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In diesem Dialog mit einer literarischen Figur, dem Ehemann der "Madame Bovary" von Flaubert, geht es Améry um die soziale und ästhetische Ehrenrettung des verkannten Individuums, des bürgerlichen Subjekts. Es ist eine tiefgehende Auseinandersetzung mit Sartres Flaubert-Interpretation, wie sie in dem Monumentalwerk "Der Idiot der Familie " entwickelt wird - ja mehr noch: Es ist der Versuch der endgültigen Loslösung vom bewunderten intellektuellen Vorbild.
Diese Zusammenhänge, die ins Zentrum des philosophischen und ästhetischen Denkens von Améry führen, werden in diesem Band erstmals
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Produktbeschreibung
In diesem Dialog mit einer literarischen Figur, dem Ehemann der "Madame Bovary" von Flaubert, geht es Améry um die soziale und ästhetische Ehrenrettung des verkannten Individuums, des bürgerlichen Subjekts. Es ist eine tiefgehende Auseinandersetzung mit Sartres Flaubert-Interpretation, wie sie in dem Monumentalwerk "Der Idiot der Familie " entwickelt wird - ja mehr noch: Es ist der Versuch der endgültigen Loslösung vom bewunderten intellektuellen Vorbild.

Diese Zusammenhänge, die ins Zentrum des philosophischen und ästhetischen Denkens von Améry führen, werden in diesem Band erstmals eingehend dargestellt. Texte zu Sartre und Flaubert begleiten den Anmerkungsteil. Deutlich wird, welch hohen Anspruch Améry mit diesem Buch (und seinem öffentlichen Erfolg) verband und welchen Stellenwert es für Améry als literarischen Autor hat.

Der Bandherausgeber:

Hanjo Kesting wurde 1943 in Wuppertal geboren. Studium der Literaturwissenschaft, Geschichte und Philosophie. Redakteur beim NDR. Leiter der Redaktion "Kulturelles Wort" beim NDR seit 1973, von 1989 an Leiter der Hauptredaktion "Kulturelles Wort". Schwerpunkte: Literatur- und Musikkritik.
Autorenporträt
Jean Améry, im Oktober 1912 als Hans Mayer in Wien geboren, zählt zu den bedeutendsten europäischen Intellektuellen der sechziger und siebziger Jahre. Seine bahnbrechenden Essays sind in ihrer Bedeutung vielleicht nur mit den Schriften Hannah Arendts und Theodor W. Adornos zu vergleichen. Als Reflexion über die Existenz im Vernichtungslager stehen sie vermutlich Primo Levis Büchern am nächsten. Zugleich jedoch hat Améry wie kaum ein anderer Intellektueller die deutsche Öffentlichkeit mit französischen Denkern und Schriftstellern bekannt gemacht und konfrontiert.
Jean Améry starb im Oktober 1978 durch eigene Hand.

Von Irene Heidelberger-Leonard ist bei Klett-Cotta eine Biographie von Jean Améry erschienen.

Bei Klett-Cotta erscheint die neunbändige, reich kommentierte Werkausgabe mit zahlreichen noch nicht veröffentlichten Texten. Damit besteht zum ersten Mal ein Gesamtüberblick über das vielseitige Werk Amérys.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Als "Glücksfall" begrüßt Lothar Müller Jean Amerys im Rahmen einer Werkausgabe wieder veröffentlichte erzählerische und essayistische Verteidigung Charles Bovarys gegen dessen Autor Gustave Flaubert. Erstmals 1978 als letztes Buch vor Amerys Selbstmord erschienen, stieß der imaginäre Prozess Bovarys gegen Flaubert damals, wie Müller berichtet, auf Unverständnis. Zu maßlos erschien die Leidenschaft, mit der Amery Charles Bovary ausgestattet hatte, damit dieser Flaubert anklagen und als existentialistischer "Mensch in der Revolte" gegen das ihm zugeschriebene Schicksal seine Menschenrechte einfordern konnte. "Erhellend" findet Müller, dass die Herausgeber diesen imaginären Prozess mit Amerys Essays über Sartre und Flaubert kombiniert haben. So werde Sartre nicht nur als Ideengeber für Bovarys Revolte erkennbar, diese stellt sich auch als eine Auseinandersetzung mit Sartres Flaubertstudie dar.

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