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»Ein Dichter«, schreibt Paul Valéry, »hat nicht die Aufgabe, den dichterischen Zustand zu empfinden; dies ist eine Privatangelegenheit. Er hat die Aufgabe, ihn bei anderen zu schaffen. Man erkennt den Dichter an der einfachen Tatsache, daß er den Leser in einen 'Inspirierten' verwandelt.« Und das Gedicht, das dies vermag, kommt nicht mit Pauken und Trompeten daher, kann nicht - es muß leise sein und dennoch eindringlich, still und dennoch intensiv. Es muß, im poetischen Sinne, »wahr« sein und damit einfach. Es muß »Einfache Dinge« sagen: »Einerlei geh ich / Zweierlei seh ich / Dreierlei leb…mehr

Produktbeschreibung
»Ein Dichter«, schreibt Paul Valéry, »hat nicht die Aufgabe, den dichterischen Zustand zu empfinden; dies ist eine Privatangelegenheit. Er hat die Aufgabe, ihn bei anderen zu schaffen. Man erkennt den Dichter an der einfachen Tatsache, daß er den Leser in einen 'Inspirierten' verwandelt.« Und das Gedicht, das dies vermag, kommt nicht mit Pauken und Trompeten daher, kann nicht - es muß leise sein und dennoch eindringlich, still und dennoch intensiv. Es muß, im poetischen Sinne, »wahr« sein und damit einfach. Es muß »Einfache Dinge« sagen: »Einerlei geh ich / Zweierlei seh ich / Dreierlei leb ich / Viererlei freut mich am Tage / Einerlei sag ich nicht/ Zweierlei trag ich nicht / Dreierlei hab ich nicht / Viererlei schreckt mich Zu Tode.« Elisabeth Borchers, von der hier, nach vielen Jahren, wieder ein neuer Gedichtband vorliegt, hat die Gabe, die Valéry beschreibt: mit wenigen Zeilen den dichterischen Zustand zu schaffen. In jedem ihrer Gedichte öffnet sich eine andere, eine neue Welt, in die man, von leichter Hand geführt, eintritt - staunend, erkennend. Das Schwere und das Schwerelose, das Schmerzliche und das Freudige. Das, was ist im Augenblick des Lebens.«
Autorenporträt
Elisabeth Borchers wurde am 27. Februar 1926 in Homberg am Niederrhein geboren. Aufgewachsen ist sie im Elsaß. Es folgten Aufenthalte in Frankreich und in den USA. Elisabeth Borchers war Mitglied des P.E.N. Zentrums der Bundesrepublik Deutschland, der Internationalen Erich Fried Gesellschaft für Literatur und Sprache in Wien und der Académie Européenne de Póesie, Luxemburg. Sie verstarb 2013 in Frankfurt am Main.