Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,7, Westfälische Wilhelms-Universität Münster (Germanistisches Institut), Veranstaltung: Seminar, Sprache: Deutsch, Abstract: In der vorliegenden Arbeit wird die Figur des Werthers aus dem Roman "Die Leiden des jungen Werther" von Johann Wolfgang Goethe im Hinblick auf seine Fixierung und Erhöhung Lottes untersucht. Durch diese Fixierung wirkt Werther orientierungslos und scheint seinen Platz in der Gesellschaft nicht finden zu können, was am Ende in den Selbstmord führt.Werther scheint bei Lotte Geborgenheit und Schutz zu suchen und sie als Mutterersatz zu sehen. Doch ist Lotte nicht eher ein Wunschbild Werthers? Füllt Werther sie nicht viel mehr mit seinen eigenen Wünschen und Vorstellungen aus? Warum Werther so fixiert auf Lotte ist, seine Gedanken und Gefühle auf sie projiziert und sie über ihre Person erheben zu scheint, soll durch die Psychoanalyse Sigmund Freuds mit besonderem Blick auf den Ödipuskomplex geklärt werden.Doch auch Lottes eventuelle Mitschuld an Werthers Selbstmord soll hier untersucht werden. Lottes "exzessive Mutterbindung" und ihr "Bestreben, die durch den Tod der Mutter unwiederbringlich zerstörte Einheit der Familie in einer mythischen Realität wiederherzustellen" scheinen Werthers ödipale Neigungen zum Vorschein zu bringen oder sie auf jeden Fall zu bestärken.
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