„Wenn’s weiter nichts ist“ ist die Fortsetzung des Bestsellers „Working Mum“, der bereits vor einigen Jahren veröffentlicht wurde und 2011 auch mit Sarah Jessica Parker in der Hauptrolle verfilmt wurde.
„Working Mum“ war eine typische Komödie um eine Mutter, die erfolgreich in ihrem Job als
Geschäftsfrau auch den Haushalt mit zwei kleinen Kindern und einem Mann wuppen muss und das eher schlecht…mehr„Wenn’s weiter nichts ist“ ist die Fortsetzung des Bestsellers „Working Mum“, der bereits vor einigen Jahren veröffentlicht wurde und 2011 auch mit Sarah Jessica Parker in der Hauptrolle verfilmt wurde.
„Working Mum“ war eine typische Komödie um eine Mutter, die erfolgreich in ihrem Job als Geschäftsfrau auch den Haushalt mit zwei kleinen Kindern und einem Mann wuppen muss und das eher schlecht als recht, aber immer irgendwie hinbekommt. Klingt lustig, ist es auch. Allerdings auch recht belanglos, weil diese Thematik bereits so häufig aufgegriffen wurde.
Ich war also tatsächlich eher skeptisch als ich mich nun an „Wenn’s weiter nichts“ ist heranwagte.
Vorab: Dieses Buch kann man tatsächlich komplett ohne Kenntnisse des ersten Bandes lesen. Es steht für sich und thematisiert auch ganz andere Punkte, obwohl es sich ja eigentlich um das gleiche handelt, nämlich um Kates Leben.
Der Originaltitel lautet „How hard can it be?“ und ich muss sagen, dass er sehr viel zutreffender ist als der deutsche Titel, der eher etwas sarkastisch über kommt.
Wie hart kann es noch werden? Ja, das fragt man sich ja wirklich, wenn man jung ist, kleine Kinder zu versorgen hat, gleichzeitig Haushalt und Job bewältigen muss, sich gleichzeitig aber auch noch als Partnerin und Frau fühlen möchte und auch noch Zeit mit Freundinnen und Hobbies verbringen möchte. Mütter wissen, wie schwer das alles zu handeln ist, vor allem, wenn man mehrere Kinder hat.
Kates Kinder sind nun aus dem Gröbsten raus, sie sind selbstständiger und eigentlich könnte man doch meinen, dass Kate nun mehr Zeit für sich hat und sich wieder ganz ihrer Arbeit widmen könnte. Und genau um dieses Thema geht es in diesem Buch. Einmal raus aus dem Job, hat man es als Frau nicht mehr so leicht hinein zu kommen, zumal man ja auch nicht jünger wird und einem nichts zugetraut wird, wenn man – so wie Kate – nah an der 50 ist.
Außerdem sind die Kinder zwar groß und selbstständig, aber das bekannte Sprichwort “Kleine Kinder – kleine Sorgen; große Kinder – große Sorgen” ist hier absolut zutreffend. Ben und Emily sind zwar selbstständig, aber sie machen nun auch ganz selbstständig großen Mist, der nicht mehr alleine mit einem Wischtuch behoben werden kann.
Kate hat außerdem große Mühe mit den technischen Kenntnissen ihrer Kinder Schritt zu halten um zu überblicken, was Ben und Emily gerade auch in den Sozialen Medien für Unfug treiben. Richard ist ihr dabei keine große Hilfe, da er auf seinem ganz eigenen Selbstfindungstrip unterwegs ist.
Hinzu kommt, dass auch die Eltern, bzw. Großeltern in den letzten Jahren älter geworden sind und mittlerweile auch entsprechende Aufmerksamkeit ihrer Kinder benötigen. Es ist also immer etwas zu tun und es gibt genügend Baustellen, die man in jungen Jahren gar nicht sieht, bzw. einfach auch unterschätzt.
Obwohl das Buch auf jeden Fall witzig ist und seine komischen Momente hat, kommt hier die Ernsthaftigkeit auch nicht zu kurz. Oberflächlich gesehen ist es natürlich immer noch ein witziges Frauenbuch, wenn auch für die etwas reifere Frauengeneration. Aber tatsächlich gibt es hier so viele Stellen, die nachdenklich machen und die auch mich auf Dinge hingewiesen haben, die im Alter sicherlich ein Thema, jetzt aber noch gar nicht präsent sind.
Der Schreibstil von Allison Pearson hat mich total mitgerissen. Sie schreibt sarkastisch und mit viel Wortwitz und Ironie, so mitten aus dem Leben gegriffen und frei Schnauze, dass ich oftmals eher das Gefühl hatte, dass meine Freundin mir ihr leid klagt und nicht, dass ich gerade einen Roman lese.
Allerdings – das muss ich zugeben – ist mir Kate ab und an doch ein wenig auf die Nerven gegangen, wenn sie mal wieder einmal zu oft nachgegeben hat und nicht in der Lage war mal auf den Tisch zu hauen. Aber auch das ist ja eher die Realität als Fiktion.