Von der Verzweiflung zur Hoffnung - eine wunderbare Erzählung
Jeder Mensch hat ja so seine kleinen Konstanten im Leben, an denen er sich orientiert oder auf die er sich einfach freut und die er mit Spannung erwartet.
Für mich ist so eine Konstante, auf das jährlich erscheinende Buch von Felix
Leibrock zu warten.
Im vorigen Jahr war es ein faszinierendes, tröstliches, sehr berührendes…mehrVon der Verzweiflung zur Hoffnung - eine wunderbare Erzählung
Jeder Mensch hat ja so seine kleinen Konstanten im Leben, an denen er sich orientiert oder auf die er sich einfach freut und die er mit Spannung erwartet.
Für mich ist so eine Konstante, auf das jährlich erscheinende Buch von Felix Leibrock zu warten.
Im vorigen Jahr war es ein faszinierendes, tröstliches, sehr berührendes ‚Lebenshilfebuch‘ mit dem Titel ‘Nur im Dunkeln leuchten Dir Sterne – eine Erzählung für Suchende‘. Es war eine wunderbare Erzählung, einfühlsam geschrieben, so Hoffnung und Mut machend, und von einem Mann erzählend, der, nachdem er scheinbar schon alles erreicht hat, vom Leben niedergeschlagen und in den tiefsten Abgrund der Obdachlosigkeit gestürzt wird und doch dank der Hilfe vieler Menschen wieder aufsteht und sein Leben neu anpackt.
‚Wenn der Sommer kommt, tanzen die Träume – eine Erzählung für Hoffende‘ ist für mich die würdige Fortsetzung des Erzählers Felix Leibrock, der dieses Mal von einem sehr jungen Menschen am Anfang seines selbstständigen Lebens, erzählt. Selma (eine Hommage an die große schwedische Schriftstellerin Selma Lagerlöf) verliert kurz nach dem Abitur durch einen Unfall ihr Augenlicht und stürzt nicht nur in eine buchstäblich große Dunkelheit, sondern natürlich auch in größte Verzweiflung.
Im Mittelpunkt der Geschichte, stehen Themen wie Schuld, Verzweiflung und vor allem … wie schon im Titel zu lesen, die Hoffnung. Hoffnung, die nicht von allein kommt. Im Gegenteil, Selma wird von einer alles beherrschenden und nachvollziehbaren Hoffnungslosigkeit scheinbar in den Abgrund gezogen.
Aber wie schon in der vorangegangenen Erzählung, erzählt der Autor auch hier wieder einfühlsam und mit großem erzählerischem Geschick eine Geschichte über eine junge Frau, die sich aus tiefster emotionaler Verzweiflung herauskämpft, die Hoffnungslosigkeit, Verzweiflung und ganz viele Hindernisse, die sich einer blinden Person nun einmal in den Weg stellen, überwindet und selbst wieder ihr Leben in die Hand nimmt.
Dazu bedarf es natürlich, wie oft im Leben, der Hilfe vieler Menschen aus der Familie, dem Freundeskreis, aber auch und vor allem von Menschen, die aus einem philanthropischen Bedürfnis heraus ihre Hilfe anbieten. Da helfen alte Menschen, in dem sie einfach aus ihrem Leben erzählen, da helfen Leute, in dem sie Selma anspornen, ihre Talente zu entdecken, da helfen Menschen aus Kirche, Organisationen und Vereinen.
Es ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Buch für Hoffende, aber auch für die, die scheinbar die Hoffnung verloren haben und vielleicht nicht die Kraft haben, selbst Wege aus ihrer Krise zu finden.
Der wunderbare Erzähler Felix Leibrock hat wieder Mittel und Wege gefunden, mittels einer sehr anrührenden Geschichte, menschliche Werte zu vermitteln, zu zeigen, wie wichtig Solidarität ist, wie wichtig das Hingucken und ‚Nichtwegsehen‘ ist. Er vermittelt uns aber auch, wie wichtig und wertvoll unsere Beziehungen zur Natur, zu den Tieren und Pflanzen sind und wieviel Hoffnung wir aus Gesprächen mit anderen Menschen oder aus Texten verschiedener Religionen (ich fühlte mich z.B. an sein tolles Buch ‘Weg zur Quelle – was uns die Weltreligionen sagen‘ erinnert) ziehen können.
Ein sehr lesenswertes Buch, vielen Dank, Felix Leibrock