Das in den 20er Jahren entstandene Werk von Hans Zeiss über Grabfunde aus dem spanischen Westgotenreich bildet bis heute die Grundlage für die Gräberforschung der Westgotenzeit, seine Thesen wurden allgemein akzeptiert und nur unwesentlich modifiziert. Zeiss stand für seine Arbeit kein einziger Friedhof mit gesicherten geschlossenen Funden zur Verfügung. Deshalb mußte er seine Arbeit auf die Angaben des Ausgräbers der 1924 bei El Carpio de Tajo untersuchten Nekropole stützen.
Als in den 60er Jahren das Deutsche Archäologische Institut in Madrid eine Neuauflage des Westgotencorpus plante, schien die Fundlage sehr viel besser zu sein, doch war El Carpio de Tajo immer noch nicht publiziert, die Thesen von Zeiss damit auch noch nicht direkt überprüfbar. Wolfgang Hübener und sein Schüler Gerd Koenig aus Freiburg mußten jedoch feststellen, daß sowohl die Gräber von El Carpio de Tajo als auch die von anderen inzwischen bekannten Friedhöfe aus verschiedenen Gründen unserem Anspruch von geschlossenen Funden nicht genügten. Sie begannen nun ein mühsames Werk der Rekonstruktion, das bezüglich El Carpio de Tajo in dem vorliegenden Band von Barbara Sasse einen Abschluß gefunden hat. Durch die Rekonstruktion der Grabinventare wird es endlich möglich, den Zirkelschluß zwischen ethnischer Interpretation und Datierung zu brechen, wodurch Raum für neue Fragen geschaffen wird.
Als in den 60er Jahren das Deutsche Archäologische Institut in Madrid eine Neuauflage des Westgotencorpus plante, schien die Fundlage sehr viel besser zu sein, doch war El Carpio de Tajo immer noch nicht publiziert, die Thesen von Zeiss damit auch noch nicht direkt überprüfbar. Wolfgang Hübener und sein Schüler Gerd Koenig aus Freiburg mußten jedoch feststellen, daß sowohl die Gräber von El Carpio de Tajo als auch die von anderen inzwischen bekannten Friedhöfe aus verschiedenen Gründen unserem Anspruch von geschlossenen Funden nicht genügten. Sie begannen nun ein mühsames Werk der Rekonstruktion, das bezüglich El Carpio de Tajo in dem vorliegenden Band von Barbara Sasse einen Abschluß gefunden hat. Durch die Rekonstruktion der Grabinventare wird es endlich möglich, den Zirkelschluß zwischen ethnischer Interpretation und Datierung zu brechen, wodurch Raum für neue Fragen geschaffen wird.