Europas Auffassung von Japan ist von Klischees bestimmt, dem Japan der Tempel, der Kirschblüten, der Samurai und Geisha, des Zen. Das verklärende Bild hat mit dem gegenwärtigen Japan weniger zu tun als mit der Vorstellung des Westens von dieser scheinbar so ganz anderen Kultur. Der Fotograf Andri Pol hat die Inselkette über Jahre bereist und Bilder gesammelt, die den bekannten Japan-Ansichten die mildernden Umstände entziehen.
Fasziniert und irritiert sucht Pol mit skeptisch scharfem Blick die japanische Realität hinter der westlichen Projektion. Und natürlich stößt auch er auf Kirschblüten und Teezeremonien, doch vor allem entdeckt er Menschen, die gelernt haben, mit Ambivalenzen zu leben, und Meister sind in der nüchternen Profanierung. Pol fotografiert ein Land in der Zerrissenheit zwischen Gestern und Morgen auf der Suche nach dem Heute. Das Buch ist ein unbestechliches Dokument japanischer Alltagsästhetik und ein leise ironisches Glanzstück der Reportagefotografie.
Fasziniert und irritiert sucht Pol mit skeptisch scharfem Blick die japanische Realität hinter der westlichen Projektion. Und natürlich stößt auch er auf Kirschblüten und Teezeremonien, doch vor allem entdeckt er Menschen, die gelernt haben, mit Ambivalenzen zu leben, und Meister sind in der nüchternen Profanierung. Pol fotografiert ein Land in der Zerrissenheit zwischen Gestern und Morgen auf der Suche nach dem Heute. Das Buch ist ein unbestechliches Dokument japanischer Alltagsästhetik und ein leise ironisches Glanzstück der Reportagefotografie.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Besonders an diesem Fotoband des Reportagefotografen Andri Pol findet Nadine Barth bei weitem nicht nur das rosa Papier. Es ist vor allem die Rasanz, mit der das Buch den Betrachter Bild auf Bild mitreißt in eine unwirkliche Gegend namens Japan. Barth sieht dabei durchaus Konkretes: Menschen und Orte, mit einem Gefühl für Zwischentöne festgehalten von Pol als Teil ihrer Umgebung, wie Barth feststellt. Bilder von japanischen Obdachlosen oder die Closeups der Yakuza überraschen die Rezensentin wiederum durch pure Intensität.
© Perlentaucher Medien GmbH
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