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Alle Welt redet von schwindenden Energieressourcen; dass sich daneben eine ungleich gravierendere Wasserkrise anbahnt, ist bis jetzt kaum ins Bewusstsein gedrungen. Selbst wer umweltbewusst zu Hause Wasser spart, weiß selten, wieviel "virtuelles Wasser" er über Nahrung und Kleidung tatsächlich verbraucht: 5.000 Liter Wasser sind nötig, um ein Kilo Reis zu erzeugen, 11.000 Liter für das Rindfleisch eines Hamburgers, unglaubliche 20.000 Liter stecken in 1kg Kaffeepulver. Kein Wunder, dass sich die Flüsse der Welt in atemberaubendem Tempo leeren während durch Überregulierung andererseits die…mehr

Produktbeschreibung
Alle Welt redet von schwindenden Energieressourcen; dass sich daneben eine ungleich gravierendere Wasserkrise anbahnt, ist bis jetzt kaum ins Bewusstsein gedrungen. Selbst wer umweltbewusst zu Hause Wasser spart, weiß selten, wieviel "virtuelles Wasser" er über Nahrung und Kleidung tatsächlich verbraucht: 5.000 Liter Wasser sind nötig, um ein Kilo Reis zu erzeugen, 11.000 Liter für das Rindfleisch eines Hamburgers, unglaubliche 20.000 Liter stecken in 1kg Kaffeepulver. Kein Wunder, dass sich die Flüsse der Welt in atemberaubendem Tempo leeren während durch Überregulierung andererseits die Flutgefahr dramatisch steigt. Längst weiß man, dass gigantomanische Bewässerungs- und Staudammprojekte eine enorme ökologische und ökonomische Verschwendung darstellen. Doch schon geht man weltweit dazu über, auch die unterirdischen Wasserreservoirs leer zu pumpen. Ressourcenkriege um Wasser bahnen sich an, denn: Ohne Öl können wir zur Not leben, ohne Wasser sicher nicht.
Fred Pearces Berichte lesen sich wie Kriminalgeschichten und geben zugleich einen umfassenden Überblick über die Wasserkrise und ihre Auswirkungen.
Autorenporträt
Fred Pearce, geboren 1951, ist der Umweltberater des »New Scientist« Magazins und schreibt u.a. für den »Guardian« und »Yale e360«. Er ist Autor von fünfzehn Büchern und hat für seine internationalen Reportagen zu Umwelt- und Entwicklungsfragen in den vergangenen dreißig Jahren zahlreiche Preise erhalten; 2001 wurde er zum britischen Umweltjournalisten des Jahres gekürt und 2011 von der Association of British Science Writers für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Fred Pearce lebt in London.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 17.06.2007

DIE BESTEN BÜCHER ZUM KLIMAWANDEL: EINE AUSWAHL

Warum alles zusammenhängt.

Den besten deutschsprachigen Überblick über das Klima von der Entstehung der Erde bis heute liefert der Wissenschaftspublizist Karl-Heinz Ludwig. Seriös, prägnant und ohne die Attitüde eines Überzeugungstäters beschreibt der Autor das Auf und Ab des Klimas. Er schärft den Blick für die große Komplexität des Klimas in verständlicher Sprache. Das Buch ist gut gegliedert und eignet sich als Nachschlagewerk.

Karl-Heinz Ludwig: Eine kurze Geschichte des Klimas; C. H. Beck, 12,90 Euro.

Welche Spuren das Klima hinterlässt.

Ein mitreißendes Buch darüber, wie der Mensch das Klima macht, hat der renommierte australische Zoologe und Biologe Tim Flannery verfasst. Flannery geht durch die Welt und sammelt Belege, die zum Teil bestürzend sind. Es ist schwer, das Buch aus der Hand zu legen, und es ist gleichzeitig schwer, es bis zum Ende auszuhalten. Flannery ist kein Alarmist, seine Lösungsvorschläge beziehen auch Atomkraftwerke mit ein.

Tim Flannery: Wir Wettermacher; S. Fischer, 19,90 Euro.

Warum das Wasser versiegt.

Die Sonne verheizt das Wasser. Umweltjournalist Fred Pearce hat von den großen Flüssen der Welt erschreckende Erkenntnisse mitgebracht. Die in kräftigem Blau auf Weltkarten verzeichneten Lebensadern versiegen. Der Mensch verbraucht zu viel Wasser, und er holt es sich auf die falsche Weise. Spannend und bedrohlich.

Fred Pearce: Wenn die Flüsse versiegen; Kunstmann, 24,90 Euro.

Wem es zu heiß wird.

Wer in der Klimadebatte mitreden will, kommt um dieses Buch nicht herum. Deutschlands bekannteste Klimaforscher haben es geschrieben. Dass sie von Sorge getrieben sind, spürt der Leser in jeder Zeile. Man muss die Thesen nicht teilen. Aber man muss sie lesen, um mehr zu verstehen.

Stefan Rahmstorf/Hans Joachim Schellnhuber: Der Klimawandel; C. H. Beck, 7,90 Euro.

Wer die nächste Arche baut.

Das ist das am besten lesbare Buch in der Klima-Alarmismus-Literatur. Die Journalistin besucht Orte, wo der Klimawandel schon zu besichtigen ist. Es gibt eine Menge interessanter Details in dem Werk, das leider als reines Katastrophenszenario geschrieben ist. Es ist unterhaltsam, aber nicht unbedingt glaubhaft.

Elizabeth Kolbert: Vor uns die Sintflut; Berlin Verlag, 19,90 Euro.

Warum Statistiken zum Lügen einladen.

Das Buch will Mythen zerstören und den Sinn der Menschen für eine Schwäche schärfen: die unstillbare Lust an Untergangsszenarien. Dieses Buch sollte Pflichtlektüre für jeden Umweltschützer sein. Lustvoll nimmt der Statistikprofessor aus Dänemark die Daten auseinander, die von Alarmisten verbreitet werden, um der Welt zu zeigen: Alles wird schlimmer. Das Gegenteil ist der Fall.

Bjørn Lomborg: Apocalypse No!; Zu Klampen, 29 Euro.

Wer die Geschichte kennt.

Das Klima hat Geschichte gemacht. Das ist die These des Münchner Zoologen. Sozial- und sittengeschichtliche Ereignisse finden ihre Erklärung im Klimawandel. Die Kartoffel kam, als der Boden nicht mehr gefroren war. Die Klöster wurden gegründet, als wegen der guten Ernten in der Warmzeit des Mittelalters die Bevölkerung dramatisch wuchs. Und Arten sterben vor allem, wenn es kalt wird. Lauter frische Gedanken zum alten Klima.

Josef Reichholf: Eine kurze Naturgeschichte des letzten Jahrtausends, S. Fischer Verlag, 19,90 Euro

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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Rezensent Thomas Kluge zeigt sich alarmiert von dem, was der Umweltjournalist Fred Pearce über die sich verschärfende weltweite Krise der Wasserverkommen zusammengetragen hat. Bereits heute zeichnet sich ab, dass sich die Trockenheit in regenarmen Gebieten verstärkt, während regenreiche Regionen mehr Überschwemmungen erleben werden. Bei einer Klimaerwärmung dürften sich die Extreme noch weiter verstärken. Wie der Rezensent erklärt, konzentriert sich Pearce in seiner Darstellung vor allem auf die Flüsse und ihren Anteil am globalen Wasserkreislauf. Mit Erschütterung hat er von Pearce erfahren, dass einige Flüsse wie der Gelbe Fluss in China oder der Jordan nur noch auf den Atlanten ins Meer münden. In der Wirklichkeit sind sie lange vorher versiegt. In der Trockenzeit schaffen es auch der Euphrat, Tigris und Indus nicht mehr bis zu ihrem Delta. Nach Informationen des Rezensenten macht Pearce dafür vor allem die intesive Landwirtschaft verantwortlich, in der Hochertragssorten von Weizen, Mais und Reis unverhältnismäßig viel Wasser verbrauchen. Pearce plädiert nach der Grünen also für eine Blaue Revolutiion, und er kann sich dabei der Unterstützung des Rezensenten Thomas Kluge sicher sein.

© Perlentaucher Medien GmbH