Menschen leben immer schon unter enormem Einfluss des Wetters; entsprechend große Bedeutung hat der Blick in den Himmel. Hermann Niklas hat das Wetter zuerst vom immer selben Ort aus, dann an unterschiedlichen Orten beobachtet. Seine lyrische Durchmessung der Troposphäre - dem Ort, an dem sich die meisten Wetterphänomene abspielen - wird unversehens zur Untersuchung des eigenen Ich, des Du, des Lebens; Wettererscheinungen am Himmel wechselwirken mit Geschehnissen am Boden: außer Atem als wir an der Mauer einen Fuchs entdecken er bleibt stehen / mit einer Pfote zwischen Himmel und Erde. Von der Erdschicht über die Luftschicht bis zur Grenzschicht führt die Reise, und immer wieder zurück in die zwischenmenschliche Ebene. Mit seinen sprachlichen Wetterphänomenen erschafft Niklas intime, welthaltige, immer stimmige Tonalitäten, die je nach atmosphärischer Schicht dicht und reibungsvoll oder luftig und flüchtig sind.
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