Ausgangspunkt der ethnologischen Studie ist die Frage nach der Anwendung lokalen Wissens in Entwicklungsprojekten mit indigenen Gemeinden der Shuar und Achuar und ihren Einflussfaktoren. Die Frage wird anhand einer Fallstudie in Ecuador mit Schwerpunkt auf der Amazonasprovinz Morona Santiago als multi-sited ethnography untersucht. Die zentralen Akteure sind neben den Shuar und Achuar der DED sowie eine ecuadorianische Nichtregierungsorganisation. Das, was als Wissen - so auch lokales Wissen - in die Projekte gelangt, ist das Resultat von Interaktionen, komplexen Verhandlungspraktiken und Anpassungen. Denn in der Entwicklungszusammenarbeit gibt es keinen unidirektionalen 'Wissenstransfer' von 'Experten' zu 'Zielgruppen', sondern das Wissen der verschiedenen Akteure wird jeweils übersetzt und transformiert. Im Zusammenhang mit Selbst- und Fremdwahrnehmungen als zu untersuchender Aspekt der interkulturellen Kommunikation werden Struktur und Dynamik der Interaktionen zwischen den zentralen Akteuren empirisch untersucht. Zur Bearbeitung des Themas kommen ein akteurszentrierter und konstruktivistischer Ansatz aus der Ethnologie, Wissens- und Entwicklungssoziologie zum Tragen.