In der Jugend verschwenden wir kaum einen Gedanken an das Ende unserer Lebenszeit, dann lassen wir uns von zahlreichen Blockbustern bzw. Krimis & Thrillern mit den verschiedenen und grausamen Tötungsmethoden unterhalten. Im Alter versuchen wir mit allerlei Medikamenten den körperlichen Verfall
aufzuhalten, bis am Schluss uns doch der Sensenmann zu sich ruft – mit einem breiten Lächeln auf den…mehrIn der Jugend verschwenden wir kaum einen Gedanken an das Ende unserer Lebenszeit, dann lassen wir uns von zahlreichen Blockbustern bzw. Krimis & Thrillern mit den verschiedenen und grausamen Tötungsmethoden unterhalten. Im Alter versuchen wir mit allerlei Medikamenten den körperlichen Verfall aufzuhalten, bis am Schluss uns doch der Sensenmann zu sich ruft – mit einem breiten Lächeln auf den totenköpfigen Lippen.
„Zuerst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du.“ (Mahatma Gandhi)
Welch makaberen Humor der Tod sich über die Jahrmillionen angeeignet hat, davon können wir uns in dieser Anthologie mit 25 Kurzkrimis überzeugen, denn sein Spektrum ist weit und böse und manchmal auch von Misserfolg begleitet, was dann wiederum andere zum Schmunzeln bringt.
An manchen Stellen fehlte mir allerdings die Kreativität, weil der Killer für meinen Geschmack zu oft durch einen simplen Tauschtrick zum Opfer wurde, der auch mit unterschiedlichen Personen aus verschiedenen Berufskreisen nicht aufregender beim fünften Mal wurde.
Die Herausgeberin Sophie Sumburane hatte aber auch ein Gespür für den Exitus par excellence! Meine Favoriten waren eindeutig „Gottes Ohr“ von Petra Tessendorf – wenn ein Blitz nicht nur erleuchtet und dazu in kreativer Tagebuchform verfasst; „Mabel's Sweetest“ von Christiane Nitsche – wenn Selbstgemachtes nicht immer gesünder ist; und „Irgendwann sieht mir jeder ins Auge“ von Eva Lirot – ein Monolog mit dem dunklen Fürsten und einer großen Portion Spaßfaktor.
Andere Geschichten waren bis zur Auflösung auch sehr interessant und obendrein stilistisch mit einem gelungenen Schreibstil abgerundet, wie beispielsweise „Flederfanten“ von Marie Schmidt – wenn der Alltag so trist ist, dass die Traumwelt (fast) real wird; oder „Fehlgriff“ von Andreas Sturm - wenn Rache nicht immer süß ist; und „Mörderischer Valentin“ von Mandy Kämpf – wenn Eifersucht unerträglich wird, die es dann aber auf Grund kleiner Schwächen nicht in meine persönliche Top 3 geschafft haben.
Nicht immer waren die Pointen gelungen, vor allem wenn auf knappen Raum mehr Platz für unnötige Details, als für eine hilfreiche Erklärung verwendet wurde, die selbst mit der gemeinsamen Recherche in einer Leserunde nicht zu knacken waren. Summa summarum ergibt sich daraus ein ordentliches vier Sterne Buch und die intensive Bekanntschaft mit dem Tod, der fair, fies, freundlich und furchtbar flink sein kann.