Das empirisch noch weitgehend unerforschte Beziehungsgeflecht von Kirche, Staat und Gesellschaft vor dem Hintergrund eines umfassenden Modernisierungsprozesses beleuchtet diese Studie - in sozial- und kulturgeschichtlicher Fokussierung auf einen Kirchenkreis und seine Gemeinden. Die politischen Epochengrenzen werden dabei bewusst überschritten, um den Blick auf langfristige Kontinuitäten und Wandlungen freizugeben.
Angesichts tiefgreifender gesellschaftlicher Veränderungen entfaltete der von Erweckungsbewegung, lutherischem Konfessionalismus und Orthodoxie geprägte Protestantismus im Kreis Lübbecke ein bemerkenswertes Politisierungs- und Mobilisierungspotential innerhalb der ländlichen Gesellschaft. Lange Zeit waren die Sammlungsstrategien am Ideal aktiver Gemeindemilieus orientiert, die sich als Gegenentwurf zur pluralisierten und säkularisierten Gesellschaft verstanden. In den 1950er Jahren setzte - mit entsprechenden Konsequenzen - ein intensiver Reformdiskurs über neue Aufgaben der Kirche in einer veränderten Welt ein.
Angesichts tiefgreifender gesellschaftlicher Veränderungen entfaltete der von Erweckungsbewegung, lutherischem Konfessionalismus und Orthodoxie geprägte Protestantismus im Kreis Lübbecke ein bemerkenswertes Politisierungs- und Mobilisierungspotential innerhalb der ländlichen Gesellschaft. Lange Zeit waren die Sammlungsstrategien am Ideal aktiver Gemeindemilieus orientiert, die sich als Gegenentwurf zur pluralisierten und säkularisierten Gesellschaft verstanden. In den 1950er Jahren setzte - mit entsprechenden Konsequenzen - ein intensiver Reformdiskurs über neue Aufgaben der Kirche in einer veränderten Welt ein.