Wilhelm von Scholz (1874-1969) polarisiert. Das hat nur zum Teil mit seiner >>neuklassischen<< Dichtung zu tun, die nahezu alle Genres umfasst. Der einstmals berühmte Dichter, dessen Theaterstück "Wettlauf mit dem Schatten" (1922) ein Welterfolg war, und der 1926 Präsident der Sektion Dichtkunst der Preußischen Akademie der Künste wurde, erklärte 1933 seine Loyalität zum >>Dritten Reich<<. Und bis an dessen Ende ließ er jede Distanz zum Nationalsozialismus vermissen. Damit ist v. Scholz, dessen Leben eng mit Konstanz verbunden ist, beileibe kein Sonderfall: Der Selbstverrat des ehemals humanistischen Dichters steht für Glanz und Elend des Bürgertums, für die Pathologie der Intelligenz im 20. Jahrhundert. Mehr als ein Dutzend Beiträge geben differenzierte Bewertungen zu einer höchst widersprüchlichen Person und deren umfangreichen Werk, und ermöglichen so eine Debatte ohne postume Selbstgerechtigkeiten und konventionelle Vorurteile.
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Um es gleich vorwegzusagen: Der von Bodensee-Bohème-Autor Manfred Bosch und SÜDKURIER-Redakteur Siegmund Kopitzki herausgegebene
Sammelband "Wettlauf mit dem Schatten. Der Fall (des) Wilhelm von Scholz" ist ein Muss für jeden kultur- und literaturgeschichtlich interessierten Bodensee-Fan, für Konstanzer sowieso. (Südkurier, 9.8.2013)
Sammelband "Wettlauf mit dem Schatten. Der Fall (des) Wilhelm von Scholz" ist ein Muss für jeden kultur- und literaturgeschichtlich interessierten Bodensee-Fan, für Konstanzer sowieso. (Südkurier, 9.8.2013)