Edgar Hilsenraths Shoah-Literatur hat von jeher provoziert - die rezeptionsästhetische Wirkung bezieht ihre Sprengkraft zum großen Teil aus der Einbindung von Sexualität. Erstmals beschäftigt sich nun eine literaturwissenschaftliche Arbeit mit der Funktion der tabubehafteten, bisweilen als pornografisch diskreditierten Verschränkung von Sexualität und Shoah. Zunächst werden Hilsenraths Werke eingebettet in den Kontext einer Shoah-Literatur, welche ebenfalls Sexualität auf sprachlicher und narrativer Ebene nutzt. Zweitens erfolgt eine Betrachtung der Werke unter dezidiert genderorientierter Perspektive. Drittens wird die Korrelation von Sexualität und Shoah analysiert, um die stete Funktionsgebundenheit der Sexualität aufzuzeigen: So dient diese beispielsweise dazu, Macht- und Gewaltverhältnisse zu zementieren oder die Versehrtheit der Figuren herauszustellen.
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