Wie das Meer haben auch Flüsse schon immer eine starke Anziehungskraft auf die Menschen ausgeübt - nicht nur wegen der Wasserversorgung. Flüsse garantieren einen besseren und leichteren Kontakt mit anderen Regionen und Ländern, indem man sie als Verkehrswege benützen kann.
Diesem verbindenden Element steht aber eine trennende Komponente gegenüber. Ein extremes Beispiel dafür ist die Spree, die im geteilten Berlin viele Jahre auf einen gefürchteten Todesstreifen reduziert wurde. Im Folgenden steht ein Fluss im Mittelpunkt, dessen Lage zwischen Deutschland und Frankreich den Geschichtsverlauf in Europa in hohem Maße geprägt hat und der in den Niederlanden immer noch als Mentalitätsgrenze zwischen dem mehrheitlich protestantischen Norden und dem als katholisch geltenden Süden gesehen wird: der Rhein. So wie die meisten großen Flüsse ist auch der Rhein geheimnisvoll und sagenumwoben. Bis heute regt die Loreley die Phantasie vieler Menschen an. Im Laufe der Zeit haben sich viele Schriftsteller, Maler und Musiker immer wieder von der Schönheit des Rheins und der Rheinlandschaft inspirieren lassen. Dass sich die Künstler dabei nicht immer von rein ästhetischen Motiven leiten ließen, zeigt sich in der Tatsache, dass der Rhein sowohl in Deutschland als auch in Frankreich in manchen Schriften, Gemälden und Musikstücken zum nationalen Fluss hochstilisiert wurde, dessen Größe und Stärke auf eine ganze Nation projiziert wurde.
Der Gebrauch und Missbrauch der schönen Künste zur Bestimmung der nationalen Identität und bei der Sicherstellung der nationalen Einheit stehen im vorliegenden Band genauso im Mittelpunkt wie ästhetische Analysen künstlerischer Darstellungen.
Inhaltsübersicht:
Peter Delvaux: Wessen Strom?
Renate Böschenstein: Der Rhein als Mythos in Deutschland und Frankreich
Antje Johanning: Die Entdeckung des Rheins als Subjekt und Objekt der Kulturgeschichte
Doris Maurer: Der romantische Rhein in der Literatur
Guillaume van Gemert: Der Rhein im George-Kreis. Zu Friedrich Wolters und den Stimmen des Rheines (1923)
Jattie Enklaar: Der Stromgott mit dem grünen Haar.
Rainer Gruenter: Der Niederrhein
Hans Ester: Childe Harolds Pilgerfahrten an den Rhein
Henri van der Wyck: Ein Holländer am Rhein. Harmen Jan van der Wycks Rheinische Landschaften
Gertrude Cepl-Kaufmann: Der Bund rheinischer Dichter
Guillaume van Gemert: Frei und deutsch. Nikolaus Becker und die Tradition der politischen Rheindichtung
Karsten Lehl: Es gibt nur einen deutschen Rhein! - Zum Rheinlied der Weimarer Republik
Jattie Enklaar: Buchbesprechung: Horst Johannes Tümmers: Der Rhein. Ein europäischer Fluß und seine Geschichte.
Abstracts
Diesem verbindenden Element steht aber eine trennende Komponente gegenüber. Ein extremes Beispiel dafür ist die Spree, die im geteilten Berlin viele Jahre auf einen gefürchteten Todesstreifen reduziert wurde. Im Folgenden steht ein Fluss im Mittelpunkt, dessen Lage zwischen Deutschland und Frankreich den Geschichtsverlauf in Europa in hohem Maße geprägt hat und der in den Niederlanden immer noch als Mentalitätsgrenze zwischen dem mehrheitlich protestantischen Norden und dem als katholisch geltenden Süden gesehen wird: der Rhein. So wie die meisten großen Flüsse ist auch der Rhein geheimnisvoll und sagenumwoben. Bis heute regt die Loreley die Phantasie vieler Menschen an. Im Laufe der Zeit haben sich viele Schriftsteller, Maler und Musiker immer wieder von der Schönheit des Rheins und der Rheinlandschaft inspirieren lassen. Dass sich die Künstler dabei nicht immer von rein ästhetischen Motiven leiten ließen, zeigt sich in der Tatsache, dass der Rhein sowohl in Deutschland als auch in Frankreich in manchen Schriften, Gemälden und Musikstücken zum nationalen Fluss hochstilisiert wurde, dessen Größe und Stärke auf eine ganze Nation projiziert wurde.
Der Gebrauch und Missbrauch der schönen Künste zur Bestimmung der nationalen Identität und bei der Sicherstellung der nationalen Einheit stehen im vorliegenden Band genauso im Mittelpunkt wie ästhetische Analysen künstlerischer Darstellungen.
Inhaltsübersicht:
Peter Delvaux: Wessen Strom?
Renate Böschenstein: Der Rhein als Mythos in Deutschland und Frankreich
Antje Johanning: Die Entdeckung des Rheins als Subjekt und Objekt der Kulturgeschichte
Doris Maurer: Der romantische Rhein in der Literatur
Guillaume van Gemert: Der Rhein im George-Kreis. Zu Friedrich Wolters und den Stimmen des Rheines (1923)
Jattie Enklaar: Der Stromgott mit dem grünen Haar.
Rainer Gruenter: Der Niederrhein
Hans Ester: Childe Harolds Pilgerfahrten an den Rhein
Henri van der Wyck: Ein Holländer am Rhein. Harmen Jan van der Wycks Rheinische Landschaften
Gertrude Cepl-Kaufmann: Der Bund rheinischer Dichter
Guillaume van Gemert: Frei und deutsch. Nikolaus Becker und die Tradition der politischen Rheindichtung
Karsten Lehl: Es gibt nur einen deutschen Rhein! - Zum Rheinlied der Weimarer Republik
Jattie Enklaar: Buchbesprechung: Horst Johannes Tümmers: Der Rhein. Ein europäischer Fluß und seine Geschichte.
Abstracts