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Der siebente Band der großen Werkausgabe vereinigt die für Amérys politisches Denken zentralen Aufsätze, vom ungedruckten Text bis zur berühmt gewordenen Streit-Schrift.
Die von Améry zum Zeitgeschehen verfaßten Kommentare und Analysen sind wegen ihrer gedanklichen Schärfe und stilistischen Brillanz heute noch lesenswert - und die wichtigsten von ihnen hat Stephan Steiner für diesen Band neu gelesen und kommentiert. Sie greifen Fragen der deutschen und internationalen Nachkriegsgeschichte auf: die der Nachwirkungen der NS-Epoche, des Antisemitismus- Problems und der politischen…mehr

Produktbeschreibung
Der siebente Band der großen Werkausgabe vereinigt die für Amérys politisches Denken zentralen Aufsätze, vom ungedruckten Text bis zur berühmt gewordenen Streit-Schrift.
Die von Améry zum Zeitgeschehen verfaßten Kommentare und Analysen sind wegen ihrer gedanklichen Schärfe und stilistischen Brillanz heute noch lesenswert - und die wichtigsten von ihnen hat Stephan Steiner für diesen Band neu gelesen und kommentiert. Sie greifen Fragen der deutschen und internationalen Nachkriegsgeschichte auf: die der Nachwirkungen der NS-Epoche, des Antisemitismus- Problems und der politischen Nachkriegsordnung. Améry hat über Gewalt, über die Anziehungskraft radikaler Bewegungen nachgedacht, über die heimatlose Linke, und früh schon taucht in seinen Analysen die Frage des politischen Terrorismus auf.
Die stupende thematische Vielfalt der Publizistik Amérys macht diesen Band zu einem Kompendium der deutschen Nachkriegsgeschichte - und sie zeigt einen etwas anderen Améry: »Hier erscheint er als aktivistisch, den Puls der Zeit fühlend, nicht selten hoffnungsgeladen. Zwischen dem aus Auschwitz Befreiten und dem Toten von Salzburg liegen immerhin 30 Jahre, indenen gelebt, debattiert und auch gekämpft wurde« (Steiner). Radikaler Humanismus ist der Maßstab dieser aufregend aktuellen Texte.
Autorenporträt
Jean Améry, im Oktober 1912 als Hans Mayer in Wien geboren, zählt zu den bedeutendsten europäischen Intellektuellen der sechziger und siebziger Jahre. Seine bahnbrechenden Essays sind in ihrer Bedeutung vielleicht nur mit den Schriften Hannah Arendts und Theodor W. Adornos zu vergleichen. Als Reflexion über die Existenz im Vernichtungslager stehen sie vermutlich Primo Levis Büchern am nächsten. Zugleich jedoch hat Améry wie kaum ein anderer Intellektueller die deutsche Öffentlichkeit mit französischen Denkern und Schriftstellern bekannt gemacht und konfrontiert.
Jean Améry starb im Oktober 1978 durch eigene Hand.

Von Irene Heidelberger-Leonard ist bei Klett-Cotta eine Biographie von Jean Améry erschienen.

Bei Klett-Cotta erscheint die neunbändige, reich kommentierte Werkausgabe mit zahlreichen noch nicht veröffentlichten Texten. Damit besteht zum ersten Mal ein Gesamtüberblick über das vielseitige Werk Amérys.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

Als "europäischen Intellektuellen" und "modernen Klassiker" charakterisiert Horst Meier den Schriftsteller Jean Amery, dessen politische Aufsätze nun als siebter Band der Werkausgabe vorliegen. Wie er berichtet, scheinen Amerys Lebensthemen, die Erfahrung der Folter und des Vernichtungslagers, in vielen Texten durch. Besonders interessant findet Meier die Texte, die unter der Überschrift "Terrorismus" beziehungsweise "Gewalt und Gegengewalt" stehen. Er betont die frühe Diskussion der "Grenzen politischer Gewaltphilosophie" bei Amery. Gleichwohl habe sich dieser später den Vorwurf gemacht, nicht präzise und unmissverständlich genug zwischen legitimer und illegitimer Gewalt unterschieden zu haben. In den Briefen Amerys etwa an den ehemaligen SS-Freiwilligen und Schriftsteller Hans Egon Holthusen, oder an Erich Fried, Simon Wiesenthal, Albert Speer und Golo Mann, die sich auch in vorliegendem Band finden, erweist sich der Autor für Meier als "genauer Beobachter und leidenschaftlicher Teilnehmer der politischen Szene". Ausführlich würdigt er abschließend Amerys "Art des Denkens", die seine Texte "so überaus lesenswert" mache: sein "dialogisches Schreiben", seine "unablässige Selbstbefragung", die "Klarheit des Gedankens und die "Rationalität und ideologische Unbestechlichkeit".

© Perlentaucher Medien GmbH…mehr