Interreligiöses Lernen berührt den Menschen in seinem Innersten,denn zusammen mit den unterschiedlichen Religionen konkurrierenunterschiedliche Weltdeutungen und Wahrheitsansprüche. Chancenund Grenzen, diese Konkurrenz im eigenen Selbst auszuhalten undsich selbst darin zu verorten, sind noch nicht ausgelotet worden,denn die bisherigen Konzeptionen interreligiösen Lernens betrachtennicht dessen allgemein-menschliche Voraussetzungen.In einer qualitativen empirischen Studie wird die Theorie des diegetischenSelbst entwickelt und für die kritische Betrachtung bestehenderKonzeptionen interreligiösen Lernens fruchtbar gemacht.Mit Hilfe dieser Theorie ist es möglich, Moral, Distanz und Interesse inBezug auf andere Menschen wie auf andere Religionen voneinanderzu unterscheiden und von diesen Unterschieden aus Möglichkeiteneiner menschlichen Begegnung der Religionen zu bestimmen.