Das "Elfriede Jelinek Werkverzeichnis" ist ein philologisches Grundlagenwerk, das zum ersten Mal alle Werke Elfriede Jelineks bibliographisch erfasst und darüber hinaus eine Gesamtauflistung der Übersetzungen von Jelinek-Werken in andere Sprachen gibt. Weiters sind alle Interviews, die Jelinek gegeben hat, aufgenommen und auch die gesamte Forschungsliteratur und die Rezensionen. Eine Aufstellung über Schwerpunktsendungen zu Jelinek in Radio und Fernsehen und der Bearbeitungen, die andere KünstlerInnen von Jelinek-Werken vorgenommen haben, runden das Werkverzeichnis ab. Erstmals wird das Werk Jelineks in seiner ganzen Dimension erschlossen, wobei auch bislang unbekannte und in keiner Weise aufgearbeitete Bereiche wie die Übersetzungen, die Jelinek erstellt hat, Jelineks essayistische Texte, ihre Kurzprosa, ihre Lyrik und ihre Kompositionen Berücksichtigung finden. Das Werkverzeichnis ist nicht nur als bibliographisches Nachschlagewerk konzipiert, das zum ersten Mal eine fundierte und überprüfte Basis für die wissenschaftliche Beschäftigung mit Jelineks Werken gibt, es liefert darüber hinaus zu den jeweiligen Werken und Werkgruppen Basisinformationen, die eine gesicherte Grundlagenforschung ermöglichen. Es werden so die unmittelbaren Anlässe der Werke, Daten zu Produktionen und Aufführungsverzeichnisse dargelegt sowie inhaltliche Kurzkommentierungen vorgenommen. Das Werkverzeichnis bietet zudem Werkausschnitte und Texte, die einen ersten Eindruck der Werke ermöglichen und zu einer weiteren Beschäftigung mit ihnen anregen. Geplant ist, das Werkverzeichnis auch nach dem Erscheinen fortzuführen. In bestimmten Zeitabständen sollen überarbeitete Neuauflagen folgen, in denen die jeweiligen Bereiche auf den letzten Stand gebracht worden sind.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Als "gelistete Lüste" bezeichnet "czz" Pia Jankes Werkverzeichnis von Elfriede Jelinek. Für ihn ist der "660-Seiten-Ziegel" eine Landkarte, mit der sich zukünftige Lese-Expeditionen planen lassen. Mit Hilfe des "voluminösen" Führers lasse sich selbst bei einer Autorin wie Jelinek noch "unbekanntes Terrain" erschließen. Denn es zählt nicht nur sämtliche Romane, Prosa- und Theaterstücke, Drehbücher, Hörspiele, Libretti und Essays auf, sondern bietet darüber hinaus auch ein "Panorama" der weniger populären Veröffentlichungen wie musikalischen Kompositionen oder den Übersetzungsarbeiten, jubelt der Rezensent. Während man Jelinek so als "radikal disziplinierte Textarbeiterin" kennen lernt, darf bei der Lektüre geblättert und genossen werden. Das "nichtlineare Surfen" werde durch die "zahllosen" Querverweise ideal gefördert.
© Perlentaucher Medien GmbH
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