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Noch heute ist man der Ansicht, schwerkranke Kinder und Jugendliche vor dem Wissen um ihre Krankheit oder ihren bevorstehenden Tod schützen zu mssen. Die Folgen dieser »Rücksichtnahme«, dieser oft hilflosen Täuschungsversuche von Ärzten und Eltern, sind allerdings erschütternd: Der Kontakt zu den jungen Patienten bricht ab, sie ziehen sich in sich selbst zurück und sterben einsam. Obwohl sie ohnehin wissen, wie es um sie steht, weil sie die Zeichen zu deuten verstehen, werden sie allzu oft mit diesem Wissen allein gelassen.

Produktbeschreibung
Noch heute ist man der Ansicht, schwerkranke Kinder und Jugendliche vor dem Wissen um ihre Krankheit oder ihren bevorstehenden Tod schützen zu mssen. Die Folgen dieser »Rücksichtnahme«, dieser oft hilflosen Täuschungsversuche von Ärzten und Eltern, sind allerdings erschütternd: Der Kontakt zu den jungen Patienten bricht ab, sie ziehen sich in sich selbst zurück und sterben einsam. Obwohl sie ohnehin wissen, wie es um sie steht, weil sie die Zeichen zu deuten verstehen, werden sie allzu oft mit diesem Wissen allein gelassen.
Autorenporträt
Bernd Hontschik, geboren 1952 in Graz, ist Chirurg in Frankfurt am Main. Abitur und Medizinstudium in Frankfurt am Main. 1978 Beginn der chirurgischen Ausbildung, 1987 Promotion über die Theorie und Praxis der Appendektomie, die als Buch veröffentlicht und 1989 mit dem Roemer-Preis des Deutschen Kollegiums für Psychosomatische Medizin ausgezeichnet wurde. Bis 1991 Oberarzt an der Chirurgischen Klinik des Städtischen Krankenhauses Frankfurt/Main-Höchst, bis 2015 in der Frankfurter Innenstadt niedergelassen in einer chirurgischen Praxis und ambulantem OP-Zentrum.

Er ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder.

Bernd Hontschik war u.a. Vorstandsmitglied der Thure von Uexküll-Akademie für Integrierte Medizin, ist Herausgeber der Taschenbuchreihe »medizinHuman« im Suhrkamp Verlag, Mitglied im wissenschaftlichen Beirat der Zeitschrift Chirurgische Praxis, wurde in die Betriebskommission der Städtischen Klinik Frankfurt am Main/Höchst berufen und schreibt nach zahlreichen Veröffentlichungen in Büchern und Zeitschriften eine regelmäßige Kolumne in einer Frankfurter Tageszeitung.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 23.04.2010

Schwierige Wahrheit

Ein altes Arztgelöbnis lautet: "Die Aufgabe des Arztes ist es, manchmal zu heilen, häufig zu lindern und immer zu trösten." Diesen Satz stellt der Kinderarzt Dietrich Niethammer seinem Buch voran. Bei ihm kommt jedoch noch ein anderes Gebot hinzu: nicht zu lügen, wenn es um die Gesundheit eines Kindes geht. Denn jahrelang war man der Auffassung, dass schwerkranke Kinder nicht mit dem Wissen um ihre Krankheit belastet werden dürften. Niethammer berichtet von Kindern, die sich völlig von ihrer Außenwelt isolierten, weil sie niemandem von ihren Ängsten erzählen und keine Fragen stellen konnten. Einen solch einsamen Tod möchte der Arzt um jeden Preis verhindern. Wie aber führt man ein offenes Gespräch? Wie tilgt man Schuldgefühle der Eltern? Wie können auch Geschwister der erkrankten Kinder eingebunden werden in die Therapie? Diese Fragen werden in seinem Plädoyer beantwortet. Lernen können dabei vor allem Ärzte, doch auch Eltern kann dieses Buch ein guter Ratgeber sein. (Dietrich Niethammer: "Wenn ein Kind schwer krank ist". Über den Umgang mit der Wahrheit. Suhrkamp Verlag, Berlin 2010. 268 S., br., 8,90 [Euro].)

Kiwa

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»Dietrich Niethammer geht es [darum], den Erwachsenen ihre Angst zu nehmen und ihnen das Gebot, nicht zu lügen, zu vermitteln. Immer wieder berichtet Niethammer über Kinder und Jugendliche, die er selbst behandelt hat. Dies macht das Buch sehr anschaulich und persönlich sowie gut zu lesen, trotz des schwierigen Themas.« Eva-Maria Wagner Kinderkrankenschwester