Der bisher mich am wenigsten ansprechende Roman der Alan Banks Reihe.
Was hat der Autor sich nur dabei gedacht, dass nun auch er Sex, Alkohol und Blutrünstigkeit sowie eiskaltes Abschlachten in den Vordergrund rückt und schildert?
Zeitweise kann man auch zu der Annahme kommen, dass es nur noch
darum geht, Seiten zu füllen, da von so ziemlich jeder Person, die des Weges kommt eine genaue…mehrDer bisher mich am wenigsten ansprechende Roman der Alan Banks Reihe.
Was hat der Autor sich nur dabei gedacht, dass nun auch er Sex, Alkohol und Blutrünstigkeit sowie eiskaltes Abschlachten in den Vordergrund rückt und schildert?
Zeitweise kann man auch zu der Annahme kommen, dass es nur noch darum geht, Seiten zu füllen, da von so ziemlich jeder Person, die des Weges kommt eine genaue Feststellung und Beschreibung dessen gemacht wird, was sie trägt, Stoffart, Farbe, wie sich das Stück bzw. Farbe/Stoff an einer Person macht.
Jede noch so nebensächliche Mahlzeit wird genau beschrieben, wer was isst, Beschreibung des Geschmackes etc.
Dass Alan Banks klassische Musik mag, ist bekannt, doch dass diesmal mehr denn je genannt wird, was er gerade hört. Interpret bzw. Komponist. Name der CD, Name des jeweiligen Titels. Das ist doch ziemlich zu viel und manch einen schreckt diese überflüssige Informationsflut mglw. ab.
Waren die ersten Bücher der Banks Reihe noch gediegen, leise und angenehm und schafften es, den Leser zu fesseln, einzuwickeln, so wird man diesmal enttäuscht, kommt der Krimi eisern, kalt und brüllend laut daher. Zu viele Aufzählungen von Überflüssigem, häufige Wiederholungen und breittreten von längst schon bekannten Dingen (z.B. dass Annie Vegetarierin ist und wie sehr sie sich daran hält und trotzdem isst sie irgendwo im Buch eine Wurstsemmel!!!), verleiten irgendwann dazu, die Augen zu verdrehen.
All das hat wahrscheinlich dazu beigetragen, dass es sich zäh dahinzieht und ich kaum Spannung wahrgenommen habe und es nicht immer eilig hatte, weiterzulesen.
Dass Inspector Banks eine neue Partnerin in der Liebe zu haben scheint wird hingegen nur beiläufig erwähnt und oberflächlich angekratzt.
Annie Cabbott lernten wir vor einiger Zeit als taffe, intelligente Frau kennen doch zeigt sie nun mehrfach das Verhalten eines trotzköpfigen Kindes und dem Alkohol recht zugetan.
Das Zusammenführen und verweben der Fälle ist wenig gelungen eher ziemlich gewaltsam, es flicht sich nicht fließend zusammen.
Qualitativ ist dieser Band am weitesten entfernt von dem, was man von Peter Robinson gewohnt ist. Die Leichtigkeit, die ursprünglich einmal vorhanden war, ist hier gänzlich weg, es wirkt verkrampft brachial.
Manch Leser mag sich der Charaktere plötzlich fremd gegenüber fühlen, es ist viel des gewohnten Wohlfühlens in deren Gesellschaft verloren gegangen, vergleicht man das Gefühl, das man mitunter hatte zu Beginn oder mittig der Alan Bans Reihe, als sie noch so etwas wie Wärme verströmten und weniger blutrünstig und kalt und schroff waren und man es gar nicht schnell genug bewerkstelligen konnte umzublättern um den Fortgang zu erfahren.
Ich hoffe, die Folgebände werden wieder etwas mehr vom Ursprung haben, auch wenn sie in absehbarer Zeit nicht deutschsprachig erscheinen werden