Bachelorarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich BWL - Unternehmensethik, Wirtschaftsethik, Note: 1,0, bbw Hochschule, Sprache: Deutsch, Abstract: Was China einst war und sich nunmehr anschickt wieder zu werden, da spannt sich der Bogen von den Weltkulturerbtümern Große Mauer oder Grabwächterarmee des Kaisers Qin Shi Huangdi bis zu den gigantischen Skylines von Peking, Shanghai und anderen Metropolen oder etwa dem Bau von 60 Flughäfen innerhalb nur einer Dekade. Das alles entspringt dem Ehrgeiz, dem Fleiß und der Disziplin einer überwältigenden Menschenschar und einem Klima gesellschaftlichen Vertrauens auf sehr hohem Niveau. Um ein solches Vertrauen zu festigen, sah sich die chinesische Regierung veranlasst, ein sogenanntes Social Credit System (SCS) zu installieren. Das befindet sich seit 2014 in der Probephase, 2020 soll diese abgeschlossen sein. Ziel der Initiative ist es, eine zentrale Datenbank zu schaffen, die Aufschluss gibt über das Verhalten von Unternehmen, Behörden und vor allem von Privatpersonen. Nach Fertigstellung bewertet es Menschen anhand einer riesigen Datenmenge und erstellt auf dieser Grundlage ein Punktekonto für Bürgerinnen und Bürger. Dieses Punktekonto erfasst nicht folgenlos das Verhalten, es bewertet positiv bei Wohlverhalten im Sinne der politischen Führung, negativ hingegen wirken sich auf den Punktestand die unterschiedlichsten Verfehlungen aus. Daraus ergeben sich nach dem Prinzip Belohnen und Bestrafen die Folgen für die von der Überwachung Betroffenen. Die asymmetrische, d.h. nur einseitig mögliche Beobachtung, hat sich die Formierung einer Art Disziplinargesellschaft zum Ziel gesetzt. Alles und alle werden sichtbar gemacht, ganz gleich, ob die Ziele von der Existenz der intensiven Beobachtung und seiner sorgfältigen Dokumentierung Kenntnis haben oder in Unkenntnis darüber sind.
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