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Wenn Märchen anders ausgehen ...
Eine Einladung zum Märchen-Weiterspielen an alle pfiffigen Kinder Ein opulentes Bilderbuch in prächtiger Ausstattung Mit Witz und Hintersinn ausgestattet von der bekannten Illustratorin Stefanie Harjes Nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2010 Auf der Auswahlliste des Rattenfänger-Literaturpreises 2010
"Wenn ich der Jäger wäre, hätte ich es so gemacht: Erst wäre ich ganz zufällig auf die Spur des Wolfs gestoßen. Dann wäre ich ihm nachgeschlichen. Und hätte ihn belauscht, wie er mit Rotkäppchen redet."
Was wäre, wenn ... Wenn ich der Jäger
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Produktbeschreibung
Wenn Märchen anders ausgehen ...

Eine Einladung zum Märchen-Weiterspielen an alle pfiffigen Kinder
Ein opulentes Bilderbuch in prächtiger Ausstattung
Mit Witz und Hintersinn ausgestattet von der bekannten Illustratorin Stefanie Harjes
Nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2010
Auf der Auswahlliste des Rattenfänger-Literaturpreises 2010

"Wenn ich der Jäger wäre, hätte ich es so gemacht: Erst wäre ich ganz zufällig auf die Spur des Wolfs gestoßen. Dann wäre ich ihm nachgeschlichen. Und hätte ihn belauscht, wie er mit Rotkäppchen redet."

Was wäre, wenn ... Wenn ich der Jäger wäre, sagt der kleine Junge. Und Ottinka Taube spielt mit. Sie hätten den Wolf überlistet, mit der Großmutter Kaffee getrunken und dem Rotkäppchen geholfen. Und das siebte Geißlein säße auch schon lange nicht mehr im Uhrenkasten.
Die kindliche Lust am Nachspielen von Geschichten wird hier perfektioniert: Ein Clou jagt den anderen und es gibt ganz überraschende neue Wendungen - ohne, dass es böse ausgeht!
Karla Schneiders Text ist in Dialogform gehalten. Stefanie Harjes illustriert dazu phantastisch und gewagt - denn in den Märchen wie in den Köpfen der Kinder steckt alles: geballte Phantasie, große Angst, wilde Freude - und wunderbare Kunst.
Autorenporträt
Karla Schneider, geboren 1938 in Dresden, arbeitete nach dem Abitur zunächst ein Jahr lang in einer Fabrik und machte danach eine Ausbildung zur Buchhändlerin. Bis 1979 als freie Journalistin tätig. Sie übersiedelte nach Wuppertal, wo sie seit 1989 als freie Schriftstellerin lebt. 2008 erhielt Karla Schneider den Alex-Wedding-Preis der Berliner Akademie der Künste für ihr umfangreiches kinder- und jugendliterarisches Werk.

Stefanie Harjes wurde 1967 in Bremen geboren und begann sieben Monate später zu sprechen. Ihren Freischwimmer absolvierte sie 1973 und begann zwischendurch mit dem Zeichnen. Weil es ihr Spaß machte, zeichnet sie noch immer. Als sie schließlich an der Fachhochschule für Gestaltung in Hamburg aufgenommen wurde, studierte sie Illustration und Malerei, unter anderem auch in Prag. Um sich über Wasser zu halten - denn sie glaubte nicht, dass man jemals vom Illustrieren leben könnte - arbeitete sie als Schuhverkäuferin und bei der Post. In ihrer Ateliergemeinschaft "Überm Wind" in Hamburg illustriert sie seit 1994 freiberuflich in den Bereichen Buch, Zeitschriften, Keramik und Film. Seit 2007 lehrt sie an der Fachhochschule Hamburg. Für Ihre Arbeit ist sie mehrfach ausgezeichnet worden, so zum Beispiel mit dem "Österreichischen Staatspreis für Illustration".
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 03.07.2009

Und eines Abends klopft es im Finstern an eure Tür
Das Bilderbuch von Karla Schneider und Stefanie Harjes spielt mit Märchenmotiven
Wenn ich der Jäger wäre, hätte ich es so gemacht: Erst wäre ich ganz zufällig auf die Spur des Wolfs gestoßen. Dann wäre ich ihm nachgeschlichen. Und hätte ihn belauscht, wie er mit Rotkäppchen redet.” – Ein vielversprechender Anfang; ein Kind, das weiß, was schlauer gewesen wäre. Im Bild sieht man dazu einen Knaben, er steht vor seinem Bett, im altmodisch gestreiftem Pyjama, und trägt eine große Jägermaske vor sich her. Und natürlich liegen Grimms Märchen auf der Bettdecke.
Der Junge spricht – umblättern – mit einem Mädchen, das Ottinka heißt. Und sie weiß auch, was schlauer wäre: Nicht nachschleichen, den Wolf gleich erschießen! Der namenlose Knabe sieht das anders: „Nein, das wäre gemein. Könnte doch sein, dass der Wolf es sich noch mal überlegt. Dort bei den Blumen ist er so nett, dort darf ihm nichts passieren.”
Damit ist der Erzählton definitiv gesetzt. Karla Schneider hat keine Märchenparodie geschrieben. Sie nutzt Rotkäppchen und der Wolf und Die sieben Geißlein, um die beiden Kinder fabulieren und argumentieren zu lassen. Schon dass sie diese zwei Arten des Geschichtenentwickelns nicht auseinanderdividiert, zeigt sie als lebensnahe Erzählerin.
Ort dieses Märchenwettstreites ist ein Krankenhaus, die beiden Kinder liegen Bett an Bett. In den Bildern allerdings werden die Fabulierenden oft deckungsgleich mit ihren Figuren, so dass mal der Wolf auf dem Bett liegt (der mit dem Bauch voller Geißlein), sich mal die Geißenmutter im Pyjama an die Türe lehnt, oder dass Ottinka mit Wolfskopf den Flur entlang stürmt. Das alles steht nicht im Text, das alles inszeniert Stefanie Harjes. Ausdenken, Ausmalen – das sind hier Steigerungen. Während der Text mit der Widerrede spielt, in die sich die Kinder verwickeln, überhöht die Illustration mit kühnem Kreidestrich und mit gestischem Pinselstrich. Rot, Schwarz und Lila dominieren, Räume und Proportionen geraten expressionistisch aus den Fugen. Im Kopf der Kinder wird das Märchenleben brüchiger und drastischer als bei den Herren Jacob und Wilhelm. Der fabulierende Knabe ist zwar besorgt, um Geißlein und um Wolfskinder; dafür ist Ottinka draufgängerisch sorglos. Oder doch nicht? Ein schwarzer Vogel, bedrohlich wild skizziert, und giftige Pilze (im Krankenhauszimmer!) lassen sich als Ängste lesen. Zum Schluss liegen beide Kinder sittsam unter der Decke, Ottinka als Wolf, mit rotgeränderten Augen. Sie wird aus dem Zimmer geschoben. Wohin?
Worttext und Bildtext legen Spuren, assoziieren weiter und münden folgerichtig auch nicht in Eindeutigkeit. Das ist letztlich der unkonventionellste Aspekt dieses Bilderbuches voller ungezähmter Phantasie. Karla Schneider verdichtet dabei – sehr reflektierend – die Märchenmotive, und Stefanie Harjes malt kühn weiter; mehrfach reflexiv aber auch sie, wenn sie mit Collage-Elementen und von ihr eingeführten Formen Bezüge schafft. Kein Märchen mit klarer Moral und keine Gutenachtgeschichte, sondern ein kühnes Spiel mit dem Medium Bilderbuch; unbedingt modern, auch ohne explizite Referenz an multimediale Bildsprache. HANS TEN DOORNKAAT
KARLA SCHNEIDER / STEFANIE HARJES : Wenn ich das 7. Geißlein wär. Boje 2009. 40 Seiten, 12,90 Euro.
Illustration aus Karla Schneider / Stefanie Harjes: Wenn ich das 7. Geißlein wär.
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Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.sz-content.de
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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Von einem "Feuerwerk der Fantasie" spricht Rezensentin Elisabeth Hohmeister nach Lektüre dieses Bilderbuchs über zwei Kinder, die sich im Krankenhaus begegnen, und gemeinsam beginnen, Grimms Märchen zu lesen. Nicht nur, dass diese höchst zeitgemäße Auseinandersetzung mit den berühmten alten Stoffen ihr auf wunderbare Weise Bruno Bettelheims alte These bestätigt, dass Kinder Märchen brauchen. Auch die expressiven "starken Bilder", mit denen die Hamburger Künstlerin Stefanie Harjes das Buch ausgestattet hat, machen den wohligen Schauer, den die Kinder in dieser Geschichte beim Erforschen der Märchen empfinden, höchst nachvollziehbar.

© Perlentaucher Medien GmbH