Seit dem Fall des Eisernen Vorhangs ist Wien von einem Bauboom erfasst, der neben der Ost-Öffnung vor allem dem EU-Beitritt Österreichs sowie der fortschreitenden Globalisierung geschuldet ist; die Stadtväter sprechen von einer "zweiten Gründerzeit ".
Wie die Planungspolitik der Stadt Wien auf die neue Situation
reagierte und welche politischen und wirtschaftlichen Motive dabei im Spiel sind, seziert Reinhard Seiß in diesem Buch. Unter redlichem Beistand von Planungs-und Archivmaterial bringt er ans Tageslicht, warum der Millennium Tower mehr als 60 Meter höher geworden ist als ursprünglich genehmigt, wie am Wienerberg ein Hochhausviertel ohne entsprechenden öffentlichen Verkehrsanschluss entstehen konnte oder auch, wer der Nutznießer von einem Wohnviertel ist, das sich über der meistbefahrenen Autobahn Österreichs be ndet. Der komplexe Planungskrimi mündet in die alles entscheidende Frage "Wer baut Wien?" und zeichnet zugleich ein Sittenbild der politischen und demokratischen Kultur, das nicht nur auf die Donaumetropole zutrifft.
Wie die Planungspolitik der Stadt Wien auf die neue Situation
reagierte und welche politischen und wirtschaftlichen Motive dabei im Spiel sind, seziert Reinhard Seiß in diesem Buch. Unter redlichem Beistand von Planungs-und Archivmaterial bringt er ans Tageslicht, warum der Millennium Tower mehr als 60 Meter höher geworden ist als ursprünglich genehmigt, wie am Wienerberg ein Hochhausviertel ohne entsprechenden öffentlichen Verkehrsanschluss entstehen konnte oder auch, wer der Nutznießer von einem Wohnviertel ist, das sich über der meistbefahrenen Autobahn Österreichs be ndet. Der komplexe Planungskrimi mündet in die alles entscheidende Frage "Wer baut Wien?" und zeichnet zugleich ein Sittenbild der politischen und demokratischen Kultur, das nicht nur auf die Donaumetropole zutrifft.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Höchst instruktiv scheint Paul Jandl dieses Buch über den anhaltenden Bauboom in Wien, das der österreichische Raumplaner und Architekturpublizist Reinhard Seiß vorgelegt hat. Bei der Lektüre von "Wer baut Wien" hat er gelernt, wer bei der baulichen Modernisierung der Stadt wirklich das Sagen hat: ein umtriebiges Konglomerat aus Bauträgern und Großarchitekten. Deutlich wird für Jandl auch: die Planung erfolgt erst im Nachhinein. Er attestiert dem Autor, an rund einem Dutzend Beispielen seit den achtziger Jahren die Entwicklung der Stadt vor Augen zu führen und den Widerstreit zwischen städtischen Utopien und partikularen Interessen zu veranschaulichen. Er würdigt die minuziöse Arbeitsweise von Seiß, seine überzeugende Dokumentation von Fakten, die beinahe "kriminalistische" Rekonstruktion der Umsetzung fragwürdiger Bauvorhaben. Sein Fazit: ein "provokantes Buch", "klug und höchst fundiert."
© Perlentaucher Medien GmbH
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