Der Journalist Kai van Harm lebt mit seiner Frau und den zwei Kindern eigentlich zufrieden in Berlin. Doch dann passiert es. Eine Bombe zerstört seine Existenz und seine bisherige heile Welt. Ohne Job, ohne Familie und ohne Ahnung, was er in Zukunft machen soll, lässt er sich treiben.
Bis hierhin
muss der Leser tapfer sein. Sich durchbeißen durch langatmige Sätze und ausschweifenden…mehrDer Journalist Kai van Harm lebt mit seiner Frau und den zwei Kindern eigentlich zufrieden in Berlin. Doch dann passiert es. Eine Bombe zerstört seine Existenz und seine bisherige heile Welt. Ohne Job, ohne Familie und ohne Ahnung, was er in Zukunft machen soll, lässt er sich treiben.
Bis hierhin muss der Leser tapfer sein. Sich durchbeißen durch langatmige Sätze und ausschweifenden Nebentexten. Man fragt sich zwischendurch immer wieder „Wann geht’s los?“, „Wann wird wegen der Hand ermittelt?“ und „Wie ist Kai van Harm darin verwickelt?“. Doch leider passiert nichts.
Kai van Harm entscheidet sich nach einer gewissen Zeit nach Brandenburg ins Bauernhaus zu ziehen, um dort weiter zu dösen, zu trinken und Freundschaften zu schließen. Gott sei Dank tut er dies mit Bruno, einem ehemaligen Hubschrauberpiloten aus DDR-Zeiten. Dieser frischt das Werk etwas durch seine direkte Art auf und auch die Frau Wurst (die Klatschfrau des Dorfes) sorgt für etwas Humor im Buch. Als dann noch die Kinder von Kai van Harm auftauchten, hatte ich noch die Hoffnung, dass es nun spannend wird. Leider nein, zwar schminken sich die Jugendlichen weiß, färben sich die Haare und ziehen um das Dorf, doch das mangelnde Interesse von Kai van Harm lässt auch dieses Potenzial an Spannung versanden.
Es passiert zwar einiges im Leben der Dorfbewohner (Feuer, Tod, Grabschändung), aber es kommt zu keiner Spannungssteigerung und schon gar nicht zu einer Ermittlung. Es gibt einige Ungereimtheiten in der Handlung, die für leichte Irritationen beim Lesen sorgen. Vieles wird angerissen, aber nicht zu Ende gebracht und so plätschert die Geschichte so leise vor sich hin, dass man fast das Gefühl bekommt, man liest eine Familiengeschichte und keinen Krimi. Die skurrilen Verwicklungen habe ich nicht wirklich entdecken können. Die Charaktere sind teilweise noch sehr hölzern und blass. Einzig Bruno Zabel war (aus meiner Sicht) gelungen. Positiv ist, dass der Schreibstil nach dem ersten Drittel besser, d.h. flüssiger und leichter zu lesen, ist.
Dem Buch fehlt es leider an Spannung, fesselnden Charakteren und einer flüssigen (Krimi)-Geschichte. So bleibt es nur eine nette leichte Lektüre für zwischendurch.
