... mit diesen drei Worten werden die Eckpunkte des demographischen Wandels beschrieben. Die deutsche Bevölkerung wird schrumpfen und sich in ihrer Struktur nachhaltig verändern. Diese Entwicklung ist irreversibel. Der demographische Wandel betrifft jeden - egal, in welcher Verantwortung er steht. Ein Mentalitätswandel und anschließend eine nachhaltige Kursänderung in der Politik sind das Gebot der Stunde, denn allein unsere sozialen Sicherungssysteme basieren auf Grundlagen, die nicht mehr zukunftstauglich sind. Die deutsche Gesellschaft muss handeln, will sie nicht immer hektischer auf die Auswirkungen dieses Wandels reagieren. Dieses Buch will und wird helfen, das Phänomen des demographischen Wandels zu begreifen, es wird konkrete Handlungsmöglichkeiten aufzeigen, um künftige politische sowie gesellschaftliche Innovationen zielorientiert auf den Weg zu bringen. Dabei spielen die Kommunen eine besondere Rolle, denn hier wird in den nächsten Jahren weichenstellend entschieden, wie das Leben 2030 sein wird.
Inhaltsverzeichnis:
Einige Worte vorab, gleich zu Beginn. 7
I. Weichen für morgen stellen - Ein Mentalitätswechsel ist dringend angesagt. 11
II. Daten und Fakten - Wie wirkt sich der demographische Wandel in Deutschland aus? 33
1. Kriterium Geburtenrate / Fertilität. 38
2. Kriterium Zuwanderung / Migration. 47
3. Kriterium Sterberate / Mortalität / Lebenserwartung. 51
III. Blick über die Grenzen: Die Weltbevölkerung steigt an. 65
IV. Politische Handlungsebenen - Zuständigkeiten und Lösungspotenziale. 83
V. Handlungsfelder der Politik - Systemänderung oder Systemoptimierung. 115
1. Generationenpolitik. 116
2. Engagementpolitik. 129
3. Gesundheits- und Pflegepolitik. 139
4. Sozialpolitik. 154
5. Bildungspolitik. 163
6. Wirtschafts- und Arbeitspolitik. 174
7. Integrationspolitik. 180
8. Stadtplanungs-, Wohnungs- und Infrastrukturpolitik. 185
VI. Agenda der Zukunft: Ziele setzen, Maßnahmen ergreifen, Bürger einbinden. 195
VII. Auf dem Weg ins Jahr 2030: Wie wir leben werden - mit weniger Kindern, mehr älteren Mitmenschen und zahlreichen kulturellen wie sozialen Minoritäten. 227
VIII. Fazit: Wandel gestalten, Zukunft gewinnen. 243
IX. Anhang. 247
1. Abkürzungsverzeichnis. 247
2. Literaturverzeichnis. 248
3. Internetaddressen. 253
4. Schlagwortregister. 255
Vorwort:
Einige Worte vorab, gleich zu Beginn ...
Was verbirgt sich eigentlich hinter "weniger, bunter, älter"? Folgende Zahlenbeispiele bringen die Diskussion um den demographischen Wandel auf den Punkt:
Weniger: Stellen Sie sich vor, es verschwände bis 2050 jährlich eine Stadt mit 200.000 Einwohnern von der Landkarte. Erfurt - weg, Kassel - weg, Magdeburg - weg, Lübeck - weg. Das käme im Durchschnitt dem prognostizierten Bevölkerungsrückgang in Deutschland von heute bis 2050 gleich.
Bunter: Stellen Sie sich vor, die Deutschen werden 2050 eine Minorität im eigenen Land sein. Denn bereits 2004 waren zwar nur 3,2 Prozent der Bundesbürger muslimischen Glaubens, aber zehn Prozent aller Eltern gehörten dieser Religionsgemeinschaft an. Diese Menschen haben und wollen deutlich mehr Kinder als andere. Das wird die Zusammensetzung unserer Bevölkerung nachhaltig verändern, zumal diese Menschen aus völlig anderen Ländern und Kulturkreisen stammen ...
Älter: Stellen Sie sich vor, Sie werden im Jahre 2050 im Schnitt 1,3 Rentner unterhalten müssen, wenn Sie Arbeitnehmer wären. Das ist das Ergebnis der Veränderung der Bevölkerungsstruktur, wo immer mehr ältere Menschen auf immer weniger jüngere Menschen treffen - und das Rentenversicherungssystem bleibt wie es ist.
Das sind nur einige Fakten, um die Sie wissen sollten, damit Sie handeln können. Aber es sprechen weitere gute Gründe dafür, dass Sie dieses Buch trotz Informationsflut, -dichte und -vielfalt lesen sollten. Weil ...
• es - neben dem Klimawandel - kein anderes gesellschaftspolitisches Handlungsfeld gibt, das unser künftiges Leben so nachhaltig beeinflussen wird. Jeder, dem seine Zukunft wichtig ist, wird darum wissen wollen.
• es aufgrund jahrzehntelanger Tabuisierung durch die Politik sowie weiterer gesellschaftlicher Akteure noch immer ein klares Erkenntnisdefizit zu den demographischen Fakten und ihren wahrscheinlichen wie möglichen Auswirkungen gibt.
• es drängt, heute Weichen für morgen zu stellen, insbesondere für alle jene Menschen, die den Wunsch haben, nicht nur sich selbst, sondern auch ihren Kindern und Enkelkindern eine lebenswerte Zukunft zu gestalten. Deshalb wird in diesem Buch dem Erkenntniswissen konkret anwendbares Umsetzungswissen, was zumeist fehlt, hinzugefügt.
• es durch den demographischen Wandel eine große innovative Chance gibt, die Gesellschaft strukturell wie inhaltlich neu zu beleben und zu gestalten. Daran mitzuwirken stellt einen besonderen Reiz dar, insbesondere, da die Chance historisch einmalig ist. Dies gelingt, wenn man informiert ist und seine eigenen Ziele formulieren kann.
• es verdeutlicht, dass die Auswirkungen jedes Handlungsfeld, jede Branche und jeden Berufszweig betreffen. Wer sich damit auseinandersetzt, sichert letztlich seine menschliche wie berufliche Zukunft, weil er um mögliche Entwicklungen weiß und entsprechend handeln kann.
Bill Gates, der ökonomisch betrachtet reichste Mensch auf diesem Planeten, hat es einmal so ausgedrückt: "Da Zeit zum Wettbewerbsfaktor Nr. 1 geworden ist, muss man das Gras wachsen hören. Wer auf gesicherte Erkenntnisse wartet, kann allenfalls noch mit anderen Zauderern um die Krümel streiten." Dies gilt auch für den demographischen Wandel. Selbst Experten können nicht umfassend genug beschreiben, welche Auswirkungen möglich sind. Was sicher ist, ist die Tendenz der Prognose: Unsere Gesellschaft wird weniger, bunter und älter. Ausmaß und Alltagsrealitäten können spekulativ gedacht werden. Wer hier auf gesicherte Erkenntnisse wartet, der kommt zu spät, den bestraft das Leben. Je eher die Menschen erkennen und handeln, umso größer sind die Handlungschancen. Und darum geht es in diesem Buch.
Bergheim, im Juli 2006
Dr. Winfried Kösters
Inhaltsverzeichnis:
Einige Worte vorab, gleich zu Beginn. 7
I. Weichen für morgen stellen - Ein Mentalitätswechsel ist dringend angesagt. 11
II. Daten und Fakten - Wie wirkt sich der demographische Wandel in Deutschland aus? 33
1. Kriterium Geburtenrate / Fertilität. 38
2. Kriterium Zuwanderung / Migration. 47
3. Kriterium Sterberate / Mortalität / Lebenserwartung. 51
III. Blick über die Grenzen: Die Weltbevölkerung steigt an. 65
IV. Politische Handlungsebenen - Zuständigkeiten und Lösungspotenziale. 83
V. Handlungsfelder der Politik - Systemänderung oder Systemoptimierung. 115
1. Generationenpolitik. 116
2. Engagementpolitik. 129
3. Gesundheits- und Pflegepolitik. 139
4. Sozialpolitik. 154
5. Bildungspolitik. 163
6. Wirtschafts- und Arbeitspolitik. 174
7. Integrationspolitik. 180
8. Stadtplanungs-, Wohnungs- und Infrastrukturpolitik. 185
VI. Agenda der Zukunft: Ziele setzen, Maßnahmen ergreifen, Bürger einbinden. 195
VII. Auf dem Weg ins Jahr 2030: Wie wir leben werden - mit weniger Kindern, mehr älteren Mitmenschen und zahlreichen kulturellen wie sozialen Minoritäten. 227
VIII. Fazit: Wandel gestalten, Zukunft gewinnen. 243
IX. Anhang. 247
1. Abkürzungsverzeichnis. 247
2. Literaturverzeichnis. 248
3. Internetaddressen. 253
4. Schlagwortregister. 255
Vorwort:
Einige Worte vorab, gleich zu Beginn ...
Was verbirgt sich eigentlich hinter "weniger, bunter, älter"? Folgende Zahlenbeispiele bringen die Diskussion um den demographischen Wandel auf den Punkt:
Weniger: Stellen Sie sich vor, es verschwände bis 2050 jährlich eine Stadt mit 200.000 Einwohnern von der Landkarte. Erfurt - weg, Kassel - weg, Magdeburg - weg, Lübeck - weg. Das käme im Durchschnitt dem prognostizierten Bevölkerungsrückgang in Deutschland von heute bis 2050 gleich.
Bunter: Stellen Sie sich vor, die Deutschen werden 2050 eine Minorität im eigenen Land sein. Denn bereits 2004 waren zwar nur 3,2 Prozent der Bundesbürger muslimischen Glaubens, aber zehn Prozent aller Eltern gehörten dieser Religionsgemeinschaft an. Diese Menschen haben und wollen deutlich mehr Kinder als andere. Das wird die Zusammensetzung unserer Bevölkerung nachhaltig verändern, zumal diese Menschen aus völlig anderen Ländern und Kulturkreisen stammen ...
Älter: Stellen Sie sich vor, Sie werden im Jahre 2050 im Schnitt 1,3 Rentner unterhalten müssen, wenn Sie Arbeitnehmer wären. Das ist das Ergebnis der Veränderung der Bevölkerungsstruktur, wo immer mehr ältere Menschen auf immer weniger jüngere Menschen treffen - und das Rentenversicherungssystem bleibt wie es ist.
Das sind nur einige Fakten, um die Sie wissen sollten, damit Sie handeln können. Aber es sprechen weitere gute Gründe dafür, dass Sie dieses Buch trotz Informationsflut, -dichte und -vielfalt lesen sollten. Weil ...
• es - neben dem Klimawandel - kein anderes gesellschaftspolitisches Handlungsfeld gibt, das unser künftiges Leben so nachhaltig beeinflussen wird. Jeder, dem seine Zukunft wichtig ist, wird darum wissen wollen.
• es aufgrund jahrzehntelanger Tabuisierung durch die Politik sowie weiterer gesellschaftlicher Akteure noch immer ein klares Erkenntnisdefizit zu den demographischen Fakten und ihren wahrscheinlichen wie möglichen Auswirkungen gibt.
• es drängt, heute Weichen für morgen zu stellen, insbesondere für alle jene Menschen, die den Wunsch haben, nicht nur sich selbst, sondern auch ihren Kindern und Enkelkindern eine lebenswerte Zukunft zu gestalten. Deshalb wird in diesem Buch dem Erkenntniswissen konkret anwendbares Umsetzungswissen, was zumeist fehlt, hinzugefügt.
• es durch den demographischen Wandel eine große innovative Chance gibt, die Gesellschaft strukturell wie inhaltlich neu zu beleben und zu gestalten. Daran mitzuwirken stellt einen besonderen Reiz dar, insbesondere, da die Chance historisch einmalig ist. Dies gelingt, wenn man informiert ist und seine eigenen Ziele formulieren kann.
• es verdeutlicht, dass die Auswirkungen jedes Handlungsfeld, jede Branche und jeden Berufszweig betreffen. Wer sich damit auseinandersetzt, sichert letztlich seine menschliche wie berufliche Zukunft, weil er um mögliche Entwicklungen weiß und entsprechend handeln kann.
Bill Gates, der ökonomisch betrachtet reichste Mensch auf diesem Planeten, hat es einmal so ausgedrückt: "Da Zeit zum Wettbewerbsfaktor Nr. 1 geworden ist, muss man das Gras wachsen hören. Wer auf gesicherte Erkenntnisse wartet, kann allenfalls noch mit anderen Zauderern um die Krümel streiten." Dies gilt auch für den demographischen Wandel. Selbst Experten können nicht umfassend genug beschreiben, welche Auswirkungen möglich sind. Was sicher ist, ist die Tendenz der Prognose: Unsere Gesellschaft wird weniger, bunter und älter. Ausmaß und Alltagsrealitäten können spekulativ gedacht werden. Wer hier auf gesicherte Erkenntnisse wartet, der kommt zu spät, den bestraft das Leben. Je eher die Menschen erkennen und handeln, umso größer sind die Handlungschancen. Und darum geht es in diesem Buch.
Bergheim, im Juli 2006
Dr. Winfried Kösters