Schattenbanken und Kreditverbriefung haben die globale Finanzkrise ausgelöst. Dennoch fördert die Europäische Kommission mit dem nur wenige Jahre später aufgelegten Projekt einer Europäischen Kapitalmarktunion aktiv marktbasierte Finanzpraktiken. Marina Hübner zeigt, dass dies nicht etwa das Ergebnis erfolgreichen Lobbyings ist. Die Ursache der Rehabilitation dieser Finanzpraktiken liegt vielmehr in der unvollendeten Struktur der Europäischen Währungsunion. Reformen in der Governance-Architektur des Euro sind anfällig für Blockaden, sobald sie Umverteilung zwischen den Mitgliedsländern der…mehr
Schattenbanken und Kreditverbriefung haben die globale Finanzkrise ausgelöst. Dennoch fördert die Europäische Kommission mit dem nur wenige Jahre später aufgelegten Projekt einer Europäischen Kapitalmarktunion aktiv marktbasierte Finanzpraktiken. Marina Hübner zeigt, dass dies nicht etwa das Ergebnis erfolgreichen Lobbyings ist. Die Ursache der Rehabilitation dieser Finanzpraktiken liegt vielmehr in der unvollendeten Struktur der Europäischen Währungsunion. Reformen in der Governance-Architektur des Euro sind anfällig für Blockaden, sobald sie Umverteilung zwischen den Mitgliedsländern der Eurozone hervorzurufen drohen. Im Gegensatz zu neuen Formen fiskalischer Risiko- und Kostenverteilung versprechen Umverteilungen von Risiken über den Marktmechanismus einen konfliktarmen Lösungsweg.
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Schriften aus dem MPI für Gesellschaftsforschung 92
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Autorenporträt
Marina Hübner ist Postdoktorandin am Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung in Köln.
Inhaltsangabe
InhaltVorwort__9Kapitel 1Einleitung__111.1Fiskalische Solidarität als Risikoteilung in der Eurozone__141.2Das Argument: Der Markt als Ausweg aus der Euro-Reformblockade__201.3Methodologie, empirisches Vorgehen und Aufbau der Arbeit__30Kapitel 2Die globale Finanzkrise und die Resilienz von Vermarktlichung__392.1Grenzen der Machtressourcenthese__392.2Politische Steuerung in einer »Währungsunion ohne Staat«__462.2.1Steuerungsmodi in der EU: Regieren durch Regulierung__462.2.2Das Euro-Experiment: Selbstentmachtung der Politik__532.2.3Wenn der Markt regiert: Regulative Steuerungstechniken zur Stabilisierung des Euros__65Kapitel 3Das Kreditgeldsystem als öffentlich-private Partnerschaft: Sonderfall Europäische Währungsunion__713.1Eine kleine Geschichte des Geldes__743.2Vertikaler Aufbruch der öffentlich-privaten Partnerschaft als Auslöser der Eurokrise__803.3Zusammenfassung__94Kapitel 4Risikoeinhegung, Risikoteilung und Risikokonzentration in der Finanz- und Eurokrise__974.1Das Krisenmanagement der EZB in der globalen Finanzkrise, 2007 bis 2009__1024.2Die Euro-Rettungspolitik der EZB, 2010 bis 2012__1214.3Die risikokonzentrierenden Effekte geldpolitischer Kriseninterventionen__1424.4Zusammenfassung__147Kapitel 5Vom Risiko zur Lösung der Risikoteilungsproblematik: Das Comeback der Kreditverbriefung__1495.1Für Verbriefungsmärkte gegen Verbriefungsmärkte: Die marktformende Rolle der EZB, 2009 bis 2012__1515.2Grenzen der Austerität: Neue Handlungsspielräume durch innovative Finanzinstrumente, 2012 bis 2017__1615.3Zusammenfassung__181Kapitel 6Das Gespenst der Transferunion: Der transnationale Markt als automatischer makroökonomischer Stabilisator__185Kapitel 7Schlussbetrachtung__2017.1Theoretische Reflexion und kontingente Generalisierung der Ergebnisse__2067.2Quo vadis, Euro? Tentative Überlegungen zur Zukunft der Europäischen Währungsunion__213Anhang__219ADas Projekt Kapitalmarktunion im Überblick__219BGeldpolitische Implementation und Transmission - technische Details__223CInterviews, Konferenzen und Workshops__237Abbildungen und Tabellen__239Abkürzungen__241Literatur__243
InhaltVorwort__9Kapitel 1Einleitung__111.1Fiskalische Solidarität als Risikoteilung in der Eurozone__141.2Das Argument: Der Markt als Ausweg aus der Euro-Reformblockade__201.3Methodologie, empirisches Vorgehen und Aufbau der Arbeit__30Kapitel 2Die globale Finanzkrise und die Resilienz von Vermarktlichung__392.1Grenzen der Machtressourcenthese__392.2Politische Steuerung in einer »Währungsunion ohne Staat«__462.2.1Steuerungsmodi in der EU: Regieren durch Regulierung__462.2.2Das Euro-Experiment: Selbstentmachtung der Politik__532.2.3Wenn der Markt regiert: Regulative Steuerungstechniken zur Stabilisierung des Euros__65Kapitel 3Das Kreditgeldsystem als öffentlich-private Partnerschaft: Sonderfall Europäische Währungsunion__713.1Eine kleine Geschichte des Geldes__743.2Vertikaler Aufbruch der öffentlich-privaten Partnerschaft als Auslöser der Eurokrise__803.3Zusammenfassung__94Kapitel 4Risikoeinhegung, Risikoteilung und Risikokonzentration in der Finanz- und Eurokrise__974.1Das Krisenmanagement der EZB in der globalen Finanzkrise, 2007 bis 2009__1024.2Die Euro-Rettungspolitik der EZB, 2010 bis 2012__1214.3Die risikokonzentrierenden Effekte geldpolitischer Kriseninterventionen__1424.4Zusammenfassung__147Kapitel 5Vom Risiko zur Lösung der Risikoteilungsproblematik: Das Comeback der Kreditverbriefung__1495.1Für Verbriefungsmärkte gegen Verbriefungsmärkte: Die marktformende Rolle der EZB, 2009 bis 2012__1515.2Grenzen der Austerität: Neue Handlungsspielräume durch innovative Finanzinstrumente, 2012 bis 2017__1615.3Zusammenfassung__181Kapitel 6Das Gespenst der Transferunion: Der transnationale Markt als automatischer makroökonomischer Stabilisator__185Kapitel 7Schlussbetrachtung__2017.1Theoretische Reflexion und kontingente Generalisierung der Ergebnisse__2067.2Quo vadis, Euro? Tentative Überlegungen zur Zukunft der Europäischen Währungsunion__213Anhang__219ADas Projekt Kapitalmarktunion im Überblick__219BGeldpolitische Implementation und Transmission - technische Details__223CInterviews, Konferenzen und Workshops__237Abbildungen und Tabellen__239Abkürzungen__241Literatur__243
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