Der europäische Bundesstaat, Leitbild Walter Hallsteins, gilt heute nicht mehr als Option für die Zukunft der Europäischen Union. Die EU kann dennoch als quasi-föderales Gebilde betrachtet werden, so dass sich die, aus Bundesstaaten bekannte, Idee des Wettbewerbsföderalismus auf die EU übertragen lässt. Der Sammelband greift Rechtsgebiete auf, für die sich die Frage nach den Folgen eines Systemwettbewerbs mit besonderer Dringlichkeit stellt. Die Beiträge wenden sich dem Steuerwettbewerb, dem Wettbewerb der Privatrechtsordnungen, den Befürchtungen eines race to the bottom im Arbeitsrecht sowie dem Phänomen unterschiedlicher, nach Qualifikation abgestufter Freizügigkeitsrechte zu. Der Band will einen Beitrag zu der Diskussion darüber leisten, ob der Wettbewerb der Systeme für Europa ein taugliches normatives Leitbild darstellt, oder ob es sich nicht vielmehr um Folgen einer freiheitsbasierten Integration handelt, die durch gemeinsame europäische Rechtsetzung eingefangen werden müssten.Mit Beiträgen von Dr. Anuscheh Farahat, LL.M. (Berkeley), Prof. Dr. Stefan Kadelbach, LL.M. (Virginia), Prof. Dr. Felix Maultzsch, LL.M. (NYU), Prof. Dr. Ekkehart Reimer, Prof. Dr. Bernd Waas