Ein Historiker und Schriftsteller, der sich als Touristen-Guide durchschlägt, hat jede Menge zu erzählen. Christian Seltmann plaudert in „Where the fuck is the Führer?“ nicht nur Anekdoten und Geheimtipps aus Berlin aus.
In „Wie ich zum Führer wurde“ erzählt Christian Seltman wie er an den Job
des Touri-Guide geraten ist. Auf seiner ersten Tour mit Jerome lernt der Neuling die größten Feinde…mehrEin Historiker und Schriftsteller, der sich als Touristen-Guide durchschlägt, hat jede Menge zu erzählen. Christian Seltmann plaudert in „Where the fuck is the Führer?“ nicht nur Anekdoten und Geheimtipps aus Berlin aus.
In „Wie ich zum Führer wurde“ erzählt Christian Seltman wie er an den Job des Touri-Guide geraten ist. Auf seiner ersten Tour mit Jerome lernt der Neuling die größten Feinde eines Guides kennen. Jerome, mit seiner ganz eigenen Art, die Sehenswürdigkeiten zu präsentieren, ist gleich zu Anfang ein Highlight. Für Christian beginnt eine nicht enden wollende Lernphase. Wie lassen sich Hindernisse im Alltag eine Guides aus dem Weg räumen? Wie muss man mit Hamburgern im Gegensatz zu Dorfbewohnern umgehen? Wer gibt das meiste Trinkgeld? Eine der lustigsten Geschichten des Buches ist „Erich auf der Flucht“. Auch dem ruhigsten Gesellen reißt mal der Geduldsfaden. Wer sind die schlimmsten Nervensägen im Leben eines Touri-Guides? Langweiler, Zeitzeugen, Sprachlehrer oder doch eher Provinzschnepfen? Wer hat höheres Gefahren-Potential, Familien auf Fahrrädern oder Ungeübte auf Segways? Die Tücken des Großstadtdschungels Berlin machen nicht nur den Touristen das Leben schwer. Ein verantwortungsbewusster Touri-Guide gerät mehr als einmal in Handlungsnot. Baustellen, rasende Kurierfahrer, kuriose Fahrradwege, im Weg stehende Schülergruppen, die Hindernisse treten vielseitig auf und verändern sich ständig. Nicht die einzigen Herausforderungen. Kunden, die sich nicht für eine Tour entscheiden können, müssen mit viel Feingespür auf den richtigen Weg gebracht werden. Es sind die Anekdoten, die „Where the fuck is the Führer?“ so unterhaltsam machen. Durch dieses Buch lässt sich aber auch viel über Berlin erfahren. Geheimtipps werden eingestreut, die Macken und Wünsche der Berliner erklärt. Christian Seltmann geht auch auf soziale Brennpunkte ein. Wie hat der Film „Christiane F – Wir Kinder vom Bahnhofzoo“ die Szene verändert? Was treibt einen Teenager zum Autoscheiben-Putzen an Straßenkreuzungen? Berlin ist nicht nur schwarz und weiß, sondern hat auch viele Grauzonen. Nur ein Insider weiß, wie es wirklich aussieht. Die Frage, warum Christian lieber auf Fahrräder und Segways als auf andere Verkehrsmittel setzt, wird dank seiner kurzen Ausflüge in die Bus- und Bootstouren-Welten deutlich. Am humorvollsten und unterhaltsamsten ist das erste Drittel des Buches. Neben interessanten Informationen gibt es auch später einige witzige Passagen. Wofür dient eine große U-Bahn-Baustelle als Tarnung? Wie lässt sich ein Fahrradweg mit einem Löwenkäfig vergleichen? Egal ob das Dalai-Lama-Gebot oder die Berliner Schnauze-Tabelle, wer mal wieder Schmunzeln, Lachen oder aus dem Alltag ausbrechen will, liegt mit diesem Buch richtig. Auf der ersten nächsten Berlin-Reise lassen sich so manche Verhaltenstipps perfekt umsetzen.
Der Titel spielt auf die besonderen Wünsche meist ausländischer Touristen an. Die Gestaltung stimmt auf einen humorvollen Inhalt ein. Der Titel als Schild und die farbenfroh gekleideten Touristen lenken die Aufmerksamkeit auf das Buch. Das Cover ist kreativ und sehr gelungen. Gerne darf es bei einem Nachfolgewerk wieder lustig zu gehen.