Diese Sammlung von 80 Gedichten, Celans sechster Gedichtband, erschien 1967 im Suhrkamp Verlag in Frankfurt am Main. Die Entstehung der darin aufgenommenen Gedichte reicht zurück bis ins Jahr 1963. Die letzten Gedichte entstanden im September 1965. Die zyklische Anordnung in sechs Binnenzyklen entspricht in etwa den Entstehungsphasen. Der erste Zyklus der Sammlung erschien im Herbst 1965 unter dem Titel Atemkristall, mit acht Radierungen von Gisèle Celan-Lestrange, in einer einmaligen bibliophilen Ausgabe bei Brunidor, Paris. Atemwende fand in der Rezeption beachtliche Resonanz, bei der erneut…mehr
Diese Sammlung von 80 Gedichten, Celans sechster Gedichtband, erschien 1967 im Suhrkamp Verlag in Frankfurt am Main. Die Entstehung der darin aufgenommenen Gedichte reicht zurück bis ins Jahr 1963. Die letzten Gedichte entstanden im September 1965. Die zyklische Anordnung in sechs Binnenzyklen entspricht in etwa den Entstehungsphasen. Der erste Zyklus der Sammlung erschien im Herbst 1965 unter dem Titel Atemkristall, mit acht Radierungen von Gisèle Celan-Lestrange, in einer einmaligen bibliophilen Ausgabe bei Brunidor, Paris. Atemwende fand in der Rezeption beachtliche Resonanz, bei der erneut Unverständnis und der Vorwurf mangelnden Wirklichkeitsbezuges mit der Erkenntnis politischer Implikationen und der Einsicht in den »Realismus« der Gedichte zusammenprallten.
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Autorenporträt
Celan, PaulPaul Celan wurde am 23. November 1920 als Paul Antschel als einziger Sohn deutschsprachiger, jüdischer Eltern im damals rumänischen Czernowitz geboren. Nach dem Abitur 1938 begann er ein Medizinstudium in Tours/Frankreich, kehrte jedoch ein Jahr später nach Rumänien, zurück, um dort Romanistik zu studieren. 1942 wurden Celans Eltern deportiert. Im Herbst desselben Jahres starb sein Vater in einem Lager an Typhus, seine Mutter wurde erschossen. Von 1942 bis 1944 musste Celan in verschiedenen rumänischen Arbeitslagern Zwangsarbeit leisten. Von 1945 bis 1947 arbeitete er als Lektor und Übersetzer in Bukarest, erste Gedichte wurden publiziert. Im Juli 1948 zog er nach Paris, wo er bis zu seinem Tod lebte. Im selben Jahr begegnete Celan Ingeborg Bachmann. Dass Ingeborg Bachmann und Paul Celan Ende der vierziger Jahre und Anfang der fünfziger Jahre ein Liebesverhältnis verband, das im Oktober 1957 bis Mai 1958 wieder aufgenommen wurde, wird durch den posthum veröffentlichten
Briefwechsel Herzzeit zwischen den beiden bestätigt. Im November 1951 lernte Celan in Paris die Künstlerin Gisèle de Lestrange kennen, die er ein Jahr später heiratete. 1955 kam ihr gemeinsamer Sohn Eric zur Welt. Im Frühjahr 1970 nahm sich Celan in der Seine das Leben.