Im Juni 2012 sind vier neue Mini-Thriller aus dem Arena Verlag erschienen. Da ich die Thriller des Verlags sehr gerne mag, war es für mich klar, dass ich auch diese Bücher unbedingt lesen möchte. Den Anfang macht "Wenn Küsse töten können" von Tamina Berger.
Die Geschichte an sich ist nicht
schlecht und konnte mich recht schnell für sich gewinnen, allerdings hat die Geschichte auch einen großen…mehrIm Juni 2012 sind vier neue Mini-Thriller aus dem Arena Verlag erschienen. Da ich die Thriller des Verlags sehr gerne mag, war es für mich klar, dass ich auch diese Bücher unbedingt lesen möchte. Den Anfang macht "Wenn Küsse töten können" von Tamina Berger.
Die Geschichte an sich ist nicht schlecht und konnte mich recht schnell für sich gewinnen, allerdings hat die Geschichte auch einen großen Fehler und das sind die Charaktere. Ich will nicht unbedingt sagen, dass sie komplett schlecht sind, allerdings gibt es hier und da Momente, bei denen ich nur noch den Kopf schütteln konnte. Vor allem Corinna ist mir mehrfach negativ aufgefallen.
Sie versucht immer relativ erwachsen rüber zu kommen, dabei wird sie gerade einmal 15 Jahre alt. Sie ist unfassbar naiv und beweist das auf nahezu jeder Seite, was dazu geführt hat, dass ich mich absolut nicht mit ihr identifizieren konnte. Sie würde quasi für die Band ihres Freundes sterben. Sie drängt sich den Leuten auf, sieht es als selbstverständlich an, überall dabei zu sein und wenn sie dann mal nicht dabei sein darf, reagiert sie sehr beleidigt und glaubt, sie müsste sich die Freundschaft und das Beieinandersein erkaufen, indem sie einfach ihr Sparbuch plündert. Das mag bei einigen Menschen sicherlich Realität sein, für mich war es eindeutig zu viel des Guten.
Der Schreibstil weiß dagegen zu überzeugen. Tamina Berger schreibt flüssig und leicht. Die 108 Seiten sind sehr schnell ausgelesen gewesen, was ich ein wenig schande fand, aber dies ist leider der Nachteil an Kurzgeschichten.
Allerdings hat es auch lange gedauert, bis überhaupt Spannung aufkam, was daran liegt, dass die Geschichte kein typischer Thriller ist. Die Thrillerelemente kommen relativ spät (in der Mitte der Geschichte) erst vor, sodass der Spannungsbogen leider nicht so war, wie ich es mir im Vorfeld gewünscht habe. Wenn man dieses Buch jedoch als normales Jugendbuch ansieht, weiß es durchaus zu gefallen.
Überzeugen konnte mich das Ende. Zwar habe ich mit diesem beinahe schon gerechnet, aber dennoch hat mir die Umsetzung richtig gut gefallen und es wurde noch einmal richtig spannend. Als einzigen Kritikpunkt hätte ich dabei lediglich, dass die Charaktere dabei viel zu emotionslos agiert haben, aber wer weiß, wie man selbst reagieren würde, wenn man in so einer Situation stecken sollte.
Die Covergestaltung gefällt mir sehr gut, allerdings passt es nicht wirklich zum Thema. Da jedoch eine Gitarre oder ein Schlagzeug ebenfalls ziemlich durchschnittlich gewesen wären, kann ich mit diesem Cover gut leben und schaue es gerne an. Die Kurzbeschreibung ist gelungen und enthält das Wesentliche, ohne dabei zu viel zu verraten.
Insgesamt hat mir "Wenn Küsse töten können" gut gefallen. Eingefleischte Thriller Fans wären enttäuscht, allerdings werden Jugendbuchliebhaber ihre wahre Freude an diesem Buch haben. Empfehlenswert!