Der erste Band der achtbändigen Werkausgabe des großen saarländischen Schriftstellers Ludwig Harig versammelt poetologische und ästhetische Texte, Vorlesungen und Rezensionen. Ein Nachwort und ein konzentrierter Sachkommentar des Duisburger Germanisten Werner Jung geben die notwendigen Erläuterungen.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Wenn eine Ausgabe von Aufsätzen und Vorträgen den Rezensenten hingerissen schwärmend hinterlassen, dann kann es sich um keine gewöhnlichen Aufsätze und Vorträge handeln. Nein, bestätigt Dieter Borchmeyer - denn Ludwig Harig ist auch kein gewöhnlicher Schriftsteller, sondern ein poetischer Freigeist mit Basislager in der Mathematik, ein Botschafter aus der Welt des Sprachspiels und ein verdientes Mitglied der "Stuttgarter Schule der konkreten Poesie". Und so sind denn seine Texte über das literarische Schreiben mehr eine Vorführung desselben, denn ein sekundärer Kommentar. Gesammelt aus verschiedenen Schaffensperioden des Saarländer Dichters und Novellisten, zeigen sie dessen Wandel vom reinen Experimentalisten zum - wenn auch niemals unbekümmert drauflos schwadronierenden - Erzähler, wobei eines immer obenan steht: das Beharren auf den "Eigensinn" der Literatur. "Am schönsten", schreibt Borchmeyer, "drückt sich das in seiner 'Zürcher Rede über die Notwendigkeit der Luftkutscherei' (1979) aus - einem hinreißenden Bekenntnis zur Nutzlosigkeit der Literatur, einer Liebeserklärung an so schöne Länder wie 'Utopia', 'Orplid' oder 'Wolkenkuckucksheim'".
© Perlentaucher Medien GmbH
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