Wie überwindet man die Hürden von der wertorientierten Strategieentwicklung bis zu ihrer erfolgreichen Implementierung? Die Autoren verbinden wissenschaftliche Erkenntnisse mit Anwendungen und Beispielen aus der Unternehmenspraxis. Führungskräfte erfahren, wie man den Wert eines Unternehmens durch ein maßgeschneidertes Wertsteigerungsprogramm rasch und nachhaltig steigern kann. Studenten werden an die anwendungsbezogenen Ansätze und Methoden der wertorientierten Unternehmensführung herangeführt.
"Ausgehend von Beispielen wie Siemens gibt Ihnen das Buch das Rüstzeug an die Hand, auch in Ihrem Unternehmen der Wertorientierung den gebotenen Stellenwert einzuräumen. Zunächst schildern die Autoren, wie wichtig die Zielformulierung" ist. Als nächster Schritt wird die Wertsteigerung innerhalb der Unternehmensstrategie als Leitziel definiert, um anschließend "4 Wegweiser für ein Wertsteigerungsprogramm" aufzuzeigen. Besonders aufschlussreich in dem Buch ist der Abschnitt über die Umsetzung der Wertstrategie." Der Platow Brief
"Wertorientierte Unternehmensführung" liefert einen aktuellen und detaillierten Überblick über wesentliche Theorien des strategischen Managements sowie moderne Methoden der Unternehmensbewertung. Zugleich gehen die Autoren über ein reines Kompendium hinaus, indem sie jede Theorie und Methode durch die Brille der Wertorientierung betrachten. Die Kombination aus Wissenschaftstheorien und konkreten Wegweisern zur Umsetzung im Unternehmen macht das Buch sowohl für Studenten und Doktoranden der Wirtschaftswissenschaften als auch für den Unternehmer interessant." e-fellows.net
"Das Buch gibt wertvolle Anregungen für Führungskräfte in Unternehmen sowie für Interessierte in Hochschulen und in der Weiterbildung, die sich bereits mit gängigen Wertsteigerungskonzepten beschäftigt haben." Handelsblatt
"Das Buch schlägt die Brücke zwischen Theorie und Praxis und verbindet wissenschaftliche Erkenntnisse zu wertorientierter Strategieentwicklung. Es reiht sich ein unter die Top-Werke zur Wertorientierten Unternehmensführung und fördert Akzeptanz, Verständnis und Verbreitung dieses Führungs- und Steuerungsansatzes." CM controller magazin
"Das Buch liefert einen geschlossenen Rahmen für die Entwicklung, Einführung und Anpassung einer wertorientierten Führung im Unternehmen. Die theoretischen Hintergründe werden aufgezeigt und Anregungen für die Umsetzung geliefert, die mit vielen praktischen Beispielen unterlegt sind. Dieses Buch ist nicht nur eine Quelle an Hinweisen und Erfahrungen, sondern es präsentiert sich darüber hinaus auch als eine interessante und gut lesbare Lektüre." Betriebs-Berater
"Der renommierte Betriebswirtschaftler Adolf Coenenberg und der McKinsey-Berater Rainer Salfeld entwerfen ein Gesamtkonzept wertorientierter Unternehmensführung, das im Gegensatz zu anderen Publikationen von der Strategieentwicklung bis zur Implementierung reicht." FAZ
"Wertorientierte Unternehmensführung" liefert einen aktuellen und detaillierten Überblick über wesentliche Theorien des strategischen Managements sowie moderne Methoden der Unternehmensbewertung. Zugleich gehen die Autoren über ein reines Kompendium hinaus, indem sie jede Theorie und Methode durch die Brille der Wertorientierung betrachten. Die Kombination aus Wissenschaftstheorien und konkreten Wegweisern zur Umsetzung im Unternehmen macht das Buch sowohl für Studenten und Doktoranden der Wirtschaftswissenschaften als auch für den Unternehmer interessant." e-fellows.net
"Das Buch gibt wertvolle Anregungen für Führungskräfte in Unternehmen sowie für Interessierte in Hochschulen und in der Weiterbildung, die sich bereits mit gängigen Wertsteigerungskonzepten beschäftigt haben." Handelsblatt
"Das Buch schlägt die Brücke zwischen Theorie und Praxis und verbindet wissenschaftliche Erkenntnisse zu wertorientierter Strategieentwicklung. Es reiht sich ein unter die Top-Werke zur Wertorientierten Unternehmensführung und fördert Akzeptanz, Verständnis und Verbreitung dieses Führungs- und Steuerungsansatzes." CM controller magazin
"Das Buch liefert einen geschlossenen Rahmen für die Entwicklung, Einführung und Anpassung einer wertorientierten Führung im Unternehmen. Die theoretischen Hintergründe werden aufgezeigt und Anregungen für die Umsetzung geliefert, die mit vielen praktischen Beispielen unterlegt sind. Dieses Buch ist nicht nur eine Quelle an Hinweisen und Erfahrungen, sondern es präsentiert sich darüber hinaus auch als eine interessante und gut lesbare Lektüre." Betriebs-Berater
"Der renommierte Betriebswirtschaftler Adolf Coenenberg und der McKinsey-Berater Rainer Salfeld entwerfen ein Gesamtkonzept wertorientierter Unternehmensführung, das im Gegensatz zu anderen Publikationen von der Strategieentwicklung bis zur Implementierung reicht." FAZ
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 29.03.2004Vertrauen durch Transparenz
Der Weg zu einer hohen Marktkapitalisierung
Adolf Coenenberg / Rainer Salfeld: Wertorientierte Unternehmensführung. Vom Strategieentwurf zur Implementierung. Schäffer-Poeschel Verlag, Stuttgart 2003, 315 Seiten, 49,95 Euro.
Samuel Di Piazza Jr. / Robert Eccles: Vertrauen durch Transparenz. Die Zukunft der Unternehmensberichterstattung. Wiley-VCH Verlag, Weinheim 2003, 225 Seiten, 34,90 Euro.
Die Kapitalmärkte stellen mehr denn je die Grundlage der Vermögensbildung in der Welt dar. Dementsprechend müssen sie gehegt und gepflegt werden. Dies geschieht am besten dadurch, daß die Unternehmen konsequent auf allen Ebenen eine wertorientierte Unternehmensführung praktizieren, die auf eine hohe Marktkapitalisierung zielt, und über ihre wirtschaftliche Situation sowie vor allem über ihre Chancen und Risiken ausgewogen und überzeugend berichten. Die Durchsetzung der wertorientierten Unternehmensführung als Managementprinzip und ein neuartiges, über den konventionellen, vergangenheitsorientierten Jahresabschluß hinausgehendes Berichtswesen ("Corporate Reporting"), das Investoren und anderen "Stakeholdern" die Möglichkeit bietet, die berichtenden Unternehmen auch im Hinblick auf die eigenen Risikopräferenzen zu bewerten, sind insofern zwei Seiten einer Medaille. Die vorliegenden Schriften fokussieren jeweils eine der beiden Seiten und ergänzen sich gut, obwohl sie völlig unabhängig voneinander entstanden sind.
Der renommierte Betriebswirtschaftler Adolf Coenenberg (Universität Augsburg) und der McKinsey-Berater Rainer Salfeld entwerfen ein Gesamtkonzept wertorientierter Unternehmensführung, das im Gegensatz zu anderen Publikationen von der Strategieentwicklung bis zur Implementierung reicht. Die beiden Autoren machen zu Recht geltend, daß die in der Praxis oftmals anzutreffende Verkürzung der wertorientierten Unternehmensführung auf die Anwendung neuer wertorientierter Kennzahlen im Controlling alleine nicht zu einer Steigerung der Marktkapitalisierung eines Unternehmens führen kann. Wertorientierte Unternehmensführung betrachten sie als eine Führungsphilosophie für das gesamte Unternehmen.
Unter Rückgriff auf die "Discounted-Cash-flow-Methode" entwickeln sie einen ganzheitlichen Ordnungs- und Handlungsrahmen für die Steigerung des künftigen Cash-flow und für die Optimierung der Kapitalkosten als den beiden Bestimmungsgrößen des Unternehmenswertes. Sie lassen sich dabei von dem Gedanken leiten, daß wertorientierte Unternehmensführung von allen Akteuren im Unternehmen täglich gelebt werden muß. Vor diesem Hintergrund skizzieren sie unter Einbeziehung von Beispielen bekannter Konzerne drei Aktionsfelder: Erstens die Festlegung einer wertorientierten Zielsetzung für das Unternehmen unter Berücksichtigung der internen Ansprüche des Managements und der Mitarbeiter sowie der externen Erwartungshaltung aller Stakeholder; zweitens die Entwicklung einer "Wertstrategie" mit den Elementen Umsatzsteigerung/Wachstum, "operative Exzellenz" mit Produkten und Prozessen, Optimierung der Finanz- und Vermögensstruktur sowie aktives Portfoliomanagement. Den dritten Schwerpunkt, der in der Fachliteratur üblicherweise viel zu kurz kommt, bildet die Anwendung von Wertstrategien durch optimale Auf- und Einstellung der Unternehmensmannschaft, die richtige Besetzung erfolgskritischer Positionen sowie eine insgesamt zielorientierte Einbindung aller Beteiligten. Hinzu kommen auch praktikable Vorschläge zu einem wertorientierten Controlling und zur adäquaten Kommunikation mit den Kapitalmärkten.
Die gut aufgebaute Schrift, die freilich nicht nur völlig Neues beinhaltet und auch nicht alle Details voll ausleuchtet, spricht sowohl wissenschaftlich interessierte Leser als auch Praktiker an. Letzteren bietet sie eine Methodik, welche die systematische Erarbeitung eines Maßnahmenprogramms unterstützt, das über einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren zu einer überlegenen Unternehmenswertsteigerung führen sollte.
An diesem Buch haben viele dienstbare Geister mitgearbeitet, die erfreulicherweise am Ende mit Angabe der von ihnen konzipierten Kapitel aufgeführt werden. Dennoch ist kein heterogenes Sammelwerk entstanden, sondern ein gesammeltes Werk, das man insgesamt als ein gelungenes Beispiel angewandter Betriebswirtschaftslehre werten kann.
Einen anderen Schwerpunkt hat die aus dem Amerikanischen übersetzte Schrift von Samuel Di Piazza Jr., Chief Executive Officer von Pricewaterhouse-Coopers, und Robert Eccles aus demselben Hause. Die Autoren machen sich Sorgen um die auch in Europa beklagte unzureichende Kommunikation großer Publikumsgesellschaften mit den Kapitalmärkten. Nach dem Enron- und Worldcom-Debakel und weiteren spektakulären Bilanzskandalen habe das Vertrauen der Akteure auf den Kapitalmärkten zum Berichtswesen der Unternehmen, aber auch zu den Wirtschaftsprüfungsgesellschaften schwer gelitten. Insbesondere mangele es an einer ausgewogenen Berichterstattung über das von den Unternehmen praktizierte Chancen- und Risikomanagement.
Die beiden Experten entwerfen daher eine mutige Vision (allerdings mit Bodenhaftung) für das künftige Corporate Reporting, das Vertrauen durch Transparenz herstellen soll. Sie fordern ein "Value Reporting", das den Anlegern Einblicke in Geschäftsmodelle und Werttreiber der Unternehmen vermittelt und die offensichtlichen Informationsasymmetrien zwischen Management und Kapitalmarkt abbaut. Die geforderte neue Transparenz der Unternehmen, über deren Inhalte und Ausmaße man durchaus streiten kann und die nicht ganz frei von Wunschdenken ist, würde die Unternehmen unter der Voraussetzung effizienter Kapitalmärkte mit optimalen, das heißt an den Chancen und Risiken justierten Kapitalkosten belohnen und damit auch zu einer optimalen Kapitalallokation führen.
Die Autoren plädieren für eine tiefgreifende Reform der Financial Reporting Supply Chain (Erstellung und Verwendung der Unternehmensberichte). Ihre Vorschläge brechen mit traditionellen Praktiken der vergangenheitsorientierten Unternehmensberichterstattung. Sie beinhalten drei Stufen: Erarbeitung auf der ganzen Welt geltender Standards der Rechnungslegung (ein globales GAAP), Entwicklung branchenspezifischer Standards für die Leistungs- und Erfolgsmessung sowie Richtlinien für die Durchsetzung einer wertorientierten Unternehmensführung. Nur durch ein Value Reporting, das deutlich mache, inwieweit es den Unternehmen gelinge, die eigentlichen Werttreiber zu bestimmen, zu messen, intern anzuwenden und in die externe Berichterstattung einzubeziehen, könnten Anleger und Analysten ein umfassendes Bild von der Zukunftsfähigkeit der Unternehmen gewinnen. Value Reporting sei nicht zuletzt auch eine sich aus der Wirtschaft heraus entwickelnde Offensive, um allzu rigide Eingriffe des Gesetzgebers in das Kapitalmarktgeschehen (mit zweifelhafter Wirkung) abzuwehren.
Die in diesem lesenswerten Buch entwickelten Vorschläge bergen Zündstoff für eine kontroverse, fruchtbare Diskussion über die Erneuerung der Unternehmensberichterstattung - hoffentlich nicht nur in akademischen Zirkeln. Leser, die sich mit den umfassenden Herausforderungen der wertorientierten Unternehmensführung befassen wollen, kann die akribische Lektüre beider Schriften empfohlen werden.
ROBERT FIETEN
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Der Weg zu einer hohen Marktkapitalisierung
Adolf Coenenberg / Rainer Salfeld: Wertorientierte Unternehmensführung. Vom Strategieentwurf zur Implementierung. Schäffer-Poeschel Verlag, Stuttgart 2003, 315 Seiten, 49,95 Euro.
Samuel Di Piazza Jr. / Robert Eccles: Vertrauen durch Transparenz. Die Zukunft der Unternehmensberichterstattung. Wiley-VCH Verlag, Weinheim 2003, 225 Seiten, 34,90 Euro.
Die Kapitalmärkte stellen mehr denn je die Grundlage der Vermögensbildung in der Welt dar. Dementsprechend müssen sie gehegt und gepflegt werden. Dies geschieht am besten dadurch, daß die Unternehmen konsequent auf allen Ebenen eine wertorientierte Unternehmensführung praktizieren, die auf eine hohe Marktkapitalisierung zielt, und über ihre wirtschaftliche Situation sowie vor allem über ihre Chancen und Risiken ausgewogen und überzeugend berichten. Die Durchsetzung der wertorientierten Unternehmensführung als Managementprinzip und ein neuartiges, über den konventionellen, vergangenheitsorientierten Jahresabschluß hinausgehendes Berichtswesen ("Corporate Reporting"), das Investoren und anderen "Stakeholdern" die Möglichkeit bietet, die berichtenden Unternehmen auch im Hinblick auf die eigenen Risikopräferenzen zu bewerten, sind insofern zwei Seiten einer Medaille. Die vorliegenden Schriften fokussieren jeweils eine der beiden Seiten und ergänzen sich gut, obwohl sie völlig unabhängig voneinander entstanden sind.
Der renommierte Betriebswirtschaftler Adolf Coenenberg (Universität Augsburg) und der McKinsey-Berater Rainer Salfeld entwerfen ein Gesamtkonzept wertorientierter Unternehmensführung, das im Gegensatz zu anderen Publikationen von der Strategieentwicklung bis zur Implementierung reicht. Die beiden Autoren machen zu Recht geltend, daß die in der Praxis oftmals anzutreffende Verkürzung der wertorientierten Unternehmensführung auf die Anwendung neuer wertorientierter Kennzahlen im Controlling alleine nicht zu einer Steigerung der Marktkapitalisierung eines Unternehmens führen kann. Wertorientierte Unternehmensführung betrachten sie als eine Führungsphilosophie für das gesamte Unternehmen.
Unter Rückgriff auf die "Discounted-Cash-flow-Methode" entwickeln sie einen ganzheitlichen Ordnungs- und Handlungsrahmen für die Steigerung des künftigen Cash-flow und für die Optimierung der Kapitalkosten als den beiden Bestimmungsgrößen des Unternehmenswertes. Sie lassen sich dabei von dem Gedanken leiten, daß wertorientierte Unternehmensführung von allen Akteuren im Unternehmen täglich gelebt werden muß. Vor diesem Hintergrund skizzieren sie unter Einbeziehung von Beispielen bekannter Konzerne drei Aktionsfelder: Erstens die Festlegung einer wertorientierten Zielsetzung für das Unternehmen unter Berücksichtigung der internen Ansprüche des Managements und der Mitarbeiter sowie der externen Erwartungshaltung aller Stakeholder; zweitens die Entwicklung einer "Wertstrategie" mit den Elementen Umsatzsteigerung/Wachstum, "operative Exzellenz" mit Produkten und Prozessen, Optimierung der Finanz- und Vermögensstruktur sowie aktives Portfoliomanagement. Den dritten Schwerpunkt, der in der Fachliteratur üblicherweise viel zu kurz kommt, bildet die Anwendung von Wertstrategien durch optimale Auf- und Einstellung der Unternehmensmannschaft, die richtige Besetzung erfolgskritischer Positionen sowie eine insgesamt zielorientierte Einbindung aller Beteiligten. Hinzu kommen auch praktikable Vorschläge zu einem wertorientierten Controlling und zur adäquaten Kommunikation mit den Kapitalmärkten.
Die gut aufgebaute Schrift, die freilich nicht nur völlig Neues beinhaltet und auch nicht alle Details voll ausleuchtet, spricht sowohl wissenschaftlich interessierte Leser als auch Praktiker an. Letzteren bietet sie eine Methodik, welche die systematische Erarbeitung eines Maßnahmenprogramms unterstützt, das über einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren zu einer überlegenen Unternehmenswertsteigerung führen sollte.
An diesem Buch haben viele dienstbare Geister mitgearbeitet, die erfreulicherweise am Ende mit Angabe der von ihnen konzipierten Kapitel aufgeführt werden. Dennoch ist kein heterogenes Sammelwerk entstanden, sondern ein gesammeltes Werk, das man insgesamt als ein gelungenes Beispiel angewandter Betriebswirtschaftslehre werten kann.
Einen anderen Schwerpunkt hat die aus dem Amerikanischen übersetzte Schrift von Samuel Di Piazza Jr., Chief Executive Officer von Pricewaterhouse-Coopers, und Robert Eccles aus demselben Hause. Die Autoren machen sich Sorgen um die auch in Europa beklagte unzureichende Kommunikation großer Publikumsgesellschaften mit den Kapitalmärkten. Nach dem Enron- und Worldcom-Debakel und weiteren spektakulären Bilanzskandalen habe das Vertrauen der Akteure auf den Kapitalmärkten zum Berichtswesen der Unternehmen, aber auch zu den Wirtschaftsprüfungsgesellschaften schwer gelitten. Insbesondere mangele es an einer ausgewogenen Berichterstattung über das von den Unternehmen praktizierte Chancen- und Risikomanagement.
Die beiden Experten entwerfen daher eine mutige Vision (allerdings mit Bodenhaftung) für das künftige Corporate Reporting, das Vertrauen durch Transparenz herstellen soll. Sie fordern ein "Value Reporting", das den Anlegern Einblicke in Geschäftsmodelle und Werttreiber der Unternehmen vermittelt und die offensichtlichen Informationsasymmetrien zwischen Management und Kapitalmarkt abbaut. Die geforderte neue Transparenz der Unternehmen, über deren Inhalte und Ausmaße man durchaus streiten kann und die nicht ganz frei von Wunschdenken ist, würde die Unternehmen unter der Voraussetzung effizienter Kapitalmärkte mit optimalen, das heißt an den Chancen und Risiken justierten Kapitalkosten belohnen und damit auch zu einer optimalen Kapitalallokation führen.
Die Autoren plädieren für eine tiefgreifende Reform der Financial Reporting Supply Chain (Erstellung und Verwendung der Unternehmensberichte). Ihre Vorschläge brechen mit traditionellen Praktiken der vergangenheitsorientierten Unternehmensberichterstattung. Sie beinhalten drei Stufen: Erarbeitung auf der ganzen Welt geltender Standards der Rechnungslegung (ein globales GAAP), Entwicklung branchenspezifischer Standards für die Leistungs- und Erfolgsmessung sowie Richtlinien für die Durchsetzung einer wertorientierten Unternehmensführung. Nur durch ein Value Reporting, das deutlich mache, inwieweit es den Unternehmen gelinge, die eigentlichen Werttreiber zu bestimmen, zu messen, intern anzuwenden und in die externe Berichterstattung einzubeziehen, könnten Anleger und Analysten ein umfassendes Bild von der Zukunftsfähigkeit der Unternehmen gewinnen. Value Reporting sei nicht zuletzt auch eine sich aus der Wirtschaft heraus entwickelnde Offensive, um allzu rigide Eingriffe des Gesetzgebers in das Kapitalmarktgeschehen (mit zweifelhafter Wirkung) abzuwehren.
Die in diesem lesenswerten Buch entwickelten Vorschläge bergen Zündstoff für eine kontroverse, fruchtbare Diskussion über die Erneuerung der Unternehmensberichterstattung - hoffentlich nicht nur in akademischen Zirkeln. Leser, die sich mit den umfassenden Herausforderungen der wertorientierten Unternehmensführung befassen wollen, kann die akribische Lektüre beider Schriften empfohlen werden.
ROBERT FIETEN
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Robert Fieten lobt dieses Buch des renommierten Betriebswirtschaftlers Adolf Coenenberg (Augsburg) und des McKinsey-Beraters Rainer Salfeld als "gut aufgebaute Schrift" und als ein "gelungenes Beispiel angewandter Betriebswirtschaftslehre", das sowohl wissenschaftlich interessierte Leser als auch Praktiker anspreche. Wertorientierte Unternehmensführung, berichtet Fieten zum Hintergrund des Buchthemas, sei die eine Seite der Medaille, wenn es darum geht, das Vertrauen in die Kapitalmärkte zu stärken, von den Autoren werde sie daher als "eine Führungsphilosophie für das gesamte Unternehmen" verstanden. Gestützt auf Beispiele bekannter Konzerne haben sich Coenenberg und Salfeld sowie "viele dienstbare Geister" auf drei Aktionsfelder konzentriert: die Festlegung einer wertorientierten Zielsetzung, die Entwicklung einer "Wertstrategie" und die zielorientierte Einbindung aller Beteiligten.
© Perlentaucher Medien GmbH
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