Diese Rezension bezieht sich auf die 10., völlig überarbeitete Auflage vom November 2010.
Allein die Tatsache, dass dieses Buch bereits seine 10. Auflage erlebt, zeigt, wie gut es von der Leserschaft aufgenommen wird und wie wichtig das Thema für viele Leser ist.
Gleich zu Beginn des Buches
macht der Rabbiner Harold S. Kushner klar, weshalb er dieses Buch nicht geschrieben hat: "Ich…mehrDiese Rezension bezieht sich auf die 10., völlig überarbeitete Auflage vom November 2010.
Allein die Tatsache, dass dieses Buch bereits seine 10. Auflage erlebt, zeigt, wie gut es von der Leserschaft aufgenommen wird und wie wichtig das Thema für viele Leser ist.
Gleich zu Beginn des Buches macht der Rabbiner Harold S. Kushner klar, weshalb er dieses Buch nicht geschrieben hat: "Ich beabsichtige keineswegs, ein Buch zu schreiben, das Gott verteidigt oder erklären soll." Vielmehr sind bei Kushner neue Blickwinkel zu spüren, neue interessante Einsichten kennenzulernen, die dieses Buch zu einer wichtigen Lehr - und Erfahrungsstunde mit Gott werden lassen kann.
Bei diesem Thema ist es nur verständlich, dass der Autor Hiob besonders thematisiert. Er beschreibt die Situation der biblischen Gestalt so, dass sich jeder heute in ihr wiederfinden kann. Erstaunlich neu und aktuell ist das Leid und der Frust des Hiob, der heute eine Gestalt in Hamburg oder Dresden sein könnte. Was Kushner auszeichnet ist nicht, dass er uns zum Jammern ermuntern will, sondern er schafft aus dem Leid und der erlebten Ungerechtigkeit heraus einen völlig neuen Ansatz für uns in der Gegenwart. Er macht aus uns den Aktiven, damit kommen wir endlich aus unserem Jammertal heraus.
Dieses Buch unterscheidet sich wohltuend von so vielen anderen Büchern. Es holt Menschen aus dem Zustand der Lethargie heraus, Harold S. Kushner besitzt die Fähigkeit seine Leser mitzureißen.
Als Höhepunkt des Buches bezeichne ich das letzte Kapitel. "Hat Religion überhaupt einen Sinn?" fragt Kushner und schreibt revolutionär Neues, jedenfalls für mich: "Bist du bereit, Gott zu vergeben und Ihn zu lieben, auch wenn du erfahren hast, dass Er nicht vollkommen ist, auch wenn Er dich im Stich gelassen und enttäuscht hat, weil Er Unglück und Krankheit und Grausamkeit in Seiner Welt zulässt - und auch nicht verhindert, dass dir Böses widerfährt?"
Das Buch tut seinen Lesern so gut, weil es ihnen auf Augenhöhe entgegenkommt und sie zu eigenen, auch neuen Standpunkten ermuntert.
Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu