Annika liebt Lügen. Die Wahrheit findet sie meistens zum Gähnen langweilig. Und Sommerferien zu Hause in Stockholm auch. Deshalb kommt es ihr recht, dass die anderen Kinder im Park bei "Wahrheit oder Pflicht" genauso wenig Lust auf die Wahrheit haben wie sie. Doch aus kleinen Mutproben werden bald große Herausforderungen, denn die Sommerparkkids haben einen sechsten Sinn dafür, was einem am meisten Angst einjagt: ein Papa, der seinen Sohn um jeden Preis zum Profifußballer machen will; Eltern, denen man lästig ist; oder ein kleiner Bruder, der im Krankenhaus liegt und vielleicht nicht mehr rauskommt - wie bei Annika. Sich selbst zu belügen ist zwar auch keine Lösung, aber darüber lachen vielleicht schon, finden Annika und ihre Freunde.
Ein wundervolles Sommerferienabenteuer - mit viel Humor und Zuneigung erzählt.
Ein wundervolles Sommerferienabenteuer - mit viel Humor und Zuneigung erzählt.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 07.05.2016BUCHTIPP
Wir ziehen nach Ägypten." - "Mein Vater spielt zwölf Instrumente." - "Gestern haben wir Schlange gegessen." Annika erzählt gern Lügengeschichten. Doch dann geschieht etwas Ernstes: Ihr Brüderchen kommt zu Hause in der Küche viel zu früh zur Welt. Er muss ins Krankenhaus und kämpft im Brutkasten ums Überleben. Annika wird ganz übel, wenn sie daran denkt. Weil sie nun nicht mit ihren Eltern in den Ferien aufs Land fahren kann, geht sie zur alten Sternwarte. Dort lernt sie Kinder kennen, die auch nicht gern erzählen, was bei ihnen zu Hause los ist, wenn sie "Wahrheit oder Pflicht" spielen. Sie wählen lieber "Pflicht" und machen, was die anderen vorschlagen: Nackt um die Sternwarte rennen zum Beispiel. Schließlich bringt Annika sogar Kaja dazu, ihr Ohrlöcher zu stechen. Das tut zwar weh, aber es lenkt auch von der Angst um ihren winzigen Bruder ab. In diesem Sommer lernt Annika, dass es besser ist, der Wahrheit ins Gesicht zu sehen. Ungewöhnlich, lustig und ernst zugleich.
steff.
Cilla Jackert: "Wenn man selbst dran glaubt, ist es nicht gelogen".
Fischer Verlag, KJB. 205 Seiten, 11,99 Euro. Von 10 Jahren an.
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Wir ziehen nach Ägypten." - "Mein Vater spielt zwölf Instrumente." - "Gestern haben wir Schlange gegessen." Annika erzählt gern Lügengeschichten. Doch dann geschieht etwas Ernstes: Ihr Brüderchen kommt zu Hause in der Küche viel zu früh zur Welt. Er muss ins Krankenhaus und kämpft im Brutkasten ums Überleben. Annika wird ganz übel, wenn sie daran denkt. Weil sie nun nicht mit ihren Eltern in den Ferien aufs Land fahren kann, geht sie zur alten Sternwarte. Dort lernt sie Kinder kennen, die auch nicht gern erzählen, was bei ihnen zu Hause los ist, wenn sie "Wahrheit oder Pflicht" spielen. Sie wählen lieber "Pflicht" und machen, was die anderen vorschlagen: Nackt um die Sternwarte rennen zum Beispiel. Schließlich bringt Annika sogar Kaja dazu, ihr Ohrlöcher zu stechen. Das tut zwar weh, aber es lenkt auch von der Angst um ihren winzigen Bruder ab. In diesem Sommer lernt Annika, dass es besser ist, der Wahrheit ins Gesicht zu sehen. Ungewöhnlich, lustig und ernst zugleich.
steff.
Cilla Jackert: "Wenn man selbst dran glaubt, ist es nicht gelogen".
Fischer Verlag, KJB. 205 Seiten, 11,99 Euro. Von 10 Jahren an.
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Cilla Jackert erzählt lebendig, drängend und gut ausbalanciert zwischen Gefühl und Humor. Cornelia Geißler Berliner Zeitung 20160319