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Heinrich August Winklers vierbändige "Geschichte des Westens" ist ein vielfach gerühmtes Meisterwerk der deutschen Geschichtsschreibung und mit rund 150.000 verkauften Exemplaren zugleich ein eindrucksvoller Bucherfolg. Doch nicht jeder kann die gewaltigen Dimensionen dieser vieltausendseitigen Gesamtdarstellung bewältigen. Deshalb hat der große Historiker diese einbändige Weltgeschichte geschrieben, die den Weg des Westens von den Anfängen in der Antike bis in unsere unmittelbare Gegenwart erzählt und zugleich die großen Deutungslinien prägnant herausarbeitet.
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Produktbeschreibung
Heinrich August Winklers vierbändige "Geschichte des Westens" ist ein vielfach gerühmtes Meisterwerk der deutschen Geschichtsschreibung und mit rund 150.000 verkauften Exemplaren zugleich ein eindrucksvoller Bucherfolg. Doch nicht jeder kann die gewaltigen Dimensionen dieser vieltausendseitigen Gesamtdarstellung bewältigen. Deshalb hat der große Historiker diese einbändige Weltgeschichte geschrieben, die den Weg des Westens von den Anfängen in der Antike bis in unsere unmittelbare Gegenwart erzählt und zugleich die großen Deutungslinien prägnant herausarbeitet.

"Heinrich August Winkler stellt die Fragen an die Geschichte, die uns bei der Lösung der gegenwärtigen Probleme umtreiben. In einer Welt, die aus den Fugen zu geraten scheint, vermittelt uns seine monumentale Erzählung der Geschichte des Westens originelle Einblicke und Denkanstöße."
Frank-Walter Steinmeier, Bundespräsident
Autorenporträt
Heinrich August Winkler ist einer der prominentesten deutschen Historiker. Seine Werke "Der lange Weg nach Westen" und "Geschichte des Westens" sind weithin gelesene Bestseller. Von 1991 bis 2007 war er Professor für Neueste Geschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin. 2014 erhielt er den Europapreis für politische Kultur der Hans Ringier Stiftung und 2016 den Leipziger Buchpreis für Europäische Verständigung. 2018 erhielt er das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 04.02.2020

Scheitert das Projekt?
Das Ringen des modernen Westens mit sich selbst - Anspruch und Wirklichkeit

Der Westen! Seit Jahren scheint er nur noch unterzugehen - zumindest auf dem Büchermarkt. Finanzkrise, Wirtschaftskrise, Demokratiekrise, EU-Krise, Nato-Krise - zentrale Bereiche und Institutionen des Westens scheinen ohne den Zusatz "Krise" gar nicht mehr beschreibbar, zumindest nicht zwischen zwei Buchdeckeln. Zwar hat sich auch Heinrich August Winkler mit der Zuspitzung der Flüchtlingskrise in Europa 2015 dem Geleitzug von Krisen-Büchern angeschlossen und seine "Zerreißproben" Deutschlands, Europas und des Westens insgesamt präsentiert. Aber bereits zwei Jahre später gab der Berliner Historiker auf seine selbstgestellte Frage "Zerbricht der Westen?" mit dem Untertitel "Über die gegenwärtige Krise in Europa und Amerika" eine Antwort, die das aktuelle Geschehen wohltuend in einen größeren Zusammenhang einordnete.

Eben darin ist er besonders gut - in der Einordnung, in der Erklärung. Im Gegensatz zu so manchem Illuminierer angeblich kurz bevorstehender Untergänge des Westens hat sich Winkler über viele Jahre erst einmal mit dem Werden, mit dem Aufstieg von Amerika und Europa beschäftigt. Dadurch hat er ein stark ausgeprägtes Gespür für die Grundlagen und Voraussetzungen der westlichen Erfolge entwickelt. Dass für diese lange Wege zurückzulegen waren, hat bereits sein Standardwerk über die Weimarer Republik gezeigt, gefolgt von seinen Bestsellern zum Weg und zur Geschichte des Westens.

Nun ist Winkler zurück - mit einer Art "Best of" seiner Beschreibungen der westlichen Welt. Bei ihm umfasst allerdings auch die Zusammenfassung der großen Linien seiner schon von ihrem Umfang her monumentalen Werke beinahe tausend Seiten. Für diese "Straffung" macht er direkt zu Beginn die Notwendigkeit eines Verzichts auf eine "flächendeckende" Darstellung geltend. Er beschränkt sich nun mehr oder weniger auf fünf Länder des transatlantischen Westens, die auch seine Gegenwart wie Zukunft stark prägen dürften: die Vereinigten Staaten von Amerika, Großbritannien, Frankreich, Deutschland und Italien. Dies bedeutet allerdings nicht, dass Winkler das östliche Mitteleuropa oder die einstigen britischen Siedlungskolonien Kanada, Australien und Neuseeland vollkommen außen vor lässt - wie sollte man auch ohne sie die Geschichte Amerikas und Europas verstehen können?

Winkler bleibt bei seiner klassischen Definition des "Westens". Für ihn ist er weiterhin der aus dem mittelalterlichen Okzident, dem lateinischen Europa oder dem Europa der Westkirche hervorgegangene, durch gemeinsame kultur-, sozial- und rechtsgeschichtliche Tradition geprägte Teil der Welt, in dem im Zuge der beiden atlantischen Revolutionen des späten 18. Jahrhunderts, der Amerikanischen Revolution von 1775/76 und der Französischen Revolution von 1789, erstmals ein den "modernen" Westen konstituierendes normatives Projekt formuliert wurde, eine politische Ordnung, die sich auf die Ideen der unveräußerlichen Menschenrechte, der Herrschaft des Rechts, der Gewaltenteilung, der Volkssouveränität und der repräsentativen Demokratie gründet.

Wer sich diesen ursprünglichen "Leistungskatalog" westlicher Werte vor Augen führt, der dürfte rasch den Eindruck bekommen, dass sich die Gesellschaften des Westens der Gegenwart mindestens genauso stark von sich selbst herausgefordert sehen wie von außen, von Wirtschafts- und Herrschaftsformen mit einem anderen Leistungskatalog. Der Brexit, die Präsidentschaft von Donald Trump oder autoritäre Regime innerhalb der Europäischen Union stehen jeweils symbolisch für diese inneren Herausforderungen.

Gerade weil Winkler in seiner verdichteten Geschichte der westlichen Welt noch stärker als bislang die "Ortsbestimmung der Gegenwart" in den Vordergrund rückt, um den heutigen krisenhaften Zustand des Westens historisch erklären zu können, ist er gut beraten gewesen, den bewährten Blick des erfahrenen Historikers beizubehalten und ihn nicht etwa gegen den derzeit beliebten, aber letztendlich wenig Erkenntnis stiftenden Alarmismus in Medien und Politik einzutauschen.

So wird in Winklers Kurzfassung seiner mehr als 4000 Seiten umfassenden Geschichte des modernen Westens nun noch klarer, wie sehr ebendiese Geschichte eine der Widersprüche und Ungleichzeitigkeiten ist. Bei ihm wird noch einmal erlebbar, wie heftig von Beginn an um die Aneignung oder Verwerfung der Ideen von 1776 und 1789 gekämpft wurde, wie stark bis heute um verengende oder erweiternde Interpretationen der in Amerika und Frankreich verkündeten politischen Konsequenzen der Aufklärung gerungen wird. Geradezu zeitlos, die westliche politische Kultur betreffend, wirkt auch Winklers Beobachtung, dass die Geschichte des modernen Westens schon immer auch eine brutaler Verstöße gegen die einst proklamierten Prinzipien, eine Abfolge von Konflikten zwischen Normen und Interessen, ein Ausdruck des anscheinend unaufhebbaren Spannungsverhältnisses zwischen der Logik der Werte und der Logik der Macht war.

Schlagen bereits diese Kontinuitäten einen Bogen hin zur aktuellen Nachrichtenlage, so spiegelt sich diese erst recht in der Feststellung Winklers, dass sich die Geschichte des Westens auch um Selbstkritik und Selbstkorrekturen, also um Lernprozesse dreht. Ebenhier setzt er mit seinem beratenden Ausblick an, der von einem nüchternen Realismus durchzogen ist: Im militärischen Bereich hält er glaubwürdige Beiträge der Europäer zum Abbau der Disproportionalität zwischen beiden Seiten des Atlantiks nicht nur für zumutbar, sondern auch für notwendig. Ein Europa, das seinen "way of life" bewahren und weiterentwickeln wolle, müsse mehr für seine Verteidigung tun.

Mit Blick auf die außereuropäische Welt hält Winkler es für falsch, der Bevölkerung irgendeines nichtwestlichen Landes, etwa Chinas, eine strukturelle Unempfänglichkeit gegenüber den Ideen individueller Menschenrechte, des Rechtsstaats und der Demokratie zuzuschreiben. Um ihm hier zumindest nicht vollends widersprechen zu können, genügen die aktuellen Bilder aus Hongkong.

Die Geschichte scheint auch auf seiner Seite, wenn er festhält, dass die Praxis des Westens bis heute nicht vermocht hat, das normative Projekt des Westens zu widerlegen. Dessen korrigierende Kraft hat sich nach Winklers Prognose in der ständigen Ausweitung der Bürgerrechte, in immer neuen Anläufen zur Minderung der sozialen Ungleichheit, zur Zähmung des Kapitalismus und eines die natürliche Umwelt zerstörenden Wachstumsfetischismus zwar bewährt, aber noch längst nicht erschöpft. Auf allen diesen Gebieten bleibe der Korrekturbedarf groß. Wer will ihm da widersprechen? Die Untergangspropheten des Westens sicherlich nicht.

THOMAS SPECKMANN

Heinrich August Winkler: Werte und Mächte. Eine Geschichte der westlichen Welt.

C.H. Beck Verlag, München 2019. 968 S., 38,- [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"Der Klappentext verspricht einen "Meisterkurs" in Geschichte, der Inhalt hält das Versprechen."
Dresdner Morgenpost

"Winkler hat nichts anderes als den Herodot für unsere Zeit geschrieben (...) unbedingt empfehlenswert."
Internationale Politik, Jan Techau

"Wer (...) die heutigen Krisen verstehen will, kann dies anhand dieses Geschichtswerkes besser nachvollziehen."
Vatican News, Mario Galgano

"Der Westen ist das Lebensthema des Historikers Heinrich August Winkler. In seinem Buch 'Werte und Mächte' hat er noch einmal Stärken und Schwächen der westlichen Demokratien analysiert."
Deutschlandfunk Kultur, Winfried Sträter

"Ein solides Buch zu einem düsteren, bisher etwas vernachlässigten Thema."
ZEIT, Robert Schediwy

"Winklers großes historisches Werk zeichnet die Genese der Werte und Prinzipien, die heute die Grundlage der liberalen Demokratie bilden, seit der Antike nach."
WELT, Richard Herzinger

"Hervorragend präsentiert."
Lebensart Buchtipp

"Ein Standardwerk schon jetzt, und natürlich nicht nur für Spezialisten."
Rheinische Post

"Der Leser lernt, was der Westen ist, was ihn ausmacht, wie er dazu wurde, welche seine Gefährdungen sind. Wieder setzt Winkler einen Standard."
Dresdner Morgenpost

"Wohl niemand hat die Geschichte des Westens so akribisch erforscht und sie auch in ihren langen Linien so erhellend beschrieben, wie es der Historiker Heinrich August Winkler tat."
Hessische Allgemeine, Tibor Pésza

"Die intellektuelle Öffnung unseres Landes für Freiheit und Demokratie ist zu einem guten Teil auch die Leistung von Heinrich August Winkler."
Walter Steinmeier


"Was den Autor seit je her auszeichnet: Er ist einfach ein guter Erzähler."
Stephan Speicher, DIE ZEIT
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