Unser Weltbild besteht zu etwa 10 Prozent aus Fakten, die unsere Sinne wahrnehmen, zu 90 Prozent jedoch aus Bildern, die wir im Kopf entwickeln. Mit dem jüngsten Wissen der Naturwissenschaften erklärt Martin Urban, warum diese 'Bilder im Kopf' oft stärker sind als die Wirklichkeit ist, wir also Vorurteile haben. Was einst eine notwendige Voraussetzung für das Entstehen und Überleben des modernen Menschen war, der sich als Homo sapiens sapiens versteht, bildet heute einen Boden für radikale Positionen und stellt eine ernsthafte Gefahr für unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt dar. Urbans Ziel ist, die Zusammenhänge unter den Gegebenheiten unserer Zeit - in ihren historischen Entwicklungen und Fehlentwicklungen - darzustellen und zu erklären. Mit dem Auftreten von Donald Trump beginnt das Thema besonders aktuell zu werden. Mittlerweile bilden Corona-Verschwörungsgläubige, Impfgegner/innen, Querdenker/innen, religiöse Fundamentalisten, Reichsbürger und immer wieder neue Gruppen Netzwerke, um mittels Vorurteile das Nachdenken zu ersetzen. Der Autor nutzt die jüngsten Erkenntnisse der Wissenschaften wider ihre Verächter von den Fake-News-Fronten. Das Ergebnis ist ein Votum für die Aufklärung, für eine moralische Verpflichtung, nach den Fakten zu fragen, wissen zu wollen.