Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Gesundheitswissenschaften, Note: 2,3, Private Fachhochschule Göttingen, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Krankheitsvollversicherung ist die Hauptversicherungsparte der privaten Krankenversicherung (PKV). Ihr Anteil an den gesamten Beitragseinnahmen in Höhe von 36.822,4 Mio. Euro beträgt 70,19 Prozent. Ende 2015 hatten 10,82 Prozent der Bevölkerung in Deutschland eine private Vollversicherung. In Deutschland besteht ein starker Systemwettbewerb zwischen der gesetzlichen und der privaten Krankenversicherung, wodurch gerade in den letzten Jahren immer wieder die Frage des Nebeneinanders beider Systeme gestellt wurde. Probleme im Gesundheitswesen werden bereits seit Jahrzehnten in der Öffentlichkeit kontrovers diskutiert. Einvernehmen besteht darüber, dass angesichts des kostentreibenden medizinisch-technischen Fortschritts und der Überalterung der Bevölkerung auch für die Zukunft im Gesundheitswesen erhebliche Kostensteigerungen zu erwarten sind. Spätestens seit Beginn der ersten Finanzmarktkrise im Jahr 2001 haben die privaten Krankenversicherer neben den medizinisch-technischen Fortschritt und der Überalterung der Bevölkerung ein weiteres Problem, nämlich die immer noch bis heute anhaltende Niedrigzinsphase. Da der Privatversicherte einen lebenslangen Anspruch auf die vertraglichen Leistungen und die Teilhabe am medizinischen Fortschritt hat, müssen für jeden in der PKV versicherten Person, Alterungsrückstellungen gebildet werden, um damit höhere Beiträge im Alter abzufedern. Um dieses zu gewährleisten, legen die privaten Krankenversicherer einen Teil der Beiträge auf dem Kapitalmarkt an. Aufgrund des begrenzten Umfangs dieser Hausarbeit werden nicht alle Ursachen und Auswirkungen der Niedrigzinspolitik auf PKV-Unternehmen thematisiert. Das primäre Ziel dieser Arbeit ist es, die Auswirkungen der Niedrigzinsphase auf die Kapitalanlagen, Beiträge in der PKV und die politischen Auswirkungen zu konzentrieren. Zu Beginn dieser Arbeit wird sich mit der Ursache und Entwicklung des Zinsniveaus der Europäischen Zentralbank beschäftigt. Als weiterer Punkt wird die Beitragsberechnung und Finanzierung der PKV mit der GKV verglichen. Diese dient zur Klarstellung der unterschiedlichen Systeme. In diesem Zusammenhang werden Begrifflichkeiten wie z. B. das Äquivalenzprinzip und das Umlageverfahren erklärt. Im abschließenden Teil der Arbeit kommt es zu einem Fazit und einem Ausblick hinsichtlich zukünftiger Entwicklungen.
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