Was würde man tun, wenn man die Möglichkeit hätte, seinen letzten Tag mehrmals zu erleben? Was würde man ändern? Was würde man immer wieder tun? Mit diesen Fragen beschäftigt sich Lauren Oliver in ihrem Buch „Wenn du stirbst, zieht dein ganzes Leben an dir vorbei, sagen sie“. Schon der
außergewöhnliche Titel weckt die Neugier auf dieses Buch, das ebenfalls ganz und gar nicht gewöhnlich ist. Auch…mehrWas würde man tun, wenn man die Möglichkeit hätte, seinen letzten Tag mehrmals zu erleben? Was würde man ändern? Was würde man immer wieder tun? Mit diesen Fragen beschäftigt sich Lauren Oliver in ihrem Buch „Wenn du stirbst, zieht dein ganzes Leben an dir vorbei, sagen sie“. Schon der außergewöhnliche Titel weckt die Neugier auf dieses Buch, das ebenfalls ganz und gar nicht gewöhnlich ist. Auch wenn der Ablauf ziemlich an „Und täglich grüßt das Murmeltier“ erinnert, so haben die Geschichten doch recht wenig gemein. Denn hier geht es nicht darum, die große Liebe zu finden, sondern darum, ein Menschenleben zu retten.
Die Geschichte hat mich sehr berührt, vor allem, weil sie mich sehr an meine eigene Schulzeit erinnert hat. Auch bei uns gab es, wie wohl an jeder Schule, die „Coolen“, von allen bewundert und beneidet, und die „Looser“, die täglich Opfer von fiesen Sprüchen, Beleidigungen und Hetzkampagnen wurden. Wohl jeder Jahrgang hat seine Sams, Lindsays und Juliets, und ich glaube, den meisten ist gar nicht bewusst, was Sprüche, fiese Briefchen und Missachtung so alles anrichten können. Lauren Oliver führt einem die möglichen Konsequenzen vor Augen – und diese sind keinesfalls abwegig. Die Geschichte ist sehr realistisch, und daher umso erschreckender.
Protagonistin Sam macht im Laufe der Zeit eine beeindruckende Wendung durch. Man merkt zwar von Anfang an, dass hinter der oberflächlichen, auf Äußerlichkeiten und Coolness bedachten Fassade noch ein anderer Mensch steckt, aber nichtsdestotrotz ist sie zu Beginn der Geschichte ein arrogantes Miststück, dass anderen Leid zufügt, um sein eigenes Ego zu stärken. Doch diese Fassade bröckelt nach dem Unfall von Tag zu Tag mehr, und herauskommt eine Sam zum Gernhaben, von der man sich am Ende der Geschichte nur schwer trennen kann…
Dass dieses tolle Buch von Anna Thalbach gelesen wird, stellt in meinen Augen einen kleinen Minuspunkt dar. Ich finde ihre Art zu sprechen SEHR gewöhnungsbedürftig. Sie redet oft zu schnell, beton komisch, zieht Sätze zusammen, die nicht zusammen gehören… Ihre etwas quäkige Stimme ging mir besonders zu Beginn des Hörbuchs auf die Nerven und manchmal grenzt ihre Art zu lesen schon beinahe an Albernheit. Ich habe mich im Laufe der Geschichte daran gewöhnt und hatte manchmal sogar ein bisschen das Gefühl, Sam persönlich beim Erzählen zuzuhören, aber meine Lieblingssprecherin wird Anna Thalbach definitiv nicht.
Bis auf diesen kleinen Kritikpunkt hat mir das Hörbuch „Wenn du stirbst, zieht dein ganzes Leben an dir vorbei, sagen sie“ aber sehr gut gefallen. Es regt zum Nachdenken an und dazu, sich mal mit sich selber und dem Umgang mit seinen Mitmenschen auseinanderzusetzen. Für ein paar weniger „Looser“ und mehr „Coole“ auf der Welt.