Und er schaut von oben zu
So würde ich die Geschichte von „what a way to go“ von Bella Mackie in Kurzform beschreiben.
Selfmade-Milionär Anthony Wistern, CEO der Wismere Holdings, feiert seinen 60. Geburtstag mit einer von seiner Frau Olivia arrangierten ausschweifenden Party. Seine Gäste
behalten ihn aber nicht wegen des fantastisch illuminierten Gartens und Sees in Erinnerung. Nein, im Laufe…mehrUnd er schaut von oben zu
So würde ich die Geschichte von „what a way to go“ von Bella Mackie in Kurzform beschreiben.
Selfmade-Milionär Anthony Wistern, CEO der Wismere Holdings, feiert seinen 60. Geburtstag mit einer von seiner Frau Olivia arrangierten ausschweifenden Party. Seine Gäste behalten ihn aber nicht wegen des fantastisch illuminierten Gartens und Sees in Erinnerung. Nein, im Laufe des Abends wird er von Fred und Giles aufgespießt auf einem der Metallstäbe, die die wunderschönen Leuchtkugeln tragen, gefunden. Wie konnte das passieren?
Anthony landet erst mal im Aufnahmezentrum, der Vorkammer von Himmel und Hölle, und soll sich erinnern, wie es zu diesem Unglück kam. Von hier hat er einen guten Blick auf sein Zuhause und auf seine Familie, denen er nun von oben aus zuschaut und kommentiert. Bis auch seine Frau Olivia dieses Vorstufe zum Himmelreich erklimmt.
Bloggerin Jade Evans, die sich dem True Crime verschrieben hat, wittert hier ihre Chance auf eine ganz große Story. Beginnend mit 197 Menschen, die ihrem Blog folgen, schnellen ihre Followerzahlen bald in astronomische Höhen. Aber dann…
Was dann alles passiert, das müsst ihr in dieser wunderbar schwarze und irrsinnig launischen Komödie selbst lesen.
Hier geht es nicht, wie ich erwartet hatte, um die „Ermittlungen“ der Bloggerin Jade. Die spielt eher eine wenn auch aktive Nebenrolle. Vielmehr geht es um die Familie Wistern. Um Anthony, der nichts von Loyalität und Ehrlichkeit hält, von dem seine Geschäftskunden und Liebeleien nicht im Positiven berichten. Um seine eher unnahbare und kalt wirkende Ehefrau Olivia, und die vier Kinder Jemima mit Ehemann Will, Fred, Lyra und Clara. Wobei mir die unangepasste Clara noch die Liebste ist. Eine Familie, die eigentlich keine ist. Hier ist sich jeder selbst der Nächste, sucht seinen eigenen Vorteil und schaut, wie er den Patriarch immer wieder um sein Geld erleichtern kann. Und obwohl mir keiner dieser Menschen sympathisch ist, habe ich gerne meine Lesezeit mit ihnen verbracht.
Ich folge hier drei sich abwechselnde Perspektiven. Anthony, der die Geschehnisse nach seinem Ableben aus einer Art Zwischenwelt verfolgt und sehr unterhaltsam kommentiert. Durch Olivia bin ich bei den Geschehnissen in der Familie live dabei. Und Jade, die mit ihren „Ermittlungen“ aus ihren trostlosen Leben ausbricht, ihren Klickzahlen nach jagt und ihre eigenen Theorien zu diesem Fall entwickelt. Wobei sie da schon sehr dilettantisch vorgeht. Dazwischen berichten kurze Zeitungsartikel der Boulevardpresse immer wieder über den Stand der Ermittlungen und die Familie selbst.
Das Ende hat mich nochmal überrascht und zum Lachen gebracht.
Mir hat es großen Spaß gemacht diese unterhaltsame, tempo- und facettenreiche Familientragödie mit einem Touch ins Skurrile zu lesen.