Die vorliegende Studie leistet einen originellen Beitrag zur Klärung der wichtigsten Begriffe, Argumente und Alternativen in der zeitgenössischen Werte-Debatte. Werte, so die Ausgangsthese des Autors, sind praktische Gründe, an denen wir unser Handlungen und unsere Emotionen orientieren können. Sie dürfen nicht auf Moral oder Gerechtigkeit und schon gar nicht auf Sekundärtugenden wie Disziplin, Fleiß oder Höflichkeit reduziert werden. Werte sind vielmehr die Bausteine, aus denen sich der Mensch ein gutes Leben zimmern kann.Vom Wert des Lebens über die Werte der Sinnesfreuden, der Freundschaft und Familie, der Freiheit, des Wissens und der Erfahrung von Kunst bis zum Wert der globalen Gerechtigkeit reicht das Spektrum der Untersuchung des Tübinger Philosophen Peter Rinderle. Sein Fazit lautet: Die verschiedenen Werte entspringen keiner gemeinsamen Quelle, sie befinden sich in einem unversöhnlichen Widerstreit. Dennoch wird die Fähigkeit, unser Handeln und Fühlen zu begründen, nicht grundsätzlich durch diesen Widerstreit in Frage gestellt. Die Vielfalt der Werte bildet vielmehr eine unabdingbare Voraussetzung für eine freie und selbstverantwortliche Lebensgestaltung. Obwohl es sich auf dem aktuellen Stand der internationalen Forschung befindet, wendet sich das im Rahmen eines interdisziplinären "Ethisch-philosophischen Grundlagenstudiums" für Lehramtsstudierende entstandene Buch direkt an den interessierten Laien und ermöglicht einen gut lesbaren Einstieg in die Grundprobleme der philosophischen Ethik.