"Fragen zu stellen ist eine Fähigkeit, die man nie verlernen sollte." (Richard David Precht)
Eine faszinierende Reise in die Welt der Philosophie - Richard David Prechts Buch bietet Antworten auf die großen Fragen des Lebens
Was ist Wahrheit? Woher weiß ich, wer ich bin? Warum soll ich gut sein?
Bücher über Philosophie gibt es viele. Doch Richard David Prechts Buch "Wer bin ich?" ist anders als alle anderen Einführungen. Niemand zuvor hat den Leser so kenntnisreich und kompetent und zugleich so spielerisch und elegant an die großen philosophischen Fragen des Lebens herangeführt. Ein einzigartiger Pfad durch die schier unüberschaubare Fülle unseres Wissens über den Menschen. Von der Hirnforschung über die Psychologie zur Philosophie bringt Precht uns dabei auf den allerneusten Stand. Wie ein Puzzle setzt sich das erstaunliche Bild zusammen, das die Wissenschaften heute vom Menschen zeichnen. Eine aufregende Entdeckungsreise zu uns selbst: Klug, humorvoll und unterhaltsam!
- Eine ebenso kompetente wie spielerische Annäherung an die großen philosophischen Fragen
- Ein Buch, das die Lust am Denken weckt!
Eine faszinierende Reise in die Welt der Philosophie - Richard David Prechts Buch bietet Antworten auf die großen Fragen des Lebens
Was ist Wahrheit? Woher weiß ich, wer ich bin? Warum soll ich gut sein?
Bücher über Philosophie gibt es viele. Doch Richard David Prechts Buch "Wer bin ich?" ist anders als alle anderen Einführungen. Niemand zuvor hat den Leser so kenntnisreich und kompetent und zugleich so spielerisch und elegant an die großen philosophischen Fragen des Lebens herangeführt. Ein einzigartiger Pfad durch die schier unüberschaubare Fülle unseres Wissens über den Menschen. Von der Hirnforschung über die Psychologie zur Philosophie bringt Precht uns dabei auf den allerneusten Stand. Wie ein Puzzle setzt sich das erstaunliche Bild zusammen, das die Wissenschaften heute vom Menschen zeichnen. Eine aufregende Entdeckungsreise zu uns selbst: Klug, humorvoll und unterhaltsam!
- Eine ebenso kompetente wie spielerische Annäherung an die großen philosophischen Fragen
- Ein Buch, das die Lust am Denken weckt!
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 07.03.2008So dass man denkt, wie einfach das alles ist
Hier wird nicht lange gefackelt: Richard David Precht bügelt alle Menschheitsfragen in einem Aufwasch ab
Auf der Suche nach überzeugenden Antworten zu den großen Fragen des Lebens beschloss Richard Precht, Philosophie zu studieren. Nach dem Warum wollte er fragen, ohne sich mit schnellen Antworten zu begnügen. Aber das Leben, das seine Philosophieprofessoren führten, schien ihm bald erschreckend reizlos. Es waren "langweilige ältere Herren in braunen oder blauen Busfahreranzügen". Zudem bedrückte ihn, wie wirkungslos Hochschulphilosophie war. Die Aufsätze würden lediglich von Kollegen gelesen, und auch das nur, um sich davon abzugrenzen. Und der fehlende Verständigungswille auf Symposien und Kongressen desillusionierte den Doktoranden restlos.
Doch da fiel ihm auf, dass es kaum befriedigende Einführungen in die Philosophie gibt, solche, die systematisches Interesse an den großen übergreifenden Fragen haben. Was es gibt, sei zu historisch orientiert und zu "unkulinarisch" geschrieben. Wie solle das auch anders sein, bei einer akademischen Lehre, die mehr Wert auf exakte Wiedergabe als auf die intellektuelle Kreativität der Studenten legt? Er dagegen hofft, ein Buch geschrieben zu haben, das Lust am Denken weckt und trainiert. "Denn Lernen und Genießen sind das Geheimnis eines erfüllten Lebens."
Zum Beispiel die Liebe. 34 große Fragen hat Precht gesammelt, gelistet nach den drei Kantischen Leitfragen, wie auch der Buchtitel "Wer bin ich?" auf die Kantische Grundfrage "Was ist der Mensch?" anspielt. Dabei wird die Liebe seltsamerweise nicht der Leitfrage "Was soll ich tun?", sondern dem "Was darf ich hoffen?" zugeordnet, wo allerdings auch Freiheit und Eigentum Platz finden, so dass es sich bei dem Kantianismus wohl nur um Bildungsleergut handelt. Dreizehn Seiten sind der Antwort gewidmet, von denen fünf eine allgemeine Darstellung von Leben und Werk Niklas Luhmanns geben und andere fünf ethologische, neurobiologische und biochemische Details präsentieren. Eigentlich sind es also nur drei Seiten, die, und das mit einer Zitatcollage aus Luhmanns "Liebe als Passion", erklären, was Liebe ist. Sie ist nämlich ein soziales System von Versprechungen und Erwartungen. Je weniger der Mensch durch einen festen Rahmen der Gesellschaft bestimmt und an seinen Ort gestellt wird, um so stärker wird sein Bedürfnis danach, sich selbst als etwas Besonderes zu fühlen - als ein Individuum.
Doch moderne Gesellschaften machen es dem Individuum nicht leicht. Was fehlt ist eine Bestätigung, in deren Spiegel sich der Einzelne als etwas Ganzes erfährt, eben als ein Individuum. Diese Selbstdarstellung leiste nach Luhmann die Liebe - das ist ihre Funktion. Nur werden Liebesbeziehungen um so spannungsloser, je mehr sich der Liebende sicher sein kann, dass seine Erwartungen erfüllt werden. Der Reiz, das Prickelnde geht verloren.
"An diesem Punkt lohnt es sich einzuhaken, um nach einem ,Warum?' zu fragen, auf das es bei Luhmann keine Antwort gibt." Der Vorwurf ist ein klein wenig ungerecht, weil Luhmann genau nur diese eine Frage, die Frage nach der Unwahrscheinlichkeit der Liebe, behandelt. Und da die referierten Gedanken alle sich ganz zum Anfang des Buches - eher als das Selbstverständliche, von dem Luhmann ausgeht, finden - mag man sich fragen, ob Precht überhaupt weit darin gelesen hat, ein Verdacht, der sich bestätigt, wenn Precht bizarrerweise gegen Luhmann einwendet, dass Bedürfnis nach Sex für viele kein Bedürfnis nach Ganzheitserfahrung ist. Aber schließlich soll es nicht um exakte Widergabe gehen. Gehen soll es dagegen darum, dass Luhmann die Biologie vernachlässige, denn wahrscheinlich seien es biologische Gründe, die Verliebtheit nach höchstens drei Jahren sterben lassen. "Unsere Gehirne fürchten die Langeweile." "Wenn es stimmt" - festlegen will sich Precht da nicht -, was Luhmann und die Biologen lehren, ist Liebe also eine durch die biologische Uhr abgemessene Selbstdarstellung im Blick des anderen. Ich will, dass jemand mir sagt, was ich für ein toller Hecht bin, aber irgendwann ist das nicht mehr so prickelnd, und dann suche ich mir einen anderen. Da kann ich gar nichts für, das liegt an der Biologie. Ganz verdächtig ist Precht jedenfalls der "so harmlos verkleidete" christliche Anspruch, den der "bemerkenswerte" evangelische Pfarrer Dietrich Bonhoeffer formulierte: "Die Liebe will nichts von dem anderen. Sie will alles für den anderen." Letztlich geht es uns doch immer nur um uns selbst.
Mit intellektueller Kreativität hat das offenbar wenig zu tun. Wie immer, wenn das Übermaß an exakter historischer Lektüre in der Philosophie beklagt wird, tritt unexakte Lektüre an die Stelle. Neben vielen biographischen und biologischen Fakten wird bei Precht Theorie über Theorie referiert und mit ganz schlichten Worten, so dass man denkt, wie einfach das alles ist, und bevor man sich klar machen könnte, dass man gar nichts dabei gelernt hat, ist man schon beim nächsten Punkt. Es gibt viele Fragen, aber im Grunde, Subtilitäten beiseite gelassen, habe ich die Antworten immer schon gewusst. "Nietzsche hatte eine ungeheure Wirkung, obwohl das meiste von dem, was er gesagt hat, nicht ganz so neu und originell war". "Freud war mit Fug und Recht ein bedeutender Mann. Dass an der Psychoanalyse im Detail vieles nicht stimmte, ist eine andere Sache." "Die enorme Bedeutung von Hegel steht in einem spannenden Missverhältnis zu den vielen Ungereimtheiten seiner Spekulationen." Vor Autoritäten müssen wir uns verbeugen, aber, sein wir doch mal ehrlich, im Detail reden die doch oft ziemlich verstiegenes Zeug.
Trotzdem ist das Buch nicht nur überflüssig, sondern auch ärgerlich, und zwar aus dem bestimmten Grund, dass es neuere biologische Forschungen einsetzt, um ethische Fragen nicht wegzuschieben - Position bezieht der Autor, wie gesagt, nie -, aber ihnen das Unbedingte und damit ihren Ernst zu nehmen. Vielleicht liegt ja doch alles nur an unserer Natur! "Die meisten Menschen", lautet der vielleicht schönste Satz von Fichte, "würden eher dahin zu bringen sein, sich für ein Stück Lava im Monde, als für ein Ich zu halten."
Und Precht will gewiss kein Ich sein. Wenn überhaupt dann viele. Und einige von diesen Ichs sind reine Biologie. "Der Mensch ist ein kluges Tier, das sich doch zugleich selbst überschätzt." Da wir aber nicht wissen, welche unserer Ichs Biologie sind, brauchen wir uns eigentlich keine Gedanken mehr zu machen. Eben aus Naxos zurückgekehrt - die Einleitung erzählt von diesem Urlaub -, lernte der junge Philosophiestudent ein Mädchen kennen, "mit dunklen Locken, großen Augen und einer sehr eindringlichen tiefen Stimme". In ihrer Wohnung gab es "Ikea-Regale, Hängepflanzen in Makramé-Netzen, ein Futon-Bett". Sie las Simone de Beauvoir. Sie war fasziniert von dem Gedanken, dass jeder Mensch frei sei, das zu tun, was er will. Und wie musste das zwangsläufig enden? Erst ging sie in "Selbstfindungsgruppen, auf der Suche nach dem geheimen Ich", und dann machte sie Therapien. Ist der Gedanke, dass alles auf die Taten ankommt, nicht "eine Anforderung an den Menschen, die ihn überfordert?" Richard Precht überfordert niemanden und bestimmt nicht sich selbst.
GUSTAV FALKE
Richard David Precht: "Wer bin ich - und wenn ja, wie viele?" Eine philosophische Reise. Goldmann Verlag, München 2007. 397 S., br., 14,95 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Hier wird nicht lange gefackelt: Richard David Precht bügelt alle Menschheitsfragen in einem Aufwasch ab
Auf der Suche nach überzeugenden Antworten zu den großen Fragen des Lebens beschloss Richard Precht, Philosophie zu studieren. Nach dem Warum wollte er fragen, ohne sich mit schnellen Antworten zu begnügen. Aber das Leben, das seine Philosophieprofessoren führten, schien ihm bald erschreckend reizlos. Es waren "langweilige ältere Herren in braunen oder blauen Busfahreranzügen". Zudem bedrückte ihn, wie wirkungslos Hochschulphilosophie war. Die Aufsätze würden lediglich von Kollegen gelesen, und auch das nur, um sich davon abzugrenzen. Und der fehlende Verständigungswille auf Symposien und Kongressen desillusionierte den Doktoranden restlos.
Doch da fiel ihm auf, dass es kaum befriedigende Einführungen in die Philosophie gibt, solche, die systematisches Interesse an den großen übergreifenden Fragen haben. Was es gibt, sei zu historisch orientiert und zu "unkulinarisch" geschrieben. Wie solle das auch anders sein, bei einer akademischen Lehre, die mehr Wert auf exakte Wiedergabe als auf die intellektuelle Kreativität der Studenten legt? Er dagegen hofft, ein Buch geschrieben zu haben, das Lust am Denken weckt und trainiert. "Denn Lernen und Genießen sind das Geheimnis eines erfüllten Lebens."
Zum Beispiel die Liebe. 34 große Fragen hat Precht gesammelt, gelistet nach den drei Kantischen Leitfragen, wie auch der Buchtitel "Wer bin ich?" auf die Kantische Grundfrage "Was ist der Mensch?" anspielt. Dabei wird die Liebe seltsamerweise nicht der Leitfrage "Was soll ich tun?", sondern dem "Was darf ich hoffen?" zugeordnet, wo allerdings auch Freiheit und Eigentum Platz finden, so dass es sich bei dem Kantianismus wohl nur um Bildungsleergut handelt. Dreizehn Seiten sind der Antwort gewidmet, von denen fünf eine allgemeine Darstellung von Leben und Werk Niklas Luhmanns geben und andere fünf ethologische, neurobiologische und biochemische Details präsentieren. Eigentlich sind es also nur drei Seiten, die, und das mit einer Zitatcollage aus Luhmanns "Liebe als Passion", erklären, was Liebe ist. Sie ist nämlich ein soziales System von Versprechungen und Erwartungen. Je weniger der Mensch durch einen festen Rahmen der Gesellschaft bestimmt und an seinen Ort gestellt wird, um so stärker wird sein Bedürfnis danach, sich selbst als etwas Besonderes zu fühlen - als ein Individuum.
Doch moderne Gesellschaften machen es dem Individuum nicht leicht. Was fehlt ist eine Bestätigung, in deren Spiegel sich der Einzelne als etwas Ganzes erfährt, eben als ein Individuum. Diese Selbstdarstellung leiste nach Luhmann die Liebe - das ist ihre Funktion. Nur werden Liebesbeziehungen um so spannungsloser, je mehr sich der Liebende sicher sein kann, dass seine Erwartungen erfüllt werden. Der Reiz, das Prickelnde geht verloren.
"An diesem Punkt lohnt es sich einzuhaken, um nach einem ,Warum?' zu fragen, auf das es bei Luhmann keine Antwort gibt." Der Vorwurf ist ein klein wenig ungerecht, weil Luhmann genau nur diese eine Frage, die Frage nach der Unwahrscheinlichkeit der Liebe, behandelt. Und da die referierten Gedanken alle sich ganz zum Anfang des Buches - eher als das Selbstverständliche, von dem Luhmann ausgeht, finden - mag man sich fragen, ob Precht überhaupt weit darin gelesen hat, ein Verdacht, der sich bestätigt, wenn Precht bizarrerweise gegen Luhmann einwendet, dass Bedürfnis nach Sex für viele kein Bedürfnis nach Ganzheitserfahrung ist. Aber schließlich soll es nicht um exakte Widergabe gehen. Gehen soll es dagegen darum, dass Luhmann die Biologie vernachlässige, denn wahrscheinlich seien es biologische Gründe, die Verliebtheit nach höchstens drei Jahren sterben lassen. "Unsere Gehirne fürchten die Langeweile." "Wenn es stimmt" - festlegen will sich Precht da nicht -, was Luhmann und die Biologen lehren, ist Liebe also eine durch die biologische Uhr abgemessene Selbstdarstellung im Blick des anderen. Ich will, dass jemand mir sagt, was ich für ein toller Hecht bin, aber irgendwann ist das nicht mehr so prickelnd, und dann suche ich mir einen anderen. Da kann ich gar nichts für, das liegt an der Biologie. Ganz verdächtig ist Precht jedenfalls der "so harmlos verkleidete" christliche Anspruch, den der "bemerkenswerte" evangelische Pfarrer Dietrich Bonhoeffer formulierte: "Die Liebe will nichts von dem anderen. Sie will alles für den anderen." Letztlich geht es uns doch immer nur um uns selbst.
Mit intellektueller Kreativität hat das offenbar wenig zu tun. Wie immer, wenn das Übermaß an exakter historischer Lektüre in der Philosophie beklagt wird, tritt unexakte Lektüre an die Stelle. Neben vielen biographischen und biologischen Fakten wird bei Precht Theorie über Theorie referiert und mit ganz schlichten Worten, so dass man denkt, wie einfach das alles ist, und bevor man sich klar machen könnte, dass man gar nichts dabei gelernt hat, ist man schon beim nächsten Punkt. Es gibt viele Fragen, aber im Grunde, Subtilitäten beiseite gelassen, habe ich die Antworten immer schon gewusst. "Nietzsche hatte eine ungeheure Wirkung, obwohl das meiste von dem, was er gesagt hat, nicht ganz so neu und originell war". "Freud war mit Fug und Recht ein bedeutender Mann. Dass an der Psychoanalyse im Detail vieles nicht stimmte, ist eine andere Sache." "Die enorme Bedeutung von Hegel steht in einem spannenden Missverhältnis zu den vielen Ungereimtheiten seiner Spekulationen." Vor Autoritäten müssen wir uns verbeugen, aber, sein wir doch mal ehrlich, im Detail reden die doch oft ziemlich verstiegenes Zeug.
Trotzdem ist das Buch nicht nur überflüssig, sondern auch ärgerlich, und zwar aus dem bestimmten Grund, dass es neuere biologische Forschungen einsetzt, um ethische Fragen nicht wegzuschieben - Position bezieht der Autor, wie gesagt, nie -, aber ihnen das Unbedingte und damit ihren Ernst zu nehmen. Vielleicht liegt ja doch alles nur an unserer Natur! "Die meisten Menschen", lautet der vielleicht schönste Satz von Fichte, "würden eher dahin zu bringen sein, sich für ein Stück Lava im Monde, als für ein Ich zu halten."
Und Precht will gewiss kein Ich sein. Wenn überhaupt dann viele. Und einige von diesen Ichs sind reine Biologie. "Der Mensch ist ein kluges Tier, das sich doch zugleich selbst überschätzt." Da wir aber nicht wissen, welche unserer Ichs Biologie sind, brauchen wir uns eigentlich keine Gedanken mehr zu machen. Eben aus Naxos zurückgekehrt - die Einleitung erzählt von diesem Urlaub -, lernte der junge Philosophiestudent ein Mädchen kennen, "mit dunklen Locken, großen Augen und einer sehr eindringlichen tiefen Stimme". In ihrer Wohnung gab es "Ikea-Regale, Hängepflanzen in Makramé-Netzen, ein Futon-Bett". Sie las Simone de Beauvoir. Sie war fasziniert von dem Gedanken, dass jeder Mensch frei sei, das zu tun, was er will. Und wie musste das zwangsläufig enden? Erst ging sie in "Selbstfindungsgruppen, auf der Suche nach dem geheimen Ich", und dann machte sie Therapien. Ist der Gedanke, dass alles auf die Taten ankommt, nicht "eine Anforderung an den Menschen, die ihn überfordert?" Richard Precht überfordert niemanden und bestimmt nicht sich selbst.
GUSTAV FALKE
Richard David Precht: "Wer bin ich - und wenn ja, wie viele?" Eine philosophische Reise. Goldmann Verlag, München 2007. 397 S., br., 14,95 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 13.06.2008Der erste Schritt zum Glück
Sehr kulinarisch: Richard David Prechts Philosophie-Bestseller „Wer bin ich – und wenn ja, wie viele?”
Jetzt ist es also doch passiert. Hape Kerkelings über drei Millionen Mal verkauftes Buch „Ich bin dann mal weg” über seinen Fußmarsch nach Santiago di Compostela steht nach über 100 Wochen nicht mehr auf dem ersten Platz der deutschen Sachbuch-Bestsellerliste. Einzig vorhersehbaren Erfolgen wie dem Jesus-Buch des Papstes und Gerhard Schröders Memoiren gelang es zwischendurch ganz kurz, den Pilger-Bericht des Komikers zu überflügeln. Dass dies nun – mit etwas Hilfe freilich von Elke Heidenreich, der Chef-Multiplikatorin des deutschen Literaturbetriebs („Wenn Sie dieses Buch lesen, haben Sie den ersten Schritt auf dem Weg zum Glück schon getan”) – einem Buch gelang, das im Grunde eine Einführung in die Philosophie ist, war nicht unbedingt zu erwarten. Andererseits: der groß, fett und rot gedruckte Haupttitel des Bandes „Wer bin ich?” verspricht nicht weniger als sein Vorgänger: Orientierung, Lebenshilfe, Trost, Antworten auf letzte Fragen in einer offenbar haltlosen Zeit.
Was ist das für ein Buch, das über 220 000 Käufer zu finden vermag, obwohl es keinen prominenten Autor hat und vom nicht gerade Allerzugänglichsten handelt, von der Philosophie, der nur mit einiger Anstrengung zu gewinnenden „Liebe zur Weisheit”? Erwartungsgemäß ist es aus einem heftig anti-akademischen, anti-universitären Reflex heraus geschrieben. Überraschender ist schon, dass es keinen Hehl daraus macht, sich zu einem nicht geringen Teil einer Art Traumabewältigung zu verdanken. Die Einleitung schildert die Geschichte der Entstehung des Buches als die Geschichte einer großen Enttäuschung.
Herren in Busfahreranzügen
Vor dem Studium der Philosophie in Köln hatte sich der 1964 geborene Autor Richard David Precht „Philosophen als spannende Persönlichkeiten vorgestellt, die so aufregend und konsequent lebten, wie sie dachten”. Doch dann seien ihm „langweilige ältere Herren in braunen oder blauen Busfahreranzügen” begegnet, die ihre „innere geistige Freiheit nicht auf ihr Leben anwendeten”. Einer der faden Herren immerhin habe ihm dann aber doch noch das Denken beigebracht und ihn gelehrt, nach dem ,Warum‘ zu fragen, sich nicht mit schnellen Antworten zufrieden zu geben und Gedankengänge und Argumentationen lückenlos aufzubauen, „so dass jeder einzelne Schritt möglichst streng auf dem anderen aufbaut”.
So nobilitiert sich das Folgende vor jeder Lektüre kurzerhand von selbst, als Dienst am Leser und der echten Philosophie gleichermaßen, die es ja wirklich nicht verdient hat, im Seminarraum zu verstauben. Endlich soll dagegen jetzt beispiellos kulinarisch vorgegangen werden, schließlich „verhärme” Lernen ohne Genießen. Und wer will das riskieren?
In den – bisher eher spärlichen – Kritiken ist ihm diese rücksichtslose Ranschmeiße ans Publikum nicht gedankt worden. Im Gegenteil. Es wurde mit gleicher Münze heimgezahlt. Schwer macht es Precht seinen Kritikern dabei tatsächlich nicht. Wer bemängelt, die universitäre Philosophie lasse „das systematische Interesse an den großen übergreifenden Fragen” vermissen und dann nur wenige Zeilen später den Vorwurf erhebt, der akademische Lektüre-Stil sei „unkulinarisch” und lege „mehr Wert auf exakte Wiedergabe” als auf die „intellektuelle Kreativität der Studenten”– wer solches schreibt, der mag zwar einer sicher nicht ganz unzutreffenden Intuition folgen, er macht sich jedoch auch enorm angreifbar. Denn so recht im Widerspruch darf beides – systematisches Interesse und präzise Lektüre – nicht stehen, wenn man es denn wirklich ernst meint mit dem Denken.
Und prompt wurde ihm natürlich mangelhafte Lese-Sorgfalt besonders in dem an Niklas Luhmanns Überlegungen angeschlossenen Kapitel zur Frage, was die Liebe sei, nachgewiesen. Auch die Verwurstung der drei großen kantischen Fragen als Kapitelüberschriften – Was kann ich wissen? Was soll ich tun? Was darf ich hoffen? – ist kaum mehr als Bildungsgeprotze. Die 34 Kapitel werden schließlich eher „kreativ” subsummiert. Die Abschnitte zu den bei Kant der theoretischen bzw. praktischen Vernunft zugeordneten Themen Freiheit, Eigentum und Gerechtigkeit etwa stehen merkwürdigerweise allesamt unter der dritten, religions- bzw. geschichtsphilosophischen Leitfrage „Was darf ich hoffen?”
Aber sei’s drum. Problematischer ist der Band dort, wo er seinen Schwung offensichtlich selbst vergisst. Gerne hätte man ja eine Einführung in die Philosophie gelesen, die endlich bewiesen hätte, wie eng Leben und Denken nun eigentlich doch beieinander liegen. Aber wie schon so manch anderes populäres Buch, das die philosophische Hintertreppe nehmen wollte, so gelingt auch bei Precht der ersehnte Kurzschluss nicht recht. Der fundamentale Unterschied beider Sphären lässt sich leider nicht einfach nur wegbehaupten. Man hätte sich Autor und Text misstrauischer gewünscht nach der Niederschrift von Sätzen wie diesem über Nietzsche aus dem ersten Kapitel zur Frage „Was ist Wahrheit?” (das im Übrigen genau genommen „Was ist wahr?” oder wenigstens „Was ist die Wahrheit?” hätte betitelt werden müssen): „Seine hochfliegenden Phantasien und das donnernde Selbstbewusstsein seiner Bücher standen dabei in einem geradezu haarsträubenden Gegensatz zu seiner Erscheinung: ein kleiner, etwas dicklicher, weicher Mann.” Und über den amerikanischen Gerechtigkeitstheoretiker John Rawls, der in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts beinahe im Alleingang die Moralphilosophie wiederbelebte, heißt es, er sei „alles andere als ein brillanter Redner” gewesen: „Er stotterte, und vor vielen Menschen wirkte er sehr schüchtern.” Ob die beiden dem Erstsemestler Precht als „spannende Persönlichkeiten” erschienen wären?
Eine Steintafel in der Taverne
Das Wunder des kommerziellen Erfolgs des Buches lässt sich allerdings erst vollständig bestaunen, wenn man den Blick wendet vom Detail auf den prinzipiellen Aufbau und Inhalt nahezu sämtlicher Kapitel. Nach einem freien, lebensnahen, gerne auch etwas persönlichen Einstieg nach Art eines grundvernünftigen Alltagsmoralberaters („Gleich am ersten Abend in der Taverne war mir eine Steintafel aufgefallen”) folgen so munter erzählte wie konventionelle biografische Notizen zum jeweiligen Patendenker, bevor zwar erfreulich jargonfreie, aber doch notwendig trockene Ausführungen über die wesentlichen Knackpunkte des jeweiligen Themas beginnen.
Vieles mag allzu rasant abgehandelt sein, in der Summe jedoch muss auch gesagt werden, dass die Komplexität der Fragen hier im Großen und Ganzen nicht einem vermeintlichen Zwang zur echten Allgemeinverständlichkeit geopfert wird, im Anhang finden sich sogar 15 Seiten ordentlich gegliederte Literaturhinweise. Und für einen philosophischen Bestseller werden einzelne Fach-Diskussionen auch immer wieder erstaunlich genau referiert. Die populärphilosophischen Bücher von Stephen Law oder Martin Cohen etwa, die bei Eichborn und Piper vorliegen, gehen spielerischer vor, sind dadurch aber auch oberflächlicher.
Das ändert jedoch nichts an dem einzig wirklich Beklagenswerten: der Gestik des Buches. Der Fall mag noch so vertrackt liegen, nach rund zehn Seiten ist jeweils nicht nur Schluss, sondern auch manch allzu verdächtig apodiktisches Urteil gefällt: bei Rawls gibt es dann einiges „zu verbessern”, Kant ist hoffnungslos „veraltet”. Es eine perfide Illusion, die so verkauft wird: Dass nämlich das Denken etwas ist, das man jemanden für 14,95 Euro für sich erledigen lassen kann. JENS-CHRISTIAN RABE
RICHARD DAVID PRECHT: Wer bin ich – und wenn ja, wie viele? Eine philosophische Reise. Goldmann Verlag, München 2007. 398 Seiten, 14,95 Euro.
Selbstvergessener Schwung: Richard David Precht Foto: Goldmann Verlag
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Eine Dienstleistung der DIZ München GmbH
Sehr kulinarisch: Richard David Prechts Philosophie-Bestseller „Wer bin ich – und wenn ja, wie viele?”
Jetzt ist es also doch passiert. Hape Kerkelings über drei Millionen Mal verkauftes Buch „Ich bin dann mal weg” über seinen Fußmarsch nach Santiago di Compostela steht nach über 100 Wochen nicht mehr auf dem ersten Platz der deutschen Sachbuch-Bestsellerliste. Einzig vorhersehbaren Erfolgen wie dem Jesus-Buch des Papstes und Gerhard Schröders Memoiren gelang es zwischendurch ganz kurz, den Pilger-Bericht des Komikers zu überflügeln. Dass dies nun – mit etwas Hilfe freilich von Elke Heidenreich, der Chef-Multiplikatorin des deutschen Literaturbetriebs („Wenn Sie dieses Buch lesen, haben Sie den ersten Schritt auf dem Weg zum Glück schon getan”) – einem Buch gelang, das im Grunde eine Einführung in die Philosophie ist, war nicht unbedingt zu erwarten. Andererseits: der groß, fett und rot gedruckte Haupttitel des Bandes „Wer bin ich?” verspricht nicht weniger als sein Vorgänger: Orientierung, Lebenshilfe, Trost, Antworten auf letzte Fragen in einer offenbar haltlosen Zeit.
Was ist das für ein Buch, das über 220 000 Käufer zu finden vermag, obwohl es keinen prominenten Autor hat und vom nicht gerade Allerzugänglichsten handelt, von der Philosophie, der nur mit einiger Anstrengung zu gewinnenden „Liebe zur Weisheit”? Erwartungsgemäß ist es aus einem heftig anti-akademischen, anti-universitären Reflex heraus geschrieben. Überraschender ist schon, dass es keinen Hehl daraus macht, sich zu einem nicht geringen Teil einer Art Traumabewältigung zu verdanken. Die Einleitung schildert die Geschichte der Entstehung des Buches als die Geschichte einer großen Enttäuschung.
Herren in Busfahreranzügen
Vor dem Studium der Philosophie in Köln hatte sich der 1964 geborene Autor Richard David Precht „Philosophen als spannende Persönlichkeiten vorgestellt, die so aufregend und konsequent lebten, wie sie dachten”. Doch dann seien ihm „langweilige ältere Herren in braunen oder blauen Busfahreranzügen” begegnet, die ihre „innere geistige Freiheit nicht auf ihr Leben anwendeten”. Einer der faden Herren immerhin habe ihm dann aber doch noch das Denken beigebracht und ihn gelehrt, nach dem ,Warum‘ zu fragen, sich nicht mit schnellen Antworten zufrieden zu geben und Gedankengänge und Argumentationen lückenlos aufzubauen, „so dass jeder einzelne Schritt möglichst streng auf dem anderen aufbaut”.
So nobilitiert sich das Folgende vor jeder Lektüre kurzerhand von selbst, als Dienst am Leser und der echten Philosophie gleichermaßen, die es ja wirklich nicht verdient hat, im Seminarraum zu verstauben. Endlich soll dagegen jetzt beispiellos kulinarisch vorgegangen werden, schließlich „verhärme” Lernen ohne Genießen. Und wer will das riskieren?
In den – bisher eher spärlichen – Kritiken ist ihm diese rücksichtslose Ranschmeiße ans Publikum nicht gedankt worden. Im Gegenteil. Es wurde mit gleicher Münze heimgezahlt. Schwer macht es Precht seinen Kritikern dabei tatsächlich nicht. Wer bemängelt, die universitäre Philosophie lasse „das systematische Interesse an den großen übergreifenden Fragen” vermissen und dann nur wenige Zeilen später den Vorwurf erhebt, der akademische Lektüre-Stil sei „unkulinarisch” und lege „mehr Wert auf exakte Wiedergabe” als auf die „intellektuelle Kreativität der Studenten”– wer solches schreibt, der mag zwar einer sicher nicht ganz unzutreffenden Intuition folgen, er macht sich jedoch auch enorm angreifbar. Denn so recht im Widerspruch darf beides – systematisches Interesse und präzise Lektüre – nicht stehen, wenn man es denn wirklich ernst meint mit dem Denken.
Und prompt wurde ihm natürlich mangelhafte Lese-Sorgfalt besonders in dem an Niklas Luhmanns Überlegungen angeschlossenen Kapitel zur Frage, was die Liebe sei, nachgewiesen. Auch die Verwurstung der drei großen kantischen Fragen als Kapitelüberschriften – Was kann ich wissen? Was soll ich tun? Was darf ich hoffen? – ist kaum mehr als Bildungsgeprotze. Die 34 Kapitel werden schließlich eher „kreativ” subsummiert. Die Abschnitte zu den bei Kant der theoretischen bzw. praktischen Vernunft zugeordneten Themen Freiheit, Eigentum und Gerechtigkeit etwa stehen merkwürdigerweise allesamt unter der dritten, religions- bzw. geschichtsphilosophischen Leitfrage „Was darf ich hoffen?”
Aber sei’s drum. Problematischer ist der Band dort, wo er seinen Schwung offensichtlich selbst vergisst. Gerne hätte man ja eine Einführung in die Philosophie gelesen, die endlich bewiesen hätte, wie eng Leben und Denken nun eigentlich doch beieinander liegen. Aber wie schon so manch anderes populäres Buch, das die philosophische Hintertreppe nehmen wollte, so gelingt auch bei Precht der ersehnte Kurzschluss nicht recht. Der fundamentale Unterschied beider Sphären lässt sich leider nicht einfach nur wegbehaupten. Man hätte sich Autor und Text misstrauischer gewünscht nach der Niederschrift von Sätzen wie diesem über Nietzsche aus dem ersten Kapitel zur Frage „Was ist Wahrheit?” (das im Übrigen genau genommen „Was ist wahr?” oder wenigstens „Was ist die Wahrheit?” hätte betitelt werden müssen): „Seine hochfliegenden Phantasien und das donnernde Selbstbewusstsein seiner Bücher standen dabei in einem geradezu haarsträubenden Gegensatz zu seiner Erscheinung: ein kleiner, etwas dicklicher, weicher Mann.” Und über den amerikanischen Gerechtigkeitstheoretiker John Rawls, der in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts beinahe im Alleingang die Moralphilosophie wiederbelebte, heißt es, er sei „alles andere als ein brillanter Redner” gewesen: „Er stotterte, und vor vielen Menschen wirkte er sehr schüchtern.” Ob die beiden dem Erstsemestler Precht als „spannende Persönlichkeiten” erschienen wären?
Eine Steintafel in der Taverne
Das Wunder des kommerziellen Erfolgs des Buches lässt sich allerdings erst vollständig bestaunen, wenn man den Blick wendet vom Detail auf den prinzipiellen Aufbau und Inhalt nahezu sämtlicher Kapitel. Nach einem freien, lebensnahen, gerne auch etwas persönlichen Einstieg nach Art eines grundvernünftigen Alltagsmoralberaters („Gleich am ersten Abend in der Taverne war mir eine Steintafel aufgefallen”) folgen so munter erzählte wie konventionelle biografische Notizen zum jeweiligen Patendenker, bevor zwar erfreulich jargonfreie, aber doch notwendig trockene Ausführungen über die wesentlichen Knackpunkte des jeweiligen Themas beginnen.
Vieles mag allzu rasant abgehandelt sein, in der Summe jedoch muss auch gesagt werden, dass die Komplexität der Fragen hier im Großen und Ganzen nicht einem vermeintlichen Zwang zur echten Allgemeinverständlichkeit geopfert wird, im Anhang finden sich sogar 15 Seiten ordentlich gegliederte Literaturhinweise. Und für einen philosophischen Bestseller werden einzelne Fach-Diskussionen auch immer wieder erstaunlich genau referiert. Die populärphilosophischen Bücher von Stephen Law oder Martin Cohen etwa, die bei Eichborn und Piper vorliegen, gehen spielerischer vor, sind dadurch aber auch oberflächlicher.
Das ändert jedoch nichts an dem einzig wirklich Beklagenswerten: der Gestik des Buches. Der Fall mag noch so vertrackt liegen, nach rund zehn Seiten ist jeweils nicht nur Schluss, sondern auch manch allzu verdächtig apodiktisches Urteil gefällt: bei Rawls gibt es dann einiges „zu verbessern”, Kant ist hoffnungslos „veraltet”. Es eine perfide Illusion, die so verkauft wird: Dass nämlich das Denken etwas ist, das man jemanden für 14,95 Euro für sich erledigen lassen kann. JENS-CHRISTIAN RABE
RICHARD DAVID PRECHT: Wer bin ich – und wenn ja, wie viele? Eine philosophische Reise. Goldmann Verlag, München 2007. 398 Seiten, 14,95 Euro.
Selbstvergessener Schwung: Richard David Precht Foto: Goldmann Verlag
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Denken musst du schon selber, rät Jens-Christian Rabe dem Leser. Nur wer das gegen die Suggestionskraft apodiktisch gefällter Urteile über Kant und Co zu beherzigen weiß, lässt Rabe uns wissen, dem wird das Buch zu etwas taugen. Rabe entlarvt den betont anti-akademischen Gestus, mit dem Richard David Precht in seiner philosophischen Propädeutik zu Werke geht, als "rücksichtslose Ranschmeiße", die mitunter in Bildungshuberei und "kreativer" Auslegung mündet. Andererseits staunt der Rezensent nicht schlecht, wie ein Buch mit immerhin 15 Seiten Literaturhinweisen, das die Komplexität der angerissenen Fragen dann doch nicht allzu sehr eindampft und sogar Fach-Diskussionen wiedergibt, zum Bestseller werden kann. Ist doch schön.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Wenn Sie dieses Buch lesen, haben Sie den ersten Schritt auf dem Weg zum Glück schon getan. [...] Dieses Buch ist unverzichtbar.« Elke Heidenreich