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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 09.08.2010

5. Auflage
Biographien der DDR

Zum 20. Jubiläum der friedlichen Revolution vom Herbst 1989 und der Vereinigung beider deutscher Staaten vom 3. Oktober 1990 erscheint das Personenlexikon "Wer war wer in der DDR?" in fünfter, aktualisierter und stark erweiterter Ausgabe als Kooperation des Verlags mit der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Die sachlich-nüchtern verfassten Kurzbiographien mit Hinweisen auf Publikationen der einzelnen Personen und ausgewählter Sekundärliteratur sind vorzüglich erschlossen durch ein Verzeichnis der in der DDR verwendeten Abkürzungen von Institutionen und Organisationen, durch Angaben zu den Autoren der biographischen Einträge - darunter Fachleute der Stasi-Unterlagen-Behörde wie Jens Gieseke, Ilko-Sascha Kowalczuk und Ehrhart Neubert - samt eigenem Autorenregister, schließlich durch Orts-, Länder- und Personenregister. Eine besondere Auflistung erfasst Pseudonyme; unter "KuBa" findet man beispielsweise den Seitenverweis auf Kurt Walter Barthel (1914-1967), den nicht zuletzt durch die "Kantate auf Stalin" in unguter Erinnerung gebliebenen Schriftsteller und Chefdramaturgen aus einer "deutsch-jüdischen sozialdemokratischen Familie", der während des Zweiten Weltkriegs im Exil in Großbritannien war. Immerhin 4000 lebensgeschichtliche Gerüste, darunter 800 neue Beiträge, finden sich in dieser grundsoliden Publikation in zwei handlichen Bänden, denen eine weite Verbreitung zu wünschen ist.

RAINER BLASIUS

Helmut Müller-Enbergs/Jan Wielgohs u. a. (Herausgeber): Wer war wer in der DDR? Ein Lexikon ostdeutscher Biographien. Ch. Links Verlag, Berlin 2010. 1604 S. in 2 Bänden, zusammen 49,90 [Euro].

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