Mieczyslaw Weinberg war als Komponist polnisch-jüdischer Herkunft in der Sowjetunion ein Außenseiter. Die vorliegende Arbeit nimmt in den Blick, wie Weinberg unter den kulturpolitischen Gegebenheiten eigene Handlungsräume erschloss und seinen Eigensinn bewahrte.In den Fokus gerät dabei insbesondere eine Reihe von Werken aus Weinbergs späterer Schaffensphase, die dem Andenken an seine Familienmitglieder gewidmet ist - sie alle wurden nach dem Überfall der Nationalsozialisten auf Polen Opfer des Holocaust. Die Verarbeitung dieses Traumas erweist sich als Antrieb, der sich durch das gesamte Werk Mieczyslaw Weinbergs verfolgen lässt.Antonina Klokova fördert ein dichtes intertextuelles Bezugsnetz im Werk Weinbergs und darüber hinaus zutage, aus dem die späten Instrumentalkompositionen ein "gattungsübergreifendes musikalisches Gedächtnis" formen. Zunehmend zurückgezogen schuf Weinberg damit ein persönliches Memorial des traumatischen 20. Jahrhunderts.
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