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Die hier vorgelegte Auswahledition der Bergengruenschen Aufzeichnungen trägt bei zur Vermittlung von Weltbildern und Werthaltungen der "inneren" und "äußeren" Emigration, wie dies von der zeithistorischen Forschung seit Erscheinen der "Tagebücher" Victor Klemperers (1995) und des "Geheimreports" Carl Zuckmeyers (2002) vielfach eingefordert wird.

Produktbeschreibung
Die hier vorgelegte Auswahledition der Bergengruenschen Aufzeichnungen trägt bei zur Vermittlung von Weltbildern und Werthaltungen der "inneren" und "äußeren" Emigration, wie dies von der zeithistorischen Forschung seit Erscheinen der "Tagebücher" Victor Klemperers (1995) und des "Geheimreports" Carl Zuckmeyers (2002) vielfach eingefordert wird.
Autorenporträt
Werner Bergengruen, geb. am 16. September 1892 in Riga, war nach dem Ersten Weltkrieg Journalist und begann ab 1923 zu veröffentlichen. 1936 trat er zum Katholizismus über, 1937 wurde er aus der Reichsschrifttumskammer ausgeschlossen und lebte danach zurückgezogen in Bayern und Tirol, später in der Schweiz. Er starb am 4. September 1964 in Baden-Baden.

Frank-Lothar Kroll, 1959 in Aachen geboren, studierte in Bonn und Köln Geschichte, Kunstgeschichte, Germanistik, Philosophie und Religionswissenschaften, Inhaber der Professur für Europäische Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts an der Technischen Universität Chemnitz. Kroll amtierte ab 1992 als Präsident der Werner Bergengruen-Gesellschaft e. V., erhielt 1996 den Louis Ferdinand Preis des Preußeninstituts und ist seit 1996 Ordentliches Mitglied der Preußischen Historischen Kommission sowie seit 2006 deren amtierender Vorsitzender.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Als einen der "erfolgreichsten" Autoren des 20. Jahrhunderts und wichtigen Vertreter der "inneren Emigration" stellt uns rezensent Frank-Rutger Hausmann den Schriftsteller Werner Bergengruen vor, der zwar aus der "Reichsschriftumskammer" ausgeschlossen war, dennoch bis zum Zweiten Weltkrieg in Deutschland veröffentlichen konnte, informiert der Rezensent. Für diesen Auswahlband von Bergengruens Schriften hat der Herausgeber Frank-Lothar Kroll vor allem Tagebucheinträge zusammengestellt, um dessen Haltung gegenüber den Nationalsozialisten zu beleuchten, stellt Frank-Rutger Hausmann fest. Im Gegensatz zu Tagebucheintragungen von Ernst Jünger, Reinhold Schneider und anderen Zeitgenossen werden in Bergengruens Aufzeichnungen die "politischen Ereignisse" nicht kommentiert, sondern in "Reflexionen und Aphorismen" gegossen und so mancher Schriftstellerkollege, der sich mit den Nationalsozialisten einließ, aufs Korn genommen. Gerade diese Porträts lobt der Rezensent als besonders "hellsichtig und sarkastisch", wie er überhaupt Bergengruens Gespür für die "moralischen, politischen und ästhetischen Misstöne deutschtümelnder Verwirrungen" bewundert. Für diese Haltung hat Hausmann dann auch "nichts als Bewunderung" übrig.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Ein großes Lob den Herausgebern für einen in der Tat ganz wesentlichen Beitrag zur Geschichte der "Inneren Emigration" in Deutschland und für ein menschlich bewegendes Zeugnis!" Alice Bolterauer in: sehepunkte 6, 2006 / Nr. 4 (15.4.06)