paar Stunden damit durch. Sieht also fast so aus, als könnte man wirklich einfach nur faul im Gras liegen, aber ganz so ist es natürlich nicht. Gerade ein Gemüsegarten braucht ständige Pflege, aber mit Remmels Anleitung in der Hand wird es nie zu viel und vor allem behält man die Übersicht.
Das Buch ist sehr gut strukturiert und nach einer kurzen Einleitung mit der Kurzbeschreibung der wichtigsten Gemüsepflanzen geht es sofort mit Januar im Gartenjahr los. Nach Monaten sortiert, werden die fälligen Arbeiten beschrieben, wobei die Autorin Wert darauf legt, dass der Gärtner auch versteht, warum er etwas tut. Das Grundprinzip ist der biologische Anbau, Pestizide oder Herbizide werden nicht eingesetzt. Das mag moralisch edel sein, aber aus meiner Sicht ist dieser kategorische Ansatz nicht immer zielführend, denn Schneckenfraß wird man auch im kleinsten Garten z. B. nicht durch Absammeln unter Kontrolle bekommen. Bereits eine Wegschnecke kann in einer einzigen Nacht eine halbe Salaternte vernichten. Die Schädlings- und Krankheitsproblematik wird von der Autorin zwar immer wieder kurz angesprochen, aber aus meiner Sicht nur halbherzig angegangen. Da gerade Anfänger Erfolge sehen wollen, um nicht die Motivation zu verlieren, ist es umso wichtiger, die Ernte wirksam zu schützen.
Ansonsten gibt es aus meiner Sicht kaum Kritikpunkte. Die Erklärungen sind anschaulich und auch gut illustriert. Die Struktur ist durchdacht und insbesondere für Neulinge geeignet. Remmel verzichtet auf den Anbau anspruchsvoller Pflanzen, wie Blumenkohl und fokussiert lieber auf Bohnen oder Salat, bei denen man wenig falsch machen kann. Auch gibt sie qualifizierte Tipps zur Anzucht, um früh ins Erntejahr zu starten.
Ein Punkt hat mir allerdings wirklich gefehlt, da er im Titel angesprochen wird: Um wirklich Selbstversorger zu sein, müsste man wissen, wie groß die Anbauflächen für die jeweiligen Gemüse sein müssen. Dazu erfährt man leider kaum etwas (ich habe nur eine vage Angabe bei Kartoffeln gefunden) und außer einem etwas ausufernden Kapitel über das Einkochen von Tomatensoße gab es auch wenig zum Thema Vorratshaltung.
Bis auf die genannten Informationslücken wird man auf dem neuesten Stand informiert. Ein gutes Buch für Einsteiger.
(Dieses Buch wurde mir vom Verlag kostenfrei zur Verfügung gestellt. Auf meine Rezension wurde kein Einfluss genommen, der Inhalt stellt meine persönliche Meinung dar.)