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Dieses Buch ermutigt, die eigenen Fähigkeiten zu nutzen, um Ideen unternehmerisch erfolgreich umzusetzen. 21 Kurzporträts zeigen Menschen, die aus eigener Kraft ungewöhnliche Unternehmen aufgebaut haben. Erst- und Seriengründer, Aus- und Umsteiger, Querdenker und Abenteurer des Selbst.Vom Marketingmanager zum Transformationstherapeuten, vom Juristen zum Parfümeur, vom Dirigenten zum Qigong-Meister, vom Mechaniker zum Lodge-Betreiber, vom Bankdirektor zum Internetunternehmer.Es geht um mutige Schritte und neue Trends, die Leben und Arbeit verändern. Im Zentrum steht: Wie man durch einen…mehr

Produktbeschreibung
Dieses Buch ermutigt, die eigenen Fähigkeiten zu nutzen, um Ideen unternehmerisch erfolgreich umzusetzen. 21 Kurzporträts zeigen Menschen, die aus eigener Kraft ungewöhnliche Unternehmen aufgebaut haben. Erst- und Seriengründer, Aus- und Umsteiger, Querdenker und Abenteurer des Selbst.Vom Marketingmanager zum Transformationstherapeuten, vom Juristen zum Parfümeur, vom Dirigenten zum Qigong-Meister, vom Mechaniker zum Lodge-Betreiber, vom Bankdirektor zum Internetunternehmer.Es geht um mutige Schritte und neue Trends, die Leben und Arbeit verändern. Im Zentrum steht: Wie man durch einen Perspektivenwechsel das Beste aus seinen Fähigkeiten, Kenntnissen und Talenten macht.
Autorenporträt
Kerstin Gernig hat als Hochschuldozentin, Geschäftsführerin und Chefredakteurin gearbeitet, bevor sie sich 2011 als Business-Coach und Unternehmensberaterin selbständig gemacht hat. Durch eigene Perspektivenwechsel ¿ von der Wissenschaft in die Wirtschaft in die Selbständigkeit ¿ weiß sie, wovon sie spricht, wenn es um die Entfaltung von Potenzialen geht. Ihr Lebensmotto: Einfach gewagt!
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 15.09.2014

Jenseits klassischer Wege
Ein Buch über ungewöhnliche Unternehmer

"Worauf es beim Unternehmertum ankommt, ist ein gutes Alleinstellungsmerkmal, das den Trend der Zeit erkennt," schreibt Kerstin Gernig. In "Werde, was Du kannst" porträtiert die studierte Germanistin, die als Business-Coach und Unternehmensberaterin arbeitet, 21 Unternehmer, die sich jenseits klassischer Ausbildungswege und Diplome mit neuen, ungewöhnlichen Ideen selbständig gemacht haben. Gernigs Protagonisten sind Aussteiger und Umsteiger, Erst- und Seriengründer, Jungsemester und Spätberufene, vor allem aber Leute, die unbeirrt ihren eigenen Weg gingen. Ein Marketingmanager mutierte zum Therapeuten, ein angehender Jurist zum Online-Parfumeur. Ein Elektroingenieur wurde Vegan-Gastronom, eine Theologin Bestattungsunternehmerin, ein Dirigent Qigong-Meister. Alle nutzten für ihr Geschäftsmodell erfolgreich aktuelle Entwicklungen wie die wachsende Digitalisierung heutiger Lebensbereiche, die zunehmende Vernetzung durch soziale Medien und die Tendenz zu Nischenmärkten.

Die Autorin hat im Jahre 2011 mit Ende vierzig in eigener Person den Sprung in die Selbständigkeit gewagt. Sie ist überzeugt, "dass jeder aus seinen individuellen Fähigkeiten und Talenten etwas Außergewöhnliches machen kann". Wichtig für den Erfolg sei vor allem, herauszufinden, was man wirklich gern tue: "Nur wenn man für eine Sache richtig brennt, steckt auch die nötige Energie darin, daraus einen Beruf zu entwickeln. Es geht um die eigenen Stärken und Neigungen." Oder: "Nur wer tut, was er kann, entfaltet sein Potential. Wer den Mut hat, die Komfortzone zu verlassen, wird belohnt."

Als Ratgeber, wie man ein ungewöhnlicher Unternehmer wird, will Gernig ihr Buch nicht verstanden wissen, eher als ein "Mutmachbuch". Emphatisch werden die teilweise skurrilen Lebensgeschichten der 21 Gründer geschildert sowie die Fährnisse und Erfolge ihrer Unternehmen kommentiert. Angelpunkte scheinen die Wege der Gründer "zur Selbstermächtigung". Über weite Strecken fühlt sich der Leser denn auch in ein Coaching-Seminar versetzt. Das ist nicht jedermanns Sache, auch nicht die an modischen Anglizismen reiche, keine Worthülse auslassende Diktion. Immerhin steht am Ende eines jeden Fallbeispiels Erkenntnisgewinn: Eine kurze Zusammenfassung legt dar, welche Faktoren und Eigenschaften zielführend waren und wie subjektiv ökonomische Chancen genutzt wurden.

Interessanter als die Einzelschicksale der Gründer sind die neun aktuellen Trends, von denen Gernig meint, dass sie ausschlaggebend für den Erfolg ihrer ungewöhnlichen Unternehmer gewesen seien. Diesen Trends widmet die Verfasserin nach inhaltlich passenden Porträts analytische Kapitel. Die jeweils 5 bis 10 Seiten machen die Essenz des Buches aus. Dass dabei der Trend zu mentalen Coaching-Techniken und die Beschreibung des boomenden Coaching-Marktes die Liste anführen, hat sicher mit Gernigs eigenem Job und ihren beruflichen Präferenzen zu tun. Denn Gernig hält Coaching für einen "Teil des modernen Health Style, der das Bedürfnis nach Fitness, Wellness und Gesundheit von Körper, Geist und Seele spiegelt". Den Trend zur Wellness sieht sie auch dort materialisiert, wo sich ihre ungewöhnlichen Unternehmer erfolgreich in Kulinarik, Gastronomie oder fernöstlichem Tourismus versuchen.

Origineller scheint ihre Beobachtung, dass das immer breitere Bemühen um Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung in zunehmendem Maße nicht mehr mit Verzicht und Verbot, sondern mit Ästhetik, Design und Spaß verbunden wird. Als Beispiel dient ihr ein junger Unternehmer aus Euskirchen, der aus alten Feuerwehrschläuchen modische Notebook- und Umhängetaschen näht und auf rege Nachfrage stößt. Es gehe heute nicht mehr um "Jute statt Plastik", sondern um die intelligente Weiterverwendung von Kunststoffen und die Rückführung anderer entsorgter Materialien in den Warenkreislauf. Dass "nachhaltig" dabei nicht Verzicht bedeutet, schon gar nicht Verzicht auf Ästhetik, zeige die Verwandlung von Abfallprodukten zu schicken Accessoires, Kleidungsstücken oder Möbeln. Derart smarter Konsum mache Appelle ans Gewissen überflüssig.

Ökonomisch am verheißungsvollsten scheint der Trend zum Verkauf individualisierter Erzeugnisse über das Internet, den Gernig am Beispiel des Berliner Online-Shops "MyParfum" diskutiert. "Die neuen Möglichkeiten der Digitalisierung treffen auf die Chancen von hochgradig individualisierten Ego-Märkten in Zeiten, in denen Menschen keine 08/15-Produkte und Dienstleistungen mehr wollen", sagt sie. Heute lassen sich etliche Erzeugnisse am Laptop nach eigenem Geschmack mitgestalten und online bestellen - Müsli, Tee und Schokolade ebenso wie T-Shirts, Boxershorts und Sportschuhe, Küchenregale und Kinderwagen. Individuelle Bedürfnisse finden im Netz offenbar immer häufiger personalisierte Lösungen. Denn digitale Kanäle machen Individualität auf Massenmärkten möglich - sowohl Offerten für ein kleines spezialisiertes Publikum als auch hochgradig individualisierte Produkte. "My Parfum" versuchte es erfolgreich mit Düften, die sich die Kunden selbst zusammenstellten. Erstaunlicherweise funktionierte digitales Eigen-Design trotz fehlender Sinneswahrnehmung auch dort, obwohl man die Inhaltsstoffe von Parfum eigentlich erst riechen müsste, bevor man sich für eine Kombination entscheidet.

Für Gernig ist das ein Beweis des ökonomischen Potentials, das speziell für Online-Firmen in der Personalisierung von Produkten steckt. Zu den Erfolgsfaktoren gehöre die verfügbare Vielfalt bei der Auswahl für den Kunden und sein spielerisches Erlebnis beim Design. Der Anbieter profitiere davon, dass auf Bestellung produziert werden könne und der Direktvertrieb Kosten spare. Gernigs Resümee: "Individualisierte Massenproduktion nach dem eigenen Geschmack der Kunden über digitale Kanäle zu ver-treiben ist ein Trend bei Start-up-Unternehmen."

ULLA FÖLSING

Kerstin Gernig: Werde, was Du kannst. Wie man ein ungewöhnlicher Unternehmer wird. Murmann Publishers, Hamburg 2014, 286 Seiten, 24,99 Euro

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